Verdienstorden des Landes Brandenburg
Viele der ehrenamtlich aktiven Menschen in unserem Land setzen sich bereits jahrelang und in einem ganz erheblichen zeitlichen Umfang für andere ein. Sie kennen einen solch ehrenamtlich besonders aktiven oder beruflich ganz besonders herausragend tätigen Menschen und wollen ihn für die Verleihung des Verdienstordens des Landes Brandenburg anregen? Dabei kann Ihnen nachfolgende Handreichung helfen, die wir Ihnen als beschreibbare PDF-Datei zur Verfügung stellen.
Gern können Sie ein weiteres Blatt anfügen, wenn der Platz nicht ausreicht. Bitte senden Sie Ihre Anregung an die
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Referat 45
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam.
Das Referat 45 (Koordinierungsstelle „Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement“, Orden/Ehrungen) der Staatskanzlei Brandenburg prüft Ihre Anregungen sorgfältig unter Einbeziehung der fachlich zuständigen Ministerien.
Der Verdienstorden des Landes Brandenburg ist die höchste Anerkennung, die das Land Brandenburg für außerordentliche Verdienste um das Land und seine Bevölkerung aussprechen kann. Der Orden wird durch den Ministerpräsidenten verliehen und traditionell im Juni jeden Jahres anlässlich des Verfassungstages des Landes Brandenburg am 14. Juni verliehen.
Sollten Sie noch Fragen haben oder möchten gern mehr wissen zum Thema „Orden und Ehrungen“, wenden Sie sich bitte schriftlich oder telefonisch an:
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Referat 45
Koordinierungsstelle „Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement“, Orden/Ehrungen
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam
Tel.: +49 (0)331 866-1461
E-Mail: orden@stk.brandenburg.de
Träger des Landesverdienstordens
Veranstaltung am 16. Juni 2024 in Potsdam:
Pressemitteilung und Fotos der Verleihung
Als Präsident des Brandenburgischen Anwaltsgerichtshofs hat sich Rechtsanwalt Uwe Böhrensen aus Brandenburg an der Havel zwei Jahrzehnte lang ehrenamtlich engagiert. Zugleich war er Vorsitzender des 1. Senats des Anwaltsgerichtshofs, der für verwaltungsrechtliche Anwaltssachen zuständig ist. Der 69-Jährige hat sich besonders für die Förderung der Rechtspflege im Land Brandenburg eingesetzt. Er hat mit seinen Entscheidungen und seiner Tätigkeit am Anwaltsgerichtshof zudem dafür gesorgt, das Vertrauen der Bevölkerung in die Integrität der Anwaltschaft zu stärken. Die Rechtsprechung des von Uwe Böhrensen geleiteten 1. Senats hat über Landesgrenzen hinaus Beachtung gefunden und die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs entscheidend mitgeprägt.
Dr. Michael von Bronk aus Kolkwitz (Spree-Neiße) ist seit vielen Jahren eng verbunden mit der Lausitz. Als Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Lausitz Bergbau AG und der Lausitz Energie Kraftwerke AG hat er bis zu seinem Abschied 2019 mit verschiedenen Initiativen des Unternehmens nachhaltige, positive Impulse für die Lausitz gesetzt. Er engagierte sich unter anderem in der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus/Senftenberg (BTUCS) und als Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Lausitz. Er förderte die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis. Die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung waren ihm immer besonders wichtig. So ermöglichte er mit seiner Personalkonzeption vielen jungen Menschen unbefristete Arbeitsplätze. Unter seiner Führung wurde die LEAG mit mehr als 650 Auszubildenden zum größten privaten Ausbildungsbetrieb in Brandenburg. Die von der LEAG getragene Stiftung Lausitzer Braunkohle, deren Vorsitzender Bronk war, fördert mit Hilfe von Stipendien die Entwicklungschancen junger Menschen. Auch im Vorstand des Förderkreises Olympiastützpunkt Cottbus war er viele Jahre aktiv und entwickelte Modelle zur Vereinbarkeit von Spitzensport und Berufstätigkeit.
Heimatforscher Dr. Wolfgang Dost aus Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) hat die brandenburgische Museumslandschaft in der Prignitz geprägt und sich insbesondere durch den Ausbau des Wittstocker Museums zu einem kulturellen Zentrum der Region verdient gemacht. Dost wurde 1940 in Leipzig geboren und kam als junger Lehrer nach Wittstock. 26 Jahre lang arbeitete er in diesem Beruf und wechselte 1987 als Leiter an das damalige Kreisheimatmuseum. Wolfgang Dost war der Motor für den Umbau vom Heimatmuseum zum Museumsensemble „Alte Bischofsburg“. Zudem baute er das „Museum des Dreißigjährigen Krieges“ auf. Während seiner Tätigkeit war es ihm stets wichtig, Geschichte anschaulich und greifbar zu vermitteln. Im Jahr 1997 gründete er den Förderverein der Kreismuseen Alte Bischofsburg mit und engagiert sich seit dieser Zeit als Vorstandsmitglied. Darüber hinaus war er Mitglied im Vorstand des Museumsverbandes Land Brandenburg. 50 Jahre führte er als Stadtführer interessierte Besucher an Wittstocks schönste Plätze. Er war außerdem Stadtverordneter und Vorsitzender des Vereins der Freunde des Gymnasiums in Wittstock.
Konstanze Fischer aus Berkholz-Meyenburg (Schwedt/Oder, Uckermark) setzt sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich für die musisch-künstlerische Förderung von Kindern und Jugendlichen ein. Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Vereins Freunde und Förderer der Musik- und Kunstschule „J.A.P. Schulz“. Mit ihrem Engagement unterstützte sie auch die Erweiterung der damaligen Musikschule zur Musik- und Kunstschule. Mittlerweile werden dort 2.500 Schülerinnen und Schüler von zirka 50 Lehrkräften unterrichtet. Alle Kinder in den Kitas der Stadt Schwedt erhalten ab drei oder vier Jahren unentgeltlichen Unterricht in musikalischer Früherziehung. Der Unterricht wird in den Grundschulen fortgeführt. Der Verein unterstützt zudem Musik- und Kunstfreizeiten, Probenlager und Reisen zu Wettbewerben. Darüber hinaus ist er Träger des Projekts FLOW – einem internationalen Zeichenwettbewerb. Jährlich senden 2.000 bis 3.000 Kinder und Jugendliche aus bis zu 30 Ländern ihre Kunstwerke nach Schwedt. Medial bekannt wurde Konstanze Fischer für ihr Engagement für den Erhalt der PCK-Raffinerie Schwedt. Sie ist Mitbegründer des Bündnisses „Bürger für Schwedt“ und Sprecherin des Bündnisses „Zukunft Schwedt“.
Magdalena Kuska aus dem polnischen Klodawa setzt sich für die deutsch-polnische Zusammenarbeit ein. Sie koordiniert seit 16 Jahren die Zusammenarbeit der Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz (LSTE) und der Staatlichen Feuerwehr der Woiwodschaft Lebus. Das Organisieren gemeinsamer Seminare, Übungen, Schulungslager und praktischer Workshops sowie die Durchführung von gemeinsamen EU-Projekten auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes gehören zu ihren Aufgaben. Seit mehreren Jahren werden auch polnische Feuerwehrangehörige im von der EU mitfinanzierten Brandübungshaus der LSTE in Eisenhüttenstadt ausgebildet. Auch bei der Entwicklung des so genannten Kommandantenforums, bei dem sich die Spitzen der Führungskräfte des Brand- und Katastrophenschutzes der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und der Woiwodschaften Westpommern, Lebus und Niederschlesien treffen und über grenzüberschreitende Ereignisse – vom medizinischen Notfall bis zur Katastrophe – beraten, war sie aktiv. Am bundesweiten Tag des Bevölkerungsschutzes wirkte Magdalena Kuska ebenso mit.
Die Cottbuserin Helga Leber ist seit den 1960er Jahren aktiv für den Naturschutz und den Schutz von Wildvögeln, Wildinsekten, Amphibien, Reptilien und Wildsäugern im Stadtgebiet Cottbus und Umland. Zudem setzt sich die Rentnerin aus der Spremberger Vorstadt für den Erhalt von öffentlichen Grün- und Waldflächen sowie von Laubwaldgebieten, Wildfloraflächen und natürlichen Ressourcen ein. Ab 1990 wirkte sie maßgeblich am Aufbau des ehrenamtlichen Naturschutzes in Südbrandenburg mit, insbesondere im Landkreis Spree-Neiße und der Stadt Cottbus. Dabei arbeitete sie eng mit Ämtern und Behörden zusammen. Im Naturschutzbund Brandenburg, Kreisverband Cottbus, war sie viele Jahre für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit zuständig. Besonders am Herzen liegt Helga Irene Leber der Klimaschutz. Dafür engagiert sie sich bei der Schaffung von Retentionsbereichen und Flächen zur Versickerung von Regenwasser zur Grundwasserneubildung als wirksame Maßnahme gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Darüber hinaus ist sie auch im Tierschutz aktiv und arbeitet seit vielen Jahren im Tierschutzverein von Cottbus.
Wolfgang Neubert aus dem Erzgebirge lebt für den Sport und die Lausitz. Er hatte zwölf Jahre das Amt des Präsidenten des Landessportbundes Brandenburg inne. Sein ehrenamtliches Engagement hat bereits 1979 als Übungsleiter Handball bei Fortschritt Cottbus II begonnen. Danach war er unter anderem als Übungsleiter bei BSG Lok Cottbus. Zudem war der ehemalige Schulleiter der jetzigen Lausitzer Sportschule Cottbus Vorsitzender des Jugendausschusses beim Fußballlandesverband Brandenburg, Vorsitzender des Stadtsportbundes und Vizepräsident und Präsident des FC Energie Cottbus. Akzente setzte er auch für die gesellschaftliche Entwicklung der Stadt Cottbus. Er war von 2003 bis 2014 Stadtverordneter. Zudem war er Vorsitzender des Werkausschusses für Sportstätten und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur, Jugend und Sport in der Stadt Cottbus.
Günter-Erwin Quiel aus Guben (Spree-Neiße) ist seit fast 20 Jahren Vorsitzender des Fördervereins zum Wiederaufbau der Stadt- und Hauptkirche in Gubin. Ziel des Vereins ist es, die 1945 weitgehend zerstörte Kirche aus dem 16. Jahrhundert wiederaufzubauen und zu einem deutsch-polnischen Begegnungszentrum zu machen. Dank der Arbeit des Vereins konnten Instandsetzungsarbeiten durchgeführt sowie der Turm erneuert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Seit 2007 finden diverse Begegnungs- und Kulturprojekte in der Kirche statt und bereichern das gesellschaftliche Leben in der Doppelstadt Guben/Gubin. Durch Günter Quiels Engagement ist es gelungen, dass Deutsche und Polen bei dem Projekt Wiederaufbau an einem Strang ziehen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben das Bauwerk von zirka 2.500 Tonnen Schutt und Geröll befreit und so den Wiederaufbau erst möglich gemacht. Dabei ist es ihm besonders wichtig, junge Menschen für das Projekt zu begeistern und so die Gestaltung der Region, in der sie leben, selbst in die Hand zu nehmen. Quiel wurde für sein Engagement von der Staatskanzlei bereits als „Ehrenamtler des Monats“ und Ehrenbürger der Stadt Gubin ausgezeichnet. Zudem war er viele Jahre Stadtverordneter und hat sich in zahlreichen Gremien wie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, dem Förderkreis der Viadrina und im Gubener Heimatverein engagagiert.
