Sie haben einen Ort geschaffen, der verbindet und Menschen zusammenbringt: Die Mitglieder des Vereins Kulturallianz aus Gartz (Oder) betreiben seit drei Jahren das Klubhaus Altes Gaswerk. Für den Austausch unter Generationen wurde die Initiative des uckermärkischen Vereins mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis der nebenan.de Stiftung ausgezeichnet. Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, hat den Brandenburger Landessieger am Dienstag in der Staatskanzlei in Potsdam empfangen und ihm gratuliert: „Ihr Engagement bringt Menschen zusammen, die sonst nicht so einfach zusammenkommen. Es öffnet Türen und Herzen und stärkt den Zusammenhalt. Das ist genau das, was wir alle brauchen und was Brandenburg so großartig macht. Sie sorgen dafür, dass sich die Menschen in unserem schönen Land zu Hause fühlen – dafür herzlichen Dank.“

Landessieger Nachbarschaftspreis 2024

Landessieger Nachbarschaftspreis 2024

Schneider weiter: „Gute Nachbarschaft bedeutet, füreinander da zu sein. Zeit miteinander zu verbringen. Auch mal Hilfe zu bekommen – oder sie im Gegenzug selbst anzubieten. All dies braucht Raum – und den gibt es im Klubhaus Altes Gaswerk in Gartz. Dort können alle zusammenkommen: Jung und Alt, Zugezogen und Alteingesessen, Kulturfan oder Neu-Entdecker. Gerade in Zeiten, in denen wir viel von der Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft sprechen, in denen all das betont wird, was uns vermeintlich trennt – gerade in diesen Zeiten schafft die Kulturallianz einen Ort, der verbindet. Das ist ein riesiger Gewinn für die ganze Stadt!“

Ministerin Schneider überreichte den Initiatoren einen Baumarkt-Gutschein im Wert von 300 Euro für die geplanten Umbaumaßnahmen. Das Alte Gaswerk wird von dem gemeinnützigen Verein Kulturallianz betrieben, der sich im Jahr 2021 gegründet hatte. Ziel ist, den kulturellen Austausch in der ländlichen Region Uckermark zu fördern. Jährlich sollen dafür bis zu 30 Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen und sogar eine eigene Oper organisiert werden. Die ehemalige Kfz-Werkstatt muss dafür umfassend renoviert werden.

Zudem dankte Schneider der nebenan.de-Stiftung und der Postcode-Lotterie: „Sie sorgen dafür, dass solch hervorragendes Engagement belohnt wird. Sie kümmern sich dabei nicht allein um die Anerkennung – Sie machen Engagement auch sichtbar und geben so einen wunderbaren Impuls, es den Preisträgerinnen und Preisträgern nachzutun! Mein allerherzlichster Dank dafür.“

Beim Empfang in der Staatskanzlei nutzen die anwesenden Mitglieder des Preisträgers Kulturallianz e.V.  Luca Piwodda, Petra Grade, Odett Beckmann, Torsten Langkabel und Hilmar Warnkross die Gelegenheit, um Frau Ministerin Schneider ihr Projekt persönlich vorzustellen. Wesentliches Fazit nach drei aufregenden Jahren seit der Vereinsgründung 2021 war: „Dieses Engagement lohnt sich!“. So wusste nicht nur Torsten Langkabel emotional zu berichten, wie durch die Bereitstellung seiner Immobilie neuer Raum für neue Begegnung und neue Zuversicht geschaffen wurde. Auch Pastor Hilmar Warnkross unterstrich wie wertvoll das gemeinsame Zusammensein und umsetzen von Projekten für den ganzen Ort ist. „Ziel ist es“ so betonte Luca Piwodda, der zugleich ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Gartz (Oder) ist, „alle Menschen wieder ins Gespräch zu bringen, möglichst ideologiefrei und unabhängig von eigenen politischen Ansichten. Der erste Baustein für eine gute Nachbarschaft ist und bleibt, dass man miteinander redet.“

Präsentation Verein Altes Gaswerk (PDF – nicht barrierefrei)

Der Deutsche Nachbarschaftspreis ist ein bundesweiter Wettbewerb, den die nebenan.de Stiftung jährlich auslobt. Ausgezeichnet werden lokale Nachbarschaftsinitiativen mit Vorbildcharakter, die einen aktiven Beitrag für eine lebendige Nachbarschaft leisten. 2023 wurde der Inklusionsort Distelhof (Prignitz), 2022 die Bürgerwerkstatt Schwedt (Uckermark), 2021 das Babelsberger Fanprojekt „Alle zusammen – voran 03!“ aus Potsdam, 2020 die Initiative „Unser Pücklerdorf – Ein Ort für alle“ aus Groß Döbern (Spree-Neiße) und 2019 wurden die „Stinknormalen Superhelden“ aus Rathenow (Havelland) ausgezeichnet.