Adelheid Schäfer aus Sewekow (Ostprignitz-Ruppin) hält die Regionalsprache Platt am Leben. Sie gründete 2008 in ihrem Heimatort Sewekow die „Kinnerschool“, wo Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren in ihrer Freizeit „Platt“ lernen können. Zudem gehört sie zu den Gründern der Initiative zur Rettung der niederdeutschen Sprache in Brandenburg. Daraus ging 2014 der erste Platt-Dachverband in Brandenburg hervor. Adelheid Schäfer ist dort Vorstandsmitglied. Zudem vertritt sie die Brandenburger Plattsprecherinnen und Plattsprecher im Bundesrat für Niederdeutsch, in der alle Bundesländer des niederdeutschen Sprachgebiets vertreten sind und zusammenarbeiten. Sie arbeitet daran mit, dass die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprache umgesetzt wird und zählt zu den tragenden Säulen des Platt-Stammtischs an der Wittstocker Volkshochschule. Dort wird an Projekten wie der Platt-Fibel oder an Handreichungen für Pflegedienste gearbeitet. Darüber hinaus engagiert sich Adelheid Schäfer im Heimatverein und bringt Themen ein, die die niederdeutsche Sprache betreffen. Ihr Engagement bereichert das kulturelle Leben und stiftet Identität und Zusammenhalt. Adelheid Schäfer ist es zu verdanken, dass Sewekow im Juli 2020 als erster Ort in Brandenburg plattdeutsche Ortsschilder bekommen hat.
Winfriede Schreiber aus Berlin ist bis heute die „Visitenkarte des Brandenburger Verfassungsschutzes“. Als Leiterin (2004 bis 2013) hat sie die Sicherheitskultur im Land geprägt, gestaltet und modernisiert. Davor war sie Richterin am Brandenburger Oberverwaltungsgericht (1994 bis 1998), Präsidentin des Verwaltungsgerichts Cottbus (1998 bis 2002) und Präsidentin des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) von 2002 bis 2004. Unter ihrer Führung hat sich der Verfassungsschutz Bürgerinnen und Bürgern sowie Politik und anderen Stellen geöffnet und mit dem von ihr entwickelten Modell „Verfassungsschutz durch Aufklärung“ Erkenntnisse proaktiv bereitgestellt. Um die Demokratie zu sichern und die Verfassung zu schützen, bezog Winfriede Schreiber auch Kommunen, Sportverbände und -vereine ein. Zudem prägte sie das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ maßgeblich mit. Es war das bundesweit erste Handlungskonzept einer Landesregierung gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Winfriede Schreiber hat sich in der Zivilgesellschaft engagiert und bei vielen Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen für einen modernen Verfassungsschutz geworben. Auch über ihre Dienstzeit hinaus ist sie aktiv für den Schutz der Demokratie unterwegs. Sie ist bis heute Mitglied des Leadership Brandenburg Netzwerk Verantwortung e.V. – der in einem landeseigenen Programm in Brandenburg die Entwicklung von Führungskräften aktiv begleitet. Zudem ist sie stellvertretende Vorsitzendes des Deutschen Juristinnenbundes e.V.
Ute Tenkhof aus Potsdam hat die Stiftung „Hilfe für Familien in Not“ als langjährige Vorstandsvorsitzende mit Ideenreichtum und außergewöhnlichem Engagement fest im Land Brandenburg etabliert. Die Stiftung hilft Familien in Notlagen und ist im Land Brandenburg gut bekannt. Dem oft schwankenden Spendenaufkommen – krisenbedingt in den vergangenen Jahren – ist sie mit neuen Ideen begegnet. Sie erwirkte 2017, dass die Finanzierung der Personal- und Verwaltungskosten der Stiftung anteilig vom Land übernommen wurde. Gemeinsam mit den beiden anderen Vorstandsmitgliedern hat sie sich für sichere und möglichst ertragreiche Anlegemöglichkeiten für das Stiftungsvermögen eingesetzt. Ute Tenkhof gewann zahlreiche Botschafterinnen und Botschafter aus Wirtschaft, Sport und Gesellschaft für die gute Sache und machte die Stiftung so bekannter. Das jährliche Benefiz-Spargelessen ist nur eine der erfolgreichen Spendenaktionen, die durch sie initiiert wurden. Jede Spende kommt direkt den Familien in Not zugute. Ute Tenkhof hat die Arbeit der Stiftung in den vergangenen Jahren wesentlich weiterentwickelt und modernisiert – ganz im Sinne der ehemaligen Ministerin Regine Hildebrandt, der Initiatorin der 1992 gegründeten Stiftung.
Dr. Martin Brudermüller war bis April 2024 Vorstandsvorsitzender der BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen. In seiner Amtszeit wurde die BASF Schwarzheide GmbH im Konzern weiter gestärkt und hat sich als starker industrieller Player in der Lausitz etabliert. Die BASF gestaltet unter Brudermüller den Strukturwandelprozess aktiv mit. Im Juni 2023 wurde mit der Inbetriebnahme der Kathodenfabrik ein weiterer wichtiger Schritt für den Ausbau der E-Mobilität unternommen. Das Unternehmen macht sich stark für die Lausitz und seine Menschen, unterstützt Vereine und gemeinnützige Organisationen. Herausforderungen des demografischen Wandels werden aktiv aufgegriffen. Die BASF übernimmt zudem Verantwortung für junge Menschen in der Lausitz. Das fängt bei der Nachwuchsförderung im Kita-Bereich und der Schule an und setzt sich in der Ausbildung fort.
Martin Brudermüller konnte aus terminlichen Gründen nicht an der Verleihung teilnehmen und wird seine Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt erhalten.
Veranstaltung am 26. Juni 2023 in Brandenburg an der Havel:
Pressemitteilung und Fotos der Verleihung
Lydia Budischin aus Burg/Spreewald (Landkreis Spree-Neiße) ist seit mehr als 30 Jahren Kantorin in der Kirchengemeinde Burg. Neben der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste leitet sie verschiedene Chöre und Instrumentalgruppen, unterrichtet Kinder und Jugendliche an der Orgel und organisiert Benefizkonzerte. Da seit dem Jahr 2021 in Burg kein Pfarrer ordiniert ist, übernimmt Lydia Budischin auch Gottesdienste und hält die Kirchengemeinde am Laufen. Außerdem besucht sie ältere oder kranke Gemeindemitglieder und gibt ihnen seelischen Beistand. Kurzum: Für Lydia Budischin ist der Beruf ihre Berufung.
Gottfried Walter Kroker aus Elsterwerda (Landkreis Elbe-Elster) war für den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft im wahrsten Sinne „Aufbauhelfer“ – und das teilweise gegen Widerstände. Der ehemalige Landrat von Elbe-Elster war von 1991 bis 2005 Vorsitzender des Fördervereins für den Naturpark. Er wirkte auch mit beim Aufbau einer Biologischen Station in der Elstermühle Plessa als wesentlichem Ausgangspunkt der Naturparkentwicklung. Zudem organisierte er die Einrichtung von elf Landschaftspflegehöfen im Gebiet des Naturparks. Dabei waren in der Umbruchzeit zu Beginn der 1990er Jahre bis zu 300 Menschen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Einsatz.
Professorin Susan Neiman aus Berlin setzt sich als Direktorin des Einstein Forums Potsdam weit über ihr berufliches Engagement hinaus für einen öffentlichen und internationalen Dialog zwischen Spitzenforschung und Gesellschaft ein. Als Stiftung des Landes Brandenburg steht das Einstein Forum mit einem innovativen wissenschaftlichen Programm für eine offene Kommunikation und gilt als „Laboratorium des Geistes“. Unter Leitung der Professorin hat sich das Einstein Forum in sämtlichen Bereichen profiliert und internationales Prestige erlangt. Susan Neiman und das Einstein Forum beteiligen sich rege am politischen Diskurs und stärken die Demokratie.
Wulf Spitzley aus Panketal (Landkreis Barnim) war von 2016 bis 2021 Geschäftsführer der PCK Raffinerie Schwedt/Oder. Er engagierte sich weit über seine Position hinaus für die Region und ihre Menschen. Die Sicherung von Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven insbesondere auch für junge Menschen lagen ihm am Herzen. So setzte er sich auch für die schulische und berufliche Aus- und Fortbildung ein. Motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seiner Überzeugung nach der wichtigste Erfolgsfaktor. Zugleich legte Wulf Spitzley Wert auf die Entwicklung eines leistungsfähigen und breit aufgestellten Industrieparks rund um die Raffinerie.
Angelika Thiel-Vigh aus Potsdam war von 2004 bis 2022 Leiterin der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg/Bündnis für Brandenburg“ in der Staatskanzlei Brandenburg. Unter ihrer Ägide sind die Strukturen zur Rechtsextremismus-Prävention nachhaltig weiterentwickelt worden. Sie schuf unter anderem ein bundesweit einmaliges Kooperationsnetzwerk mit inzwischen 46 Partnern aus Vereinen, Verbänden, Kirchen und Gewerkschaften. Ab dem Jahr 2015 baute sie auch das „Bündnis für Brandenburg“ mit auf. Wichtig war ihr stets, die Präventionsarbeit aktuellen Entwicklungen anzupassen. So gehen die Handlungskonzepte gegen islamischen Extremismus und gegen Rassismus auf ihre Initiative zurück.
Zu den Menschen, die ihr eigenes Leben riskieren, um andere zu schützen, gehören die Kolleginnen und Kollegen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD). Einer von ihnen ist André Vogel aus Bad Freienwalde (Landkreis Märkisch-Oderland). Er ist Technischer Einsatzleiter des KMBD und bringt sich als Ingenieur für Elektrotechnik bei der technischen Weiterentwicklung und der Schulung der Nachwuchskräfte ein. Regelmäßig wird er aufgrund seiner exzellenten Fähigkeiten zur Beseitigung von Großbomben mit chemischem Langzeitzünder herangezogen, die aufgrund ihres Zündmechanismus besonders gefährlich sind.
Henryk Wieruszewski aus Zielona Góra (Polen) war Polizeiinspekteur und stellvertretender Kommandant in der Woiwodschaft Lebuser Land. Er war maßgeblich am Aufbau der gemeinsamen Strukturen von deutschen und polnischen Strafverfolgungsbehörden beteiligt. So wurde er 2012 Ansprechpartner für das Landeskriminalamt Brandenburg und die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) und ebnete auf polnischer Seite den Weg zur Gründung der ersten deutsch-polnischen Ermittlungsgruppe, dem Joint Investigation Team (JIT). Henryk Wieruszewski organisierte darüber hinaus Events zum Kennenlernen und zur Völkerverständigung.
Veranstaltung am 6. Oktober in Frankfurt (Oder):
Pressemitteilung und Fotos der Veranstaltung
Annette Lang
Fast 30 Jahre lang leitete Annette Lang das Frauenzentrum Schwedt (Landkreis Uckermark) und etablierte es als Begegnungs-, Kultur- und Bildungsort der städtischen Gesellschaft. Das Angebot reicht von Sport- und Kreativveranstaltungen über Computer- und Sprachkurse bis zu Ferienspielen, einem Lese-Café und dem Familientreff „Keks”. Ihre hauptamtliche Tätigkeit wurde für Lang zu einer mit Herzblut ausgeübten Lebensaufgabe: Über die Jahrzehnte hindurch bot sie Frauen einen Ort für generationen- und kulturübergreifenden Austausch, Vernetzung und Verständnis. Sie hat Großes für die Frauen in Schwedt und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer strukturschwachen Region geleistet.
Dietmar Menzel
Dietmar Menzel hat sich beruflich und privat um die unternehmerische Erfolgsgeschichte der Firma REISS Büromöbel verdient gemacht, den Industriestandort Bad Liebenwerda (Landkreis Elbe-Elster) gestärkt sowie Großes für die regionale Geschichtsschreibung und die Pflege des Heimatgedankens geleistet. Als Geschäftsführer der REISS GmbH trug er bis 2016 maßgeblich zum Erhalt und heutigen Erfolg des Unternehmens bei. In der schwierigen Nachwendezeit gelang es ihm, die Umwandlung des einstigen Kombinats und die Übernahme durch die Treuhand zu steuern und den Betrieb in sicheres Fahrwasser zu lenken. Nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand gründete er den Verein REISS ZWECK e.V., der sich der wissenschaftlichen und kulturellen Bildungsarbeit von Kindern und Jugendlichen verschrieben hat. Zudem engagierte sich Menzel für die Gründung des REISS Museums und ist für den Verein Südbrandenburgische Orgelakademie e.V. aktiv.
Ralf Paulo
Als haupt- und ehrenamtlicher Trainer im Behindertensport gelingt es Ralf Paulo seit Jahrzehnten, Menschen, die durch ihre Beeinträchtigung überdurchschnittlich viel mentale Kraft und körperliche Geschicklichkeit aufbringen müssen, zu Höchstleistungen zu motivieren. Paulo ist Vorstandsmitglied des Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportvereins e.V. in Cottbus und seit 2020 Vizepräsident Leistungssport beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband Brandenburg e.V. Er ist zudem paralympischer Beauftragter des Bundesstützpunktes Brandenburg und verantwortet den gesamten Bereich der paralympischen Sportarten im Land Brandenburg. Gemeinsam mit seinem Trainerteam in den verschiedenen Sportarten und Disziplinen trainierte er zahlreiche erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler, die bei den Paralympics Medaillen gewannen und Weltrekorde aufstellten. Paulo ist es zu verdanken, dass der Brandenburger Behindertensport stetig weiterentwickelt werden konnte und die öffentliche Wahrnehmung des Parasports deutlich zugenommen hat.
Michael Stein
Michael Stein engagiert sich seit Jahrzehnten in herausragender Weise für das Wohl der Lausitz und der dort lebenden Menschen. Er zählt zu den Unternehmern, die ihrer Verantwortung auf vorbildliche Weise gerecht werden. In den über 25 Jahren als Geschäftsführer der KSC Kraftwerks-Service Cottbus Anlagenbau GmbH sicherte er durch sein entschlossenes Handeln und seine Weitsicht vor dem Hintergrund des Strukturwandels den Fortbestand der Firma und erschloss neue, nachhaltige Geschäftsfelder. Für die Region erweist es sich als besonderer Segen, dass Stein die Nachwuchsförderung mit großem Einsatz verfolgt. Als Vorstandsmitglied der Wirtschaftsinitiative Lausitz unterstützt er das Projekt „Lausitzer Existenzgründerwettbewerb”. Sein Engagement für Cottbus und die Region umfasst zudem die Förderung der lokalen Kunst- und Kulturszene, des Tierparks und die Unterstützung des Olympiastützpunktes. Als Präsident des FC Energie Cottbus trug er viel zu den sportlichen Erfolgen und der Stärkung des Vereins bei.
Dörte Thie
Dörte Thie ist eine außergewöhnliche, rastlose Unternehmerin, die sich gleichermaßen haupt- wie ehrenamtlich für ihren Berufsstand, für das Handwerk in Brandenburg sowie für die Fachkräftesicherung einsetzt. Als Chefin eines zahntechnischen Meisterlabors in Blankenfelde-Mahlow (Landkreis Teltow-Fläming), engagiert sich Thie seit Jahrzehnten für eine gute berufliche Aus- und Weiterbildung und setzt damit wichtige, zukunftsweisende Impulse. Das Ausbildungskonzept von Frau Thie zeichnet sich durch hohe Attraktivität aus und ist entsprechend erfolgreich. Sie engagiert sich für den interkulturellen Austausch und für Bildungschancen für Menschen mit Migrationshintergrund. Die herausragende Qualität ihres Ausbildungsangebots wird durch die regelmäßig sehr guten Platzierungen der Absolventen in den landesweiten Leistungswettbewerben bestätigt. Die Auszeichnung des Betriebs mit dem Brandenburgischen Umweltsiegel und die Mitgliedschaft in der Brandenburger Umweltpartnerschaft unterstreichen zusätzlich das unternehmerische Verantwortungsbewusstsein.
Veranstaltung am 5. November in Potsdam:
Pressemitteilung und Fotos der Verleihung
Ursula Dorsch
Sie motiviert, unterstützt und entlastet: Die Rentnerin Ursula Dorsch ist seit 19 Jahren für den Förderverein Akademie 2. Lebenshälfte als Schulhelferin sowie Lern- und Lesepatin „Ernst-von-Stubenrauch-Grundschule“ in Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) im Einsatz. Sie begleitet Schulklassen im Unterricht und unterstützt die Lehrkräfte. Sie ist eine unentbehrliche schulische Wegbegleiterin für die Kleinsten. Mit Leidenschaft assistiert sie im Kunstunterricht. Sie stärkt mit ihrem Engagement die Lese- und Lernkompetenzen von Kindern und sorgt mit ihrer Arbeit für ein angenehmes Klassenklima. Darüber hinaus entlastet sie den Hort bei der Betreuung.
Bruno Küpper
Er war verantwortlich für vier Bundestagswahlen, drei Europawahlen, drei Landtagswahlen und zwei landesweite Kommunalwahlen: Bruno Küpper aus der Gemeinde Schwielowsee (Landkreis Potsdam-Mittelmark) sorgte als Brandenburgs Landeswahlleiter dafür, dass Abstimmungen und Wahlen in seiner 13-jährigen Amtszeit erfolgreich verliefen. Als Mann der Zahlen machte er sich persönlich für die Einführung einer landeseinheitlichen Wahlsoftware bei den Kommunen stark. Die Nutzung dieser Software mit der Erfassung der Ergebnisse vom Wahlbezirk bis zur Meldung beim Bundeswahlleiter ist in Deutschland bisher einmalig. Zudem wurde er im Januar 2011 als Oderbruch-Beauftragter der Landesregierung zur Bewältigung des Binnenhochwassers im Oderbruch bestellt. 2015 war er Leiter des Koordinierungsstabes für die Erstunterbringung von Geflüchteten im Land. Darüber hinaus begleitete er als Leiter einer Koordinierungsstelle der Landesregierung den Untersuchungsausschuss des Landtages zur NSU.
Petra Müller
Petra Müller aus Reckahn (Landkreis Potsdam-Mittelmark) ist Landfrau mit Herz und Seele. Unter ihrer Leitung hat sich der Kreislandfrauenverband Potsdam-Mittelmark zu einem der aktivsten und mitgliederstärksten in Brandenburg entwickelt. Die Landfrauen setzen sich für einen zukunftsfähigen ländlichen Raum ein und vermitteln Brauchtum an jüngere Generationen. Petra Christel Müller ist im ständigen Austausch mit der Kreis- und Kommunalpolitik. Als Netzwerkerin arbeitet sie auch mit anderen Akteuren des ländlichen Raumes eng zusammen. Ihr Wissen brachte sie ebenso im Landesvorstand und während ihrer hauptamtlichen Tätigkeit in den Landesverband ein. Den Landesverband unterstützt sie besonders bei den Aktivitäten gegen Fremden- und Demokratiefeindlichkeit.
Dirk Seifert
Dirk Seifert aus Eberswalde (Landkreis Barnim) ist Sachverständiger mit breiter Expertise für Mukoviszidose-Betroffene. Er ist Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige im Land Brandenburg. 22 Jahre lang war er Vorsitzender des Mukoviszidose-Landesverbands Berlin-Brandenburg und hat diesen zu einer wichtigen Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige und auch für Behandelnde gemacht. Dirk Arthur Seifert ist selbst Vater eines an Mukoviszidose erkrankten Kindes. Um die Krankheit sichtbarer zu machen und ein breiteres Engagement zu fördern, initiierte er zahlreiche Spendenkampagnen und -veranstaltungen. Ihm ist es durch sein jahrzehntelanges Engagement gelungen, wichtige Strukturen zum Austausch und zur Unterstützung von Mukoviszidose-Betroffene zu etablieren – und das neben Beruf und Vaterrolle.
Harry VolbertPotsdamer Wasserball-Legende Harry Volbert lebt für den Sport, hat den Wassersport unter dem Dach des OSC Potsdam aufgebaut und auf Erfolgskurs gebracht. Bereits in seiner Jugend war der heute 90-Jährige als Übungsleiter tätig, war Schwimmtrainer an der Kinder- und Jugendsportschule in Brandenburg an der Havel und wechselte 1977 nach Potsdam. 1990 war er kurzzeitig Sportdirektor Wasserball des DDR-Schwimmverbandes. Seine Nachwuchsarbeit im Potsdamer Wasserball gilt als legendär. Sein Engagement führte die Potsdamer Wasserballsportlerinnen und -sportler zu insgesamt 16 deutschen Meistertiteln und Pokalsiegen. Darüber hinaus etablierte er mit den Potsdamer Orcas eine Herrenmannschaft an der nationalen Spitze. Sie gewann mehrfach Medaillen bei Deutschen Meisterschaften.
Helmut Zapf
Helmut Zapf ist Komponist, lebt in Panketal (Landkreis Barnim) und ist seit 1994 künstlerischer Leiter des Wettbewerbs „Jugend komponiert Brandenburg“. Er ist Förderer junger Nachwuchstalente aus Brandenburg und Polen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren. In einer mehrtägigen Kompositionswerkstatt entwickeln die jungen Musikerinnern und Musiker eigene Stücke. Höhepunkt ist ein Abschlusskonzert, bei dem die Kompositionen von Profimusikern uraufgeführt werden. Das Projekt ist auf Landesebene einzigartig. In den vergangenen Jahren vertiefte Helmut Zapf die Zusammenarbeit mit polnischen Institutionen – „Jugend komponiert Brandenburg“ ist also auch ein deutsch-polnisches Nachbarschaftsprojekt. Darüber hinaus ist er Mitbegründer des Festivals „Randfestspiele“, das in diesem Jahr sein 30. Jubiläum feiert und somit das älteste Festival für zeitgenössische Musik in Brandenburg ist. Namenhafte Komponisten wie Peter Ablinger, Friedrich Goldmann, Georg Katzer und Hermann Keller haben eigens für die „Randfestspiele“ komponiert.
Die Diplom-Psychologin Susanne Deimling aus Neuzelle (Landkreis Oder-Spree) erhält ebenso den Landesverdienstorden. Sie hat sich um die Betreuung von Kameradinnen und Kameraden, die durch Feuerwehreinsätze psychisch belastet waren, verdient gemacht. Aus Termingründen wird ihr der Orden zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt.
Bilder der Feierstunde finden Sie hier
Barbara Barsch aus Zehdenick (Oberhavel) war 44 Jahre wichtiges Sprachrohr für Posaunenspieler in der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Sie war als Landesposaunen-Wartin Ansprechpartnerin für Posaunenchöre, schulte deren Leiterinnen und Leiter, organisierte Bläserrüsten und Kreisposaunentage, aber auch das Musizieren in diakonischen und sozialen Einrichtungen als diakonischen Dienst. Sie baute gemeinsam mit anderen Landeskirchen internationale Bläsernetzwerke auf, u.a. im Baltikum. Zu Lettland ist eine besonders intensive, ausschließlich durch Spenden finanzierte Partnerschaft entstanden. Barbara Barsch hat mit ihrer Arbeit außerdem die Kultur und den Zusammenhalt in den ländlichen Räumen gestärkt. Mit ihrer Hingabe hat sie stets andere Menschen begeistert – auch schon zu DDR-Zeiten, als das Verhältnis zwischen Kirche und Staat schwierig war.
Jutta Braun ist seit vielen Jahren Geschäftsführerin des Kongresshotels in Potsdam und Impulsgeberin für die Hotelbranche. Sie hat das Hotel zu einem überregional bekannten Hotel- und Kongressstandort sowie zu einer wichtigen Begegnungsstätte für Wirtschaft, Politik und Sport entwickelt. Ein Schwerpunkt ihres Engagements ist dabei die Ausbildung von internationalen Fachkräften. Jutta Braun beschäftigt durchgehend mehr als 50 junge Menschen aus über 20 Nationen und hilft ihnen bei Wohnungssuche und Behördengängen. Darüber hinaus war das Kongresshotel Pilotprojekt in Brandenburg zur Ausbildung ukrainischer Fachkräfte. Jutta Braun hat gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Hilfsmaßnahmen angestoßen, hat kostenlose Unterkünfte für Angehörige zur Verfügung gestellt, Spendenaktionen und Veranstaltungen zur Integration organisiert. Zudem liegt ihr die Stärkung des Tourismus in Brandenburg besonders am Herzen. Sie arbeitete am Tourismusmarketingkonzept der Stadt Potsdam mit und ist aktives Mitglied im Tourismusausschuss der IHK Potsdam sowie Schatzmeisterin im Vorstand des Hotelverbandes Deutschland.
Der Berliner Jurist und Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, ist Wächter jüdischer Sakralmusik. Er gründete 2011 das Louis-Lewandowski-Festival, eine Konzertreihe für Synagogenmusik mit internationalen Chören, und ist seither dessen Direktor. Das Festival findet jährlich in verschiedenen Spielstätten in Berlin und Brandenburg statt. Es schließt eine Lücke bei der Aneignung jüdischer kultureller Traditionen als Teil der deutschen und europäischen Geistes- und Kulturgeschichte. Die jüdische Sakralmusik als gelebte Frömmigkeit und wesentlicher Bestandteil jüdischen Daseins war bisher wenig beleuchtet. Zudem engagiert sich Busch-Petersen als Mitglied im „Berliner Ratschlag für Demokratie“ gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus und ist Schirmherr des Vereins „ICKE in Buch“, der sich für chronisch kranke Kinder und deren Eltern einsetzt.
15 Jahre lang hat Dr. Insa Eschebach aus Fürstenberg/Havel (Oberhavel) als Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück die deutsche Erinnerungskultur geprägt. Sie hat die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück durch Forschungen und wichtige Debattenbeiträge international bekannt gemacht und Lagergeschichte über Führungen sowie regulären pädagogischen Angeboten hinaus vermittelt. Außerdem engagierte sich Insa Eschebach ehrenamtlich in Gremien wie der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der KZ-Gedenkstätten in Deutschland, im Arbeitskreis der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten und im Beirat der Stiftung „ZURÜCKGEBEN“, einer Stiftung zur Förderung Jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Sie setzte sich stets für den Dialog zwischen Deutschland und Polen ein.
Sie begeben sich in Gefahr und riskieren ihr eigenes Leben, um andere zu schützen: die Männer und Frauen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes. Einer von ihnen ist Truppenführer Gerd Fleischhauer aus Rüthnick (Ostprignitz-Ruppin). Er ist unerschrockener Beschützer von Leib und Leben. In den Landkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin hat er in seiner Funktion bislang zirka 150 Bomben entschärft oder kontrolliert gesprengt. Im Februar 2017 sprengte Fleischhauer 18 Großbomben am Rande der Prignitzgemeinde Breese. Für Breese engagierte er sich schon 2013 nach dem Elbehochwasser, als die neu sanierte Sportanlage im Ort zerstörungsfrei auf Weltkriegsbomben abgesucht werden musste. 2017 war er an der Kampfmittelräumung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Wittstock beteiligt – eine mit Munition hoch belastete Fläche. Fleischhauer ist verlässlicher Ansprechpartner für Ordnungsbehörden vor Ort.
Er lässt die brandenburgischen Skisprungadler fliegen und hat im nördlichsten Zentrum der Märkischen Schweiz eine moderne Ski-Schanzenarena aufgebaut: Günther Lüdecke aus Joachimsthal (Barnim) ist Gründungsmitglied des im Jahr 2000 wieder neu gegründeten Wintersportvereins WSV 1923 Bad Freienwalde und gilt als Überflieger im Skisprunggeschäft. Bei ihm läuft die organisatorische Arbeit zusammen. Neben seiner Funktion als Schatzmeister liegt ihm die Nachwuchsarbeit besonders am Herzen. Er realisiert Bildungs- und Wettkampf-Projekte und kooperiert oft mit polnischen Partnern. Günther Lüdecke hat es mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern geschafft, in Bad Freienwalde eine Hochburg für das Skispringen zu erschaffen. Der Verein ist Landesstützpunkt für das Skispringen und die Nordische Kombination.
Tagdienste, Nachtdienste, Bereitschaftsdienste – egal ob an Wochenenden oder Feiertagen: Dr. Gerd-Werner Müllrick aus Cottbus ist der älteste aktive Notarzt Brandenburgs und lebt für seinen Job. Mit seinen 75 Jahren hilft er täglich Menschen, versorgt sie und rettet Leben. Sein gesammeltes Wissen aus mehreren Jahrzehnten Notarzttätigkeit gibt er an jüngere Generationen weiter; eignet sich selbst durch Fortbildungen aber immer gern neues Wissen an. Auch während der Corona-Pandemie arbeitete Müllrick unermüdlich weiter. Er übernahm zusätzliche Dienste bei der Absicherung der Impfaktion für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus und des dortigen Rettungsdienstes. Für seine Notfallpatientinnen und -patienten war er in dieser Zeit ein Fels in der Brandung.
Er vermittelt Heimatgeschichte und ist Historiker aus Leidenschaft: Dr. Wolfgang Simon beschäftigt sich seit 1986 mit der Geschichte von Pritzwalk und Umgebung in der Prignitz. Als Gründungsmitglied der dortigen Gesellschaft für Heimatgeschichte widmet er sich der Erforschung und Verbreitung historischer und heimatkundlicher Themen. Für die vom Verein herausgegebenen „Pritzwalker Heimatblätter“ schreibt er regelmäßig Beiträge. Mit weiteren Veröffentlichungen lieferte er wichtige Erkenntnisse zu historischen Ereignissen in der Region. Seit 2002 arbeitet er ehrenamtlich im Museum am Magazinplatz sowie im Brauereimuseum. Seit mehr als zehn Jahren ist er Stadtführer und gibt sein Wissen an nachfolgende Generationen weiter. Simon unterstützt junge Menschen bei Geschichtsprojekten.
Außerdem wurde Elżbieta Polak, Marschallin der Woiwodschaft Lubuskie, der Landesverdienstorden zuerkannt. Aus terminlichen Gründen konnte sie heute nicht anwesend sein. Die Aushändigung der Orden findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Elżbieta Polak ist eine Fürsprecherin Europas. Seit 2008 – erst als Vizemarschallin und 2010 als Marschallin – hat sie sich um die Beziehungen zu Brandenburg besonders verdient gemacht. Sie setzte kleine und große Projekte der Zusammenarbeit um, nahm Stärken und Schwächen beider Regionen stets in den Blick und erkannte gemeinsames Entwicklungspotential, z.B. im Gesundheitswesen. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in überregionalen Gremien wie der Deutsch-Polnischen Regierungskommission oder der Oder-Partnerschaft. Elżbieta Polak unterstützte das Konzept eines deutsch-polnischen Krisenkommunikationskanals für die Grenzregion oder initiierte die AG Gesundheit im Rahmen der Oder-Partnerschaft. Des Weiteren ist sie eine der wichtigsten Unterstützerinnen des Geoparks Muskauer Faltenbogen.
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Marianne Kapelle lebt für ihren Heimatort Proschim und ist eine Hüterin ländlicher Traditionen. Im Jahr 1994 gründete sie gemeinsam mit anderen Frauen den Ortslandfrauenverband Proschim, dem mittlerweile fast 50 Mitglieder angehören. Der Verband ist wichtiger Anlaufpunkt für alle Dorfbewohnerinnen und -bewohner. Gemeinsam bewirtschaften die Landfrauen rund um Marianne Kapelle den Museumhof Wusk inklusive einem liebevoll angelegten Kräutergarten. Nicht mehr als Vorsitzende, aber als aktives Vorstandsmitglied organisiert sie Lesungen, Vorträge, Ausfahrten und Zusammenkünfte. Ihr Wissen über regionales Brauchtum vermittelt sie an jüngere Generationen. Dabei liegt ihr besonders die sorbische Sprache und Kultur am Herzen. In Zusammenarbeit mit der Sprachschule Cottbus organisiert sie Kurse, die auch Liedgut, Geschichte und Traditionen vermitteln. Marianne Kapelle pflegt aber nicht nur alte Traditionen, sondern beschäftigt sich auch mit der Zukunft ihrer Heimatregion: Sie setzt sich für alternative Energiegewinnung ein. Ihr ist es zu verdanken, dass Proschim seit 2007 über eine Biokläranlage verfügt und mehrere Windkraftanlagen in der Gemarkung umweltfreundlich Energie erzeugen. Inzwischen gibt es auch drei Photovoltaikanlagen im Ort.
Der ehemalige Leiter des Kreisfeuerwehrverbandes im Landkreis Oder-Spree, Detlef Korn, ist eine Experte in Sachen Kameradschaft und denkt über Grenzen hinweg. Seinem Einsatz ist der Zusammenschluss der einstigen Regionalverbände der Städte Beeskow, Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde im Jahr 2000 zu verdanken. Beim Oder-Hochwasser 1997 war Detlef Korn als Zugführer des 1. Zuges der Kreisbrandschutzeinheit in Brieskow-Finkenherd sowie der Neuzeller Niederung in der technischen Einsatzleitung tätig. Zudem war er viele Jahre Wehrführer der Feuerwehr der Stadt Friedland. Als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes baute er die Kontakte zum Feuerwehrverband im Nachbarland Polen auf, die beim Brand in Ziltendorf im Sommer 2019 mit ihrer Einsatztechnik unterstützen. Neben der Verbandstätigkeit und der Gewinnung neuer Mitglieder legte Detlef Korn stets Wert auf die Einbindung und Erfahrung langjähriger Kameradinnen und Kameraden. Die Arbeit als Feuerwehrmann ist für ihn eine wahre Berufung.
General Andrzej Andrzej Łapinski ist seit fast dreißig Jahren Bediensteter der Polizei Polens und ein Pionier der Präventionsarbeit. Er war Wojewodschaftskommandant der Polizei in Łodz und wurde 2020 zum Kommandanten der Polizei in Danzig berufen. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen liegt ihm besonders am Herzen. Beispielhaft für sein Engagement ist ein Projekt der polnischen Polizei zur Stärkung junger Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Auf Initiative der polnischen Polizei in Łodz wurde das Vorhaben zusammen mit der Brandenburger Polizei durchgeführt. Deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler haben daran teilgenommen. Das war ein Brückenschlag zwischen Schule und Polizei einerseits, zwischen Brandenburg und Polen andererseits. Andrzej Łapinski hat in seiner beruflichen Laufbahn viele polnisch-deutsche und internationale Projekte initiiert und begleitet.
Die gebürtige Britin Tina Lemmer ist seit mehr als 20 Jahren ein Garant für den Erfolg der Ausbildungsprogramme von Rolls-Royce Deutschland am Standort Blankenfelde-Mahlow. In ihrer Funktion als Learning Service Managerin ist sie zuständig für 4.100 Mitarbeitende an den verschiedenen bundesweiten Standorten, wobei ihr die Ausbildung der Lehrlinge immer besonders am Herzen lag. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten warb sie dafür, die Investitionen in die Lehrlingsausbildung nicht zu kürzen und modernisierte die Ausbildung insgesamt. Dafür hat sie bis zum wohlverdienten Ruhestand immer alles gegeben und ihren Posten mit Freude ausgeführt. Tina Lemmer hat Menschen unterschiedlicher Standorte des Konzerns mit dem Ziel zusammengebracht, voneinander zu lernen und aufeinander zuzugehen. Hunderte Auszubildende haben von dem Einsatz von Tina Lemmer profitiert, dutzende Menschen erhielten private Unterstützung. Ihr gelang es, Praktikanten in die Position von Teamleitern zu führen und Lehrlinge zu Fachkräften und Ingenieuren reifen zu lassen. Ihre Arbeit ist ein enormer Gewinn für Rolls Royce Deutschland wie für die brandenburgische Wirtschaft insgesamt, vor allem aber für die von ihr mit so viel Fürsorge und Professionalität begleiteten Berufseinsteigerinnen und -einsteiger
Der Film- und Fernsehschauspieler Steffen Schroeder ist von ganzem Herzen Brandenburger und ein Ehrenamtsuniversalgenie. Seine Bekanntheit als Schauspieler und die Popularität der Fernsehfigur Tom Kowalski nutzt er für gute Zwecke. Sein Engagement für das Haus Sankt Norbert in Michendorf, in dem Menschen mit Behinderung zuhause sind, ist berührend. Steffen Schroeder begegnet den Menschen vom Norbert-Haus mit Freundlichkeit, Wertschätzung und Mitgefühl, also genau so, wie alle gern von ihren Mitmenschen behandelt werden wollen. Zudem arbeitet er als Vollzugshelfer und Botschafter für den „Weißen Ring“, eine Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Er engagiert sich gegen Rechtsextremismus und wurde zum Botschafter von EXIT Deutschland ernannt. Seit letztem Jahr ist er außerdem Mitglied des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. In seiner Heimatstadt Potsdam unterstützt er die Ehrenamtsbörse und den „Paradiesgarten“ der Universität.
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Jürgen Fuchs
BASF-Geschäftsführer Jürgen Fuchs ist ein Impulsgeber für den Nachhaltigkeitsgedanken. Seit dem 1. Oktober 2016 leitet er die Geschicke des Unternehmens mit über 2.000 Beschäftigten und setzt sich besonders für die Förderung von Jugendlichen sowie die Nachwuchsgewinnung ein. Mit der jüngsten Entscheidung zur Produktion von Kathodenmaterialien für Batterien in Schwarzheide geht das Unternehmen neue Wege. Brandenburg kommt so seinem Ziel deutlich näher, sich zu einem europäischen Standort der Elektromobilität zu entwickeln. Das Thema Nachhaltigkeit ist Jürgen Fuchs auch als ehrenamtlicher Sprecher im Cluster „Kunststoffe und Chemie Brandenburg“ wichtig. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Nordostchemie und Vorstandsmitglied der Wirtschaftsinitiative Lausitz. Als Arbeitgebervertreter kämpft er für moderne Tarifpolitik und eine stärkere Tarifbindung.
Rita Heidemann
Das Herz von Rita Heidemann schlägt seit vielen Jahrzehnten für den Breitensport. Sie ist die gute Seele ihres Heimatvereins SG Blau-Weiß Beelitz, hat Hunderte Mädchen und Jungen trainiert, Frauen im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung gebracht und sich für die Bildung von Seniorensportgruppen eingesetzt. 2006 wurde sie in das Präsidium des Leichtathletikverbandes Brandenburg gewählt, war dort Frauenwartin, Seniorenbeauftragte und Vizepräsidentin für den Breitensport. Aktuell ist sie Vizepräsidentin für Allgemeine Leichtathletik. Vereins- und verbandsübergreifend setzt sie sich im Landessportbund und im Deutschen Olympischen Sportbund für Brandenburger Interessen ein. Seit 2007 ist sie aktives Mitglied im Ausschuss für Mädchen und Frauen und organisiert federführend den jährlichen Frauensporttag.
Katrin Helmschrott
Katrin Helmschrott ist ein Urgestein der Brandenburger Radioszene. Als Geschäftsführerin der Sender BB Radio und Radio Teddy hat sie in der Coronakrise eine Solidaritätsoffensive für Unternehmen gestartet und jeweils insgesamt 1 Million Sendesekunden an Werbung bedingungslos zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützte sie die Kampagne „Rettungsgasse bilden“ und fördert unter anderem Jugendfeuerwehren, karitative Projekte und den Brandenburger Sport. BB Radio ist der reichweitenstärkste Privatsender der Region und Radio Teddy Deutschlands erster Kinder- und Familiensender. Helmschrott und ihr Team machen Radio mit Herz. Mit der Auszeichnung der BB Radio HörerHelden suchen sie Helden, die andere ermutigen, sich ins Zeug zu legen.
Prof. Walter Homolka
Rabbiner Prof. Walter Homolka gilt als jüdischer Visionär und hat mit seinem unermüdlichen Einsatz für jüdisches Leben, Lernen und Studieren sowie dem interreligiösen Dialog Potsdam zu einem führenden Zentrum jüdischer Bildungsarbeit gemacht. 1999 gründete er das Abraham Geiger Kolleg, das erste liberale Seminar zur Ausbildung von Rabbiner und Kantoren in Deutschland seit der Shoa. Er hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht nur das Geiger Kolleg zu einer international höchst angesehenen Bildungseinrichtung gemacht, sondern ein ganzes Ensemble von Stiftungen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen für Jüdische Studien entwickelt. 2006 gründete er die ‚Leo Baeck Foundation – Stiftung in Brandenburg‘. Es ist die größte Stiftung Deutschlands zur Förderung religiöser Vielfalt und zivilgesellschaftlichen Engagements im Judentum. 2013 wurde eine Forderung von Abraham Geiger verwirklicht und an der Universität Potsdam erstmals eine Jüdische Theologie im Rahmen einer staatlichen Universität etabliert.
Friedhelm Schatz
Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz ist ein Unternehmer mit untrüglichem Gespür für das, was Menschen begeistert und anzieht. Am besten kann man das im Filmpark Babelsberg sehen. Seit 1993 hat er diesen mit vielen Ideen und viel Herzblut zu einem Besuchermagneten entwickelt. Er hat das Träumen nie verlernt und auch Projekte wie das Krongut Bornstedt in Potsdam und die Westernstadt El Dorado in Templin zu Touristenmagneten gemacht. Friedhelm Schatz ist ein Macher, hat die kulturelle Entwicklung des Landes geprägt und ist für Brandenburg ein Glücksfall. Mit seiner großen Liebe zum Film und der umfassenden Filmerfahrung hat er immer wieder zum Erhalt des filmkulturellen Erbes der Babelsberger Studios beigetragen. Aber auch im karitativen Bereich, als langjähriger Unterstützer der Stiftung ‚Hilfe für Familien in Not‘, hat sich Schatz unter anderem verdient gemacht.
Dr. Bärbel Schindler-Saefkow
Die Berliner Historikerin Dr. Bärbel Schindler-Saefkow hat sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Lagergeschichte des größten Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück verschrieben. Als langjährige Generalsekretärin des Internationalen Ravensbrück-Komitees und als Mitglied der Lagergemeinschaft und des Freundeskreises Ravensbrück schlägt sie Brücken von der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft. Sie betreut Zeitzeuginnen und begleitet Studierende und kämpft gegen das Vergessen sowie für Frieden und Demokratie. Sie engagiert sich darüber hinaus in der Friedensbewegung und erinnert an den Widerstand von Arbeiterinnen und Arbeitern gegen die Nazi-Diktatur. Dr. Schindler-Saefkow ist seit früher Jugend und bis heute eng mit Ravensbrück verbunden. Ihre Eltern waren überzeugte Gegner des Nazi-Regimes und aktiv im Arbeiter-Widerstand. Ihr Vater wurde im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet und ihre Mutter ins KZ Ravensbrück gebracht. Als 16-Jährige spricht Bärbel Schindler-Saefkow zur Eröffnung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ein Gelöbnis.
Marie Schumann
Marie Schumann aus Groß Glienicke ist die härteste Feuerwehrfrau Deutschlands. Sie ist seit 2009 aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Potsdam OT Groß Glienicke und seit 2019 stellvertretende Ortswehrführerin. Im selben Jahr hat sie Brandenburg bei den Weltmeisterschaften des Feuerwehrsports in den USA vertreten. Dort belegte sie den 10. Platz und wurde für ihre Superzeit unter drei Minuten im Parcours als erste Deutsche in den weltweiten Feuerwehr-Eliteclub (‚Lion’s Den‘) aufgenommen. Zudem gewann sie die ‚Firefighting Games‘ 2019 in Hamburg. Sie ist ein beeindruckendes Vorbild für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Hauptberuflich ist Marie Schumann als Fachärztin für Anästhesie und derzeit als Notärztin im Einsatz.
Dr. Annett Stange
Die Biologin Dr. Annett Stange ist Tierschützerin mit Leib und Seele und setzt sich für das Wohl kranker und verlassener Tiere ein. Seit 1999 arbeitet sie ehrenamtlich für das Tierligadorf Neuhausen an der Spree (Spree-Neiße). Der Schutz der Tiere steht für sie an erster Stelle. Vor allem Hunde und Katzen, aber auch viele Kleintiere finden hier ein neues Zuhause, auf Zeit oder für immer. Seit 2008 ist sie hauptamtlich als Leiterin des Tierschutzligadorfs. Zudem ist sie in der Tierschutzliga Mitglied der Geschäftsleitung für den Tierschutz aller Tierheime zuständig. Derzeit betreut sie 11 Tierheime und 1.500 Tiere. Mit viel Engagement setzt sich die Biologin zudem für die Präzisierung des Tierschutzgesetzes ein und thematisiert damit drängende Fragen zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Andrzej Łapinski
Der polnische Polizei-Kommandant, Inspektor Andrzej Łapinski, ist ein Brückenbauer zwischen Polen und Brandenburg. Seit fast 40 Jahren ist er im Polizeidienst und engagiert sich vor allem für die Präventionsarbeit und den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Beispielhaft ist sein Einsatz für ein Projekt zur Stärkung junger Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, welches er gemeinsam mit der Brandenburger Polizei durchführte. So wie dieses Projekt hat er viele weitere polnisch-deutsche und internationale Projekte initiiert und begleitet. So organisierte er einen Erfahrungsaustausch von Beamten aus Polen, Litauen, Ungarn, Bulgarien und Brandenburg zur Bekämpfung von Kriminalität im Internet. Ein Schwerpunkt waren Ermittlungen im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der internationalen Verbreitung von Kinderpornografie im Internet.
Steffen Schroeder
Der Potsdamer Steffen Schroeder hat als Fernsehermittler Tom Kowalski einmal mehr bewiesen, dass Brandenburg Filmland ist. Er hat aber nicht nur die SOKO Leipzig bereichert, sondern ist von ganzem Herzen Brandenburger. Besonders engagiert ist er für die Behindertenwohnstätte Haus Sankt Norbert in Michendorf. Er begegnet den Menschen mit Freundlichkeit, Wertschätzung und Mitgefühl. Zudem arbeitet er als Vollzugshelfer, als Botschafter für den ‚Weißen Ring‘ – eine Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und wurde zum Botschafter von EXIT Deutschland ernannt. Er ist Mitglied des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, unterstützt die Ehrenamtsbörse in Potsdam und den ‚Paradiesgarten‘ der Uni Potsdam. Ein echter Tausendsassa also.
Seine Karriere im Kanu-Rennsport ist so außergewöhnlich wie sein Engagement für einen sauberen und fairen Sport ohne Doping. Sebastian Brendel macht Brandenburg als Sportler alle Ehre. Der gebürtige Schwedter gewann bislang 33 Goldmedaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen.
Barbara Klembt
25 Jahre lang lenkte Barbara Klembt als Bürgermeisterin die Geschicke der Gemeinde Wiesenburg. Sie engagierte sich als Vorsitzende des Kuratoriums Naturpark “Hoher Fläming” und als Vizepräsidentin des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg. Seit 2016 ist sie Vorsitzende des Tourismusvereins Wiesenburg. Zudem engagiert sie sich unter anderem im Landfrauenverein Potsdam und im Schulförderverein der Grundschule Am Schlosspark in Wiesenburg.
Matti Geschonneck
Der gebürtige Potsdamer gehört zu den bekanntesten Regisseuren Deutschlands. Im vergangenen Jahr realisierte er unter anderem an Drehorten in Brandenburg die Verfilmung des Erfolgsromans “Unterleuten” von Juli Zeh. Kaum ein anderer deutscher Regisseur versteht es wie er, ost- und westdeutsche Milieus einzufangen. Beste Beispiele dafür sind seine in (Ost)-Berlin und Köln spielenden Filme „Boxhagener Platz“ und „Südstadt“.
Margot Franke
Rund 16 Jahre und bis vor kurzem war Margot Franke ehrenamtliche Bürgermeisterin von Zeschdorf im Amt Lebus. Unter ihrer Regie entwickelte sich Zeschdorf zu einem Vorzeigeort im Landkreis Märkisch-Oderland. Franke ist auch Vorsitzende des Amtsausschusses von Lebus und Mitglied des Kreistages von Märkisch-Oderland. Außerdem engagiert sie sich im Seniorenbeirat und bei der Volkssolidarität.
Hans-Wilhelm Blume
Er rief 1953 das Peitzer Fischerfest ins Leben und engagiert sich bis heute für die Peitzer Karpfenwochen. Der heute 92-jährige Hans-Wilhelm Blume war bis 1991 Leiter des Binnenfischerei-Betriebes in Peitz im Landkreis Spree-Neiße.
Wieslaw Gom
Wieslaw Gom hat großen Anteil an der guten brandenburgisch-polnischen Zusammenarbeit. Er hat in den vergangenen fast drei Jahrzehnten als Sprachmittler, Verbindungsbeamter, Koordinator und 1. Botschaftsrat in verschiedenen beruflichen Stationen maßgeblich zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger entlang der Grenze sowie zu einem friedlichen Zusammenleben beigetragen.
Howard Griffiths
Der britische Dirigent war von 2007 bis 2018 Generalmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (Oder). Mit seiner großen musikalisch-künstlerischen Qualität und seinem gesellschaftssozialen Engagement war der Maestro ein Glücksfall für Brandenburg. Er bereicherte das Konzertleben mit vielen neuen Impulsen, initiierte Crossover-Projekte und versteigerte sein Fahrrad, um den Klassik-Nachwuchs zu fördern.
Steffie Lamers
Sie gehörte von 1990 an zu den Schulräten der ersten Stunde in Brandenburg, baute als Schulrätin im damaligen Landkreis Lübben die neuen Bildungsstrukturen mit auf. Als spätere Präsidentin der Ständigen Konferenz der Kultusminister hat Steffie Lamers trotz großen Widerstandes die Anerkennung von DDR-Abschlüssen erstritten und für die Angleichung der ostdeutschen Gehälter an Westniveau gekämpft. Seit 2007 ist sie Mitglied des Präsidiums des Landessportbundes Brandenburg, seit 2011 Vizepräsidentin für Bildung.
Karl-Dietmar Plentz
Bäckermeister, Unternehmer, Gemeindevertreter, Christ, Ehrenamtler, Mann mit Herz: Karl-Dietmar Plentz aus Oberkrämer hat sich in vielerlei Hinsicht um das Gemeinwohl verdient gemacht. Als Bäckermeister führt er einen Handwerksbetrieb mit mehreren Filialen. Nebenberuflich setzt er sich für soziale Projekte wie die Spendenaktion „Ein Brot, das Gutes tut“ ein. Dabei sammelten die Deutschen Innungsbäcker im vergangenen Jahr 100.000 Euro zugunsten von „Ein Herz für Kinder“.
Christina Lehmann
Seit mehr als 15 Jahren koordiniert Christina Lehmann als Vorsitzende die ehrenamtlichen Aktivitäten des Kreislandfrauenverbandes Elbe-Elster. Zudem bringt sie sich mit ihren Ideen und ihrer Meinung in verschiedene politische Gremien ein. So ist sie Mitglied des Kreistages Elbe-Elster und der Stadtverordnetenversammlung von Schönewalde. Ferner ist sie Ortsvorsteherin in Bernsdorf und leitet seit vielen Jahren das Naturschutzzentrum Kleinrössen in Falkenberg.
Goedele Matthysen und Peter Bienstman
Sie machen Brandenburg mit ihrer Schokolade einen Namen: Das erfolgreiche belgische Unternehmerpaar gründete 1992 in der Lausitz die Confiserie Felicitas. Seitdem sind dort bereits 50 Chocolatiers ausgebildet worden. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 75 Mitarbeiter und beliefert Kunden in aller Welt mit feinsten belgischen Schokoladenprodukten aus der Lausitz.
Ernst Menzel
20 Jahre lang setzte sich Ernst Menzel als Vorstandsvorsitzender der Gemeinschaft des Großen Militär-Waisenhauses zu Potsdam für die musikalische Bildung und die Stärkung der Jugendhilfeträger in Brandenburg ein. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement beim Einwerben von Spenden für den Wiederaufbau des Monopteros auf dem Waisenhaus zu Potsdam. Der Tempelturm konnte im Jahr 2004 wieder mit der vergoldeten Caritas-Figur gekrönt werden.
Manfred Metzger
In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen – Mitte 1990 – übernahm Manfred Metzger die Führung des Landesverbandes Berlin des Technischen Hilfswerks (THW). 1992 schloss sich Brandenburg an und 1995 entstand der Landesverband für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Metzger trieb den Ausbau und die Entwicklung des THW in den drei Bundesländern maßgelblich voran. Unter seiner Federführung entwickelte sich zudem eine enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der staatlichen Feuerwehr in Polen.
Rainer Glatz
Der Generalleutnant a.D. war Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Geltow. Im Jahr 2013 ging er in den Ruhestand. Seitdem engagiert sich Glatz auf vielfältige Weise ehrenamtlich. Vor allem die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit der territorialen Kommandobehörde der Bundeswehr und dem Landeskommando Brandenburg der Bundeswehr liegt ihm am Herzen.
Alexander Trenn
Der Chef der Berufsfeuerwehr der Stadt Schwedt (Oder) ist ehrenamtlich mit großem persönlichen Einsatz als Fachberater Gefahrstofflagen des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg aktiv. Das Land ist mit einem solchen Berater Vorreiter und Trenn daher auch über die Landesgrenzen hinaus ein gefragter Experte im Umgang und bei Einsätzen mit Gefahrstoffen oder Gefahrgut.
Emmie Arbel war noch ein Kind als für sie im Alter von viereinhalb Jahren der Krieg begann. Sie überlebte das Konzentrationslager Ravensbrück und wurde in Bergen-Belsen befreit. 1949 zog sie mit ihren zwei Geschwistern nach Israel. Emmie Arbel ist seit vielen Jahren in Kontakt mit deutschen Jugendlichen. Zunächst begleitete sie ihren Bruder Menachem bei seinen Besuchen in deutsche Schulen, später setzte sie seine Erinnerungsarbeit fort.
Nicola Galliner
Die gebürtige Londonerin Nicola Galliner, deren Eltern während der Nazi-Herrschaft aus Deutschland flüchten mussten, ist eine unermüdliche Botschafterin jüdischen Lebens in Berlin und Brandenburg. Sie trägt maßgeblich dazu bei, dass die jüdische Kultur in der Region wieder verstärkt sichtbar und erlebbar ist. Fast 20 Jahre lang prägte sie die Arbeit der Jüdischen Volkshochschule in Berlin. 1995 gründete sie das Jüdische Filmfestival, das sich unter ihrer Leitung zur wichtigsten Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum entwickelte.
Michael Goldmann-Gilead
Michael Goldmann Gilead wurde nach Ausschwitz deportiert. 1945 gelang ihm beim Todesmarsch die Flucht. Er versteckte sich zwei Jahre bei einer polnischen Familie und wanderte dann nach Israel aus. Dort gehörte er als Polizeibeamter dem Ermittlerteam an, das den NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann neun Monate lang verhörte.
Hendrik Hecht
Hendrik Hecht ist ein erfolgreicher und heimatverbundener Unternehmer. Er leitet in Heiligengrabe als Geschäftsführer die Swiss Krono GbmH mit über 700 Mitarbeitern und rund 40 Auszubildenden. Der Grobspanplattenhersteller gehört zu den größten Arbeitgebern der Region. Hecht kümmert sich um die Nachwuchsförderung sowie soziale Belange der Mitarbeiter. Er ist Initiator der Kampagne „Willkommen mittendrin“, einer Plattform für Rückkehrwillige und Zuwanderer. Zudem entwickelte er ein firmeneigenes Sponsoring-Konzept, das unter anderem dem Klosterstift zum Heiligen Grabe, aber auch der Freiwilligen Feuerwehr und lokalen Initiativen zugutekommt.
Kara Huber-Kaldrack
Kara Huber-Kaldrack ist ein Schutzengel der Brandenburger Dorfkirchen. 1996 gehörte sie zu den Mitinitiatorinnen des „Dorfkirchensommers“, durch den die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf die sakralen Kleinode gelenkt wurde. Mittlerweile laden 250 Veranstaltungen dazu ein, die Dorfkirchen als Orte des Glaubens, aber auch der Kultur und der Begegnung wahrzunehmen. Zudem bemühen sich etwa 300 Fördervereine darum, die Kirchen zu Orten für alle zu gestalten und damit nicht zuletzt auch dem demografischen Wandel zu trotzen. Huber-Kaldrack unterstützt mehrere dieser Vereine, ist Mitglied des Förderkreises “Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.”, arbeitet als Schirmherrin und wirbt Spenden ein. Viel Zeit und Kraft investiert sie in das Projekt “Känguru – hilft und begleitet”, das junge Familien mit kleinen Kindern unterstützt.
Edelbert Jakubik
Edelbert Jakubik ist ein Urgestein aus dem Spreewald und Naturschützer par excellence. Seit Jahrzehnten arbeitet er im Landesanglerverband ehrenamtlich in leitenden Funktionen und kümmert sich nicht nur um Petrijünger, sondern auch um den Erhalt und die Pflege von Gewässern. Sein ausgeprägtes Naturverständnis und seine fachliche Kompetenz machen ihn zu einem gefragten Gesprächspartner. Er arbeitet aktiv mit an der Entwicklung des Biosphärenreservates “Spreewald” und ist eine unverzichtbare Stimme im Aktionsbündnis “Klare Spree”. Sein Fachwissen ist bei den Planungen für den Cottbuser Ostsee gefragt. Ein Herzensanliegen ist ihm die Entwicklung des Naturparks Lieberoser Heide.
Dagmar von Kleist
Dagmar von Kleist ist in ihrer Heimatgemeinde Falkensee eine unermüdliche Anwältin für die Interessen älterer Menschen. Seit Jahren engagiert sich die pensionierte Ärztin in der Arbeitsgemeinschaft „Wohnen im Alter“, die sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Älteren und Menschen mit Behinderungen einsetzt. Hierzu bietet sie regelmäßig Sprechstunden und Beratungen an. Ihr Fachwissen floss in das mittlerweile planungstechnisch weit fortgeschrittene Projekt einer barrierefreien, gemeinschaftsorientierten und generationsübergreifenden Wohnsiedlung nach skandinavischem Vorbild ein. Sie lotet zudem die Chancen für ein Demenzdorf im Havelland aus und organisiert in Kooperation mit dem Jugendforum Falkensee Veranstaltungen zum Thema Toleranz.
Heinz Klevenow
Heinz Klevenow ist ein Theatermann mit Leib und Seele. Für die neue Bühne Senftenberg war seine künstlerische Arbeit geradezu prägend. Dort war er nicht nur Schauspieler. Als Intendant, Regisseur und Leiter der Umbaumaßnahmen steuerte er das Theater klug und mit sicherem Gespür durch die künstlerischen, betriebswirtschaftlichen und politischen Turbulenzen der Nachwendezeit. Auf eindrucksvolle, hochgelobte Weise gelang ihm die Jahre hindurch bis zu seinem Abschied 2004 eine Spielplangestaltung, die dem Publikum entgegenkam und es zugleich forderte. 2001 wurde sein Auf- und Ausbauwerk mit der Eröffnung des Amphitheaters gekrönt.
Prof. Dr. Günter Morsch
Der Historiker und langjährige Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat die deutsche Erinnerungskultur maßgeblich geprägt. In der Gedenkstätte Sachsenhausen gelang unter seiner jahrzehntelangen Leitung die auch international hoch gelobte Neukonzeption der Ausstellungen. Mit der Neugestaltung des Gedenkortes “Station Z”, der Würdigung des zu DDR-Zeiten tabuisierten sowjetischen Straflagers und den “Täter-Ausstellungen” präsentiert sich Sachsenhausen heute als Gedenk-, aber auch als hervorragender Lernort, der jährlich über 700 000 Besucher aus dem In- und Ausland zählt. Eine Herzensangelegenheit war Morsch immer der enge Kontakt zu Überlebenden der Konzentrationslager und deren Familien.
Ulrike Poppe
Ulrike Poppe ist eine streitbare Kämpferin für Menschenrechte und Demokratie. Die einstige Bürgerrechtlerin engagierte sich auch nach der Einheit für diese Werte. Ab 2009 war sie die Idealbesetzung für das Amt der ersten Beauftragten des Landes zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur. Poppe hat dieses Amt geprägt. Sie brachte die Debatte über die DDR-Geschichte in Brandenburg entscheidend voran, knüpfte tragfähige Netzwerke und stand Opfern der SED-Diktatur – insbesondere auch ehemaligen Heimkindern – einfühlsam zur Seite. Beim Thema Aufarbeitung forderte sie immer die Beachtung des Einzelfalls. Ihre Arbeit hat ihr bundesweit über alle Parteigrenzen hinweg hohe Anerkennung zu Teil werden lassen.
Monika Roth
Die Stadtverordnete aus Müncheberg ist eine Volksvertreterin im wörtlichen Sinne. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich mit Leidenschaft und viel Zeitaufwand für ihre Mitbürger. Als Mitglied des Seniorenbeirates nimmt sie an Veranstaltungen teil und organisiert Treffen, so mit Seniorengruppen in der polnischen Partnerstadt Witnica. Im Sinne des grenzüberschreitenden Austauschs hält sie Kontakt zum Bildungs- und Begegnungszentrum Trebnitz e.V. Engagiert vertritt sie die Stadt in der Betreibergesellschaft der wiedererrichteten Stadtpfarrkirche Müncheberg. Dort übernimmt umsorgt sie Gäste und bietet Führungen an. Die Arbeit als Wahlhelferin ist für sie ebenso selbstverständlich wie ihr Engagement im Willkommenskreis für Geflüchtete.
Sven Seeger
Sven Seeger ist der märkische „Father of HipHop“. Der Potsdamer ist nicht nur ein begnadeter Tänzer, der mehrere Weltmeister- und Vizeweltmeistertitel errungen hat, er ist auch in Sachen Integration Vorreiter. 2009 gründete er mit seinem Freundeskreis den HipHop-Verein „RokkaZ“. In verschiedenen Gruppen tanzen Jugendliche aus 14 Nationen, dafür gab es 2011 den Integrationspreis der Landeshauptstadt Potsdam. Die Qualität der Darbietungen überzeugte auch viele andere Jurys: 2010 und 2017 erhielt RokkaZ e.V. den bronzenen Stern des Deutschen Olympischen Sportbundes. Der Märkische Turnerbund zeichnete die HipHopper 2016 und 2017 als Team des Jahres aus. Längst werden die RokkaZ auch für Großveranstaltungen wie die Eröffnung der Frauen Fußball WM gebucht.
Jens Serbser
Der Potsdamer ist ein Lebensretter im wahrsten Sinne des Wortes. Seit nunmehr 27 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich im Landesverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), seit 2004 ist er im Vorstand für den Bereich “Technischer Einsatz” zuständig und ist zudem Referatsleiter des Wasserrettungsdienstes. Im Wasserparadies Brandenburg verlangen diese Aufgaben ein Höchstmaß an Einsatzbereitschaft. Als Technischer Leiter ist er für den DLRG-Katastrophenschutz verantwortlich. Bei allen Hochwassern – insbesondere in den Jahren 2002 und 2013 – nahm er aufopferungsvoll an den Rettungseinsätzen teil und war an der Koordinierung des Einsatzgeschehens beteiligt. Besonders am Herzen liegt ihm die Ausbildung der künftigen Helfer im Katastrophenschutz.
Zwi Steinitz
Zwi Steinitz hat vier Konzentrationslager überlebt. Befreit wurde er im Mai 1945 auf dem Todesmarsch. Gemeinsam mit seiner Frau Regina wanderte er nach Israel aus, um sich ein neues Leben aufzubauen. Steinitz schrieb mehrere Bücher über seine Verfolgungsgeschichte und seine Erfahrungen als Zeitzeuge in Deutschland. In der Gedenkstätte Sachsenhausen hat er an zahlreichen Schülerprojekten mitgewirkt. Eines seiner Projekte ist die Zusammenarbeit mit dem Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum Oranienburg. Auf diese Weise sind mehrere Filme entstanden.
Heinz Dieter Strüwing
Heinz Dieter Strüwing hat Pionierarbeit bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft geleistet. Sein Lebenswerk ist die 1991 gegründete Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe. Als Betroffener weiß der Schwedter um die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap und hilft, Barrieren abzubauen, die die Teilhabe am öffentlichen Leben erschweren. Der LAG als Dachorganisation gehören mittlerweile 18 Selbsthilfeverbände von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung sowie deren Angehörigen an. Ergänzend zur LAG Selbsthilfe rief der Schwedter vor 20 Jahren in seiner Heimatstadt das Kommunikationszentrum KOMM als Treffpunkt für Selbsthilfegruppen ins Leben. Zudem engagiert er sich seit 2014 für den Brandenburger Inklusionspreis.
Heinrich Thiermann
Heinrich Thiermann ist als erfolgreicher Landwirt vorbildlicher Förderer des gesellschaftlichen Lebens im Havelland. Mit Leidenschaft, Fachwissen und viel Liebe zum Detail machte er als Pächter das Domstiftsgut Mötzow zu einem prosperierenden Wirtschaftsunternehmen. Besuchern werden neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen und gastronomischen Genüssen auch Einblicke in das Leben und Wirtschaften auf einem großen Bauernhof geboten. Dieses Konzept erweist sich als Gewinn für die Region insgesamt. Denn Thiermann engagiert sich weit über die Grenzen seines Anwesens hinaus als großzügiger Förderer von Kulturereignissen, Kinder- und Jugendveranstaltungen bis hin zu Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau von Radwegen.
Katrin Wagner-Augustin
Katrin Wagner-Augustin ist eine Kanutin der Extraklasse, die zu den 100 erfolgreichsten Olympiastartern aller Zeiten gehört. Zwischen 2000 und 2012 gewann die Sportlerin aus dem Potsdamer Luftschiffhafen bei vier Olympischen Spielen vier Gold-, eine Silber und eine Bronzemedaille. Von Welt- und Europameisterschaften brachte sie ebenfalls Edelmetall nach Hause und wurde so überall in der Welt zu einer exzellenten Botschafterin des Landes. Seit 2017 kümmert sich die Sportsoldatin bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr um den Nachwuchs und gibt ihren reichen Erfahrungsschatz an Paddeltalente weiter. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich für Veranstaltungen im Kanubereich.
Michael Wobst
Michael Wobst war langjähriger Betriebsratsvorsitzender von Bombardier in Hennigsdorf. Er setzte sich unermüdlich für sichere Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort Hennigsdorf ein und musste sich in seiner fast 30-jährigen Amtszeit vielen Bewährungsproben stellen, die er vor allem durch seine Kompetenz, seinen Weitblick und seine Kollegialität meisterte. Vom Aufbau eines funktionierenden Gremiums kurz nach der Wende bis zu den harten Verhandlungen um den Erhalt des Standorts Hennigsdorf im Frühjahr 2017 hat Wobst entscheidende Weichen für die ökonomischen und sozialen Sicherheit der Beschäftigten gestellt.
Wolf Bauer
Der gebürtige Stuttgarter ist ein Medienmacher aus Leib und Seele, der sich der Medienstadt Babelsberg verschrieben hat. Er hat den Potsdamer Film- und Fernsehstandort durch sein jahrzehntelanges wirtschaftliches und filmkulturelles Wirken geprägt. Seit 1991 Vorsitzender der Geschäftsführung der UFA, trieb er den Umzug des Unternehmens nach Potsdam voran und gründete in Babelsberg weitere Unternehmen wie teamWorx und UFA Cinema. Heute ist die UFA-Gruppe mit mehr als 300 Mitarbeitern das größte Medienunternehmen in Potsdam. Der Kunsthistoriker und Publizist machte sich nicht nur „nebenbei“ auch als großer Förderer des Filmnachwuchses einen Namen und engagierte sich unter anderem an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“.
Karin Genrich
Sie ist die Grand Dame des Potsdamer Modehandels. Vor 30 Jahren, also noch zu DDR-Zeiten, gründete sie das erste private Modegeschäft in Potsdam und hob den ersten freien Handelsverband auf dem Gebiet des heutigen Brandenburg mit aus der Taufe. Es folgte eine beispiellose Karriere. Von 2005 bis 2016 prägte Genrich als Präsidentin den gemeinsamen Handelsverband Berlin-Brandenburg und setzte dabei deutliche soziale und gesellschaftliche Akzente über ihren Job hinaus. Sie war Gründungsmitglied des Frauennetzwerkes Potsdam und Förderin des Frauenhauses in der Landeshauptstadt. Und sie machte sich im Verband für die Ehrenamtskarte des Landes stark, mit der engagierte Freiwillige Vergünstigungen bei Partnern in Brandenburg und Berlin erhalten. Frau Genrich konnte kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen ihre Ehrung nicht persönlich entgegen nehmen.
Frances Herrmann
Die Cottbuserin ist eine außergewöhnliche Sportlerin. Sie entdeckte trotz einer angeborenen Gehbehinderung als 14-Jährige ihre Begeisterung für die Leichtathletik. 2006 erhielt sie als erste behinderte Sportlerin die Zulassung zur renommierten Lausitzer Sportschule. Mit unbändigem Trainingsfleiß qualifizierte sie sich nur zwei Jahre später erstmals für die Paralympics. Aus Peking kehrte sie mit Silber im Diskuswurf zurück. In London 2012 und Rio de Janeiro 2016 folgten Top-Ten-Ergebnisse, darunter Rang drei mit dem Speer und Platz sechs mit der Kugel. Herrmann ist eine herausragende Repräsentantin des Brandenburger Sports, Sozialarbeiterin in Cottbus und dazu ehrenamtlich engagiert, etwa als Jugendwärterin des Behinderten-Sportverbandes Brandenburg.
Heiko Höft
Ein Brandenburger mit unternehmerischem Geschick und ausgeprägtem Gemeinsinn. Seine noch vor der Wiedervereinigung gegründete Heiko Höft Tischlerei & Transporte GmbH in Kremmen ist eines der erfolgreichsten mittelständischen Unternehmen im Landkreis Oberhavel und beschäftigt heute rund 220 Mitarbeiter. Vor allem aber ist Höft in der Region als Feuerwehrmann bekannt. Seit fast vier Jahrzehnten engagiert er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr, rückt bei Bränden aus, gibt Schulungen für den Feuerwehrnachwuchs und sponsert großzügig neue Technik wie Einsatz- und Rüstwagen. Wenn es in Kremmen brennt, rücken neben Höft auch regelmäßig fünf seiner Mitarbeiter aus, die er für den Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr freistellt.
Günter Kappler
Ein Mann mit Pioniergeist, Tatkraft und Zuversicht. Er prägte die wirtschaftliche Entwicklung Brandenburgs nach der Wiedervereinigung mit. Früh erkannte er das Potenzial des Standortes Dahlewitz und trieb dort als Geschäftsführer der BMW Rolls-Royce-AeroEngines GmbH die Triebwerksentwicklung voran. Zugleich brachte sich Günter Kappler als Wissenschaftler der Luft- und Raumfahrttechnik ein. Brandenburg insgesamt profitiert von seiner Leidenschaft für Lehre und Forschung. Als Mitglied im Landeshochschulrat verlieh er der Wissenschaft im jungen Brandenburg wichtige Impulse. Zudem war er in Beiräten und Fachausschüssen ehrenamtlich aktiv. Bis heute unterstützt der gebürtige Rumäne Bildungsprojekte in Timișoara (Temeswar), um jungen Menschen die Chance auf Bildung zu ermöglichen.
Jochen Kowalski
Ein Weltstar mit außergewöhnlicher Stimme und Wurzeln im brandenburgischen Wachow. Der Wegbereiter des Countertenor-Gesangs in Deutschland stieg schon in den 1980er Jahren zum international gefeierten Opernsänger auf. Er begeisterte das Publikum der großen Opernhäuser wie der Metropolitan in New York. Und kehrte doch immer wieder zurück – aus Liebe zur Familie, Wertschätzung für die Komische Oper Berlin und Verbundenheit mit der märkischen Heimat. Ob im Brandenburger Dom oder der Wachower Dorfkirche, überall im Land erfreut der Kammersänger das Publikum und fördert mit seinen Auftritten den künstlerischen Nachwuchs oder wertvolle Kulturgüter. Zudem wirbt Kowalski bei jeder sich bietenden Gelegenheit für die Schönheiten der Mark. Ein von Heimatliebe beseelter Botschafter Brandenburgs.
Irmgard Schneider
Eine rastlose Kämpferin für Völkerverständigung, eine wichtige Verbündete der deutsch-polnischen Freundschaft. Seit vielen Jahren setzt sie sich in ihrer Heimatstadt Guben für das Zusammenwachsen mit dem polnischen Gubin ein. Ob es um den Ausbau der Bahnverbindungen, den Grenzschutz, die Koordination der Rettungsdienste oder die Ausweitung des Polnisch-Unterrichts an deutschen Schulen geht – Irmgard Schneider schiebt an und bringt voran. Auch im hohen Alter noch gilt sie als eine der engagiertesten Frauen in Guben/Gubin. Sie ist als Förderin der Traditionspflege, als Europäerin und nicht zuletzt als Umweltschützerin und Unterstützerin der Seniorenarbeit für viele Menschen in ihrer Region ein Vorbild.
Matthias Taatz
Ein Pfarrer mit besonderer Sensibilität, ein Urgestein der DDR-Opposition. Schon 1978 begann sein politisches Engagement im Friedenskreis Halle und am Runden Tisch in Mühlberg. Seit dem Fall der Mauer engagiert sich Taatz im Verein „Initiativgruppe Lager Mühlberg“. Die Gruppe setzt sich mit der Geschichte des NKWD-Lagers auseinander, einem der zehn Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone. Dort internierte die Rote Armee nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als 21.000 Menschen. Der Initiativkreis ist die Interessenvertretung der Überlebenden. Taatz und seine Mitstreiter widmen sich mit viel Fingerspitzengefühl der historischen Aufarbeitung der Geschichte des Lagers. Ihrem Bemühen ist es zu verdanken, dass heute angemessen der Opfer gedacht werden kann.
Karl Heinz Tebel
Ein Glücksfall für Schwarzheide. Als Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH trieb Tebel von 2008 bis 2016 mit großem Engagement den Chemiestandort zum Erfolg. Heute ist der Chemiepark Schwarzheide zweitgrößter Arbeitgeber in Brandenburg. Tebel hat neben Investitionen vor allem auch die Fachkräftesicherung vorangebracht – unter anderem durch die Förderung von Schul- und Bildungsinitiativen oder hohe Ausbildungsquoten. Auch „Netzwerken“ kann Tebel, unter anderem als erster Sprecher des 2012 gegründeten Clusters Kunststoffe und Chemie mit inzwischen 620 Unternehmen. Er war Mitglied im Aufsichtsrat der ZukunftsAgentur Brandenburg und Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Nordost Chemie.
Gisela und Werner Upmeier
Ein Unternehmerpaar aus Nordrhein-Westfalen mit der Liebe zum Landleben und mit einer Vision. Ihren persönlichen Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung leisteten sie in einem kleinen Dorf nordöstlich von Berlin, das heute überregional als „Ökodorf Brodowin“ bekannt ist. Gemeinsam mit den Bauern gründeten die Upmeiers 1991 die Ökodorf Brodowin Landwirtschafts GmbH und begannen mit dem Landbau nach den strengen Demeter-Richtlinien. Diese aufwändigste und personalintensivste Form des Bio-Landbaus sicherte mehr als 100 Arbeitsplätze. Das Ökodorf ist heute Modellregion für nachhaltige Entwicklung und wichtiger Impulsgeber für die landwirtschaftlich-ökologische Lehre und Forschung. Die Stiftung „Ökodorf Brodowin Gisela und Werner Upmeier“ unterstützt zudem Naturschutzvorhaben, regionale Vereine und soziale Projekte.
Holger Wachsmann
Ein Kämpfer für betriebliche Mitbestimmung und Werber für Demokratie. Holger Wachsmann ist Betriebsratsvorsitzender bei Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten streitet er für faire Arbeitsbedingungen. Seit vielen Jahren setzt er sich auch außerhalb des Betriebes für eine offene Gesellschaft und Gewaltlosigkeit ein. So war er 1998 einer der Erstunterzeichner der Initiative „Tolerantes Brandenburg“. Als Vertreter des Betriebsrates unterstützte er die Initiativen „Aktion Courage“ sowie „Eisenhüttenstadt – kein Platz für Rassismus“. 2004 rief Holger Wachsmann mit Gleichgesinnten die Bürgerstiftung Eisenhüttenstadt ins Leben, die jährlich bis zu 80 Projekte unterstützt. Zudem ist er in der „EKO-Stiftung Bildung Ostbrandenburg“ aktiv, die Schulprojekte gegen Fremdenfeindlichkeit fördert.
Ralph Welke
Die Beschreibungen reichen von Genie bis Guru, in jedem Fall ist er einer der weltbesten Trainer des Kanu-Rennsports. Seit 1979 arbeitet er am Leistungsstandort Potsdam, ist Bundestrainer und Mitglied des Arbeitskreises Leistungsklasse beim Deutschen Kanu-Verband. Von der Talentfindung bis zur Weltspitze verantwortet Ralph Welke den gesamten Leistungsaufbau. Er bringt dafür enorme Leidenschaft mit und steckt damit seine Schützlinge an. Diese haben bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften insgesamt 22 Mal gewonnen und damit den Ruf Brandenburgs als außergewöhnliches Sportland gefestigt. Neben der sportlichen Ausbildung legt Welke Wert auf die schulische und berufliche Entwicklung seiner Schützlinge.
Ariane Zibell
Eine Potsdamerin mit Herz. Die Zahnärztin rief im Jahr 2011 die Aktion „Gedeckter Tisch“ ins Leben. Dabei werden jedes Jahr an einem langen Wochenende Obdachlose und Hilfebedürftige in der Nikolaikirche auf dem Alten Markt betreut. Nach der Idee der süddeutschen „Vesperkirche“ bekommen sozial schwache Menschen kostenlose medizinische Betreuung, Rechts- und Sozialberatung sowie Dienstleistungen wie Haareschneiden. Zudem erhalten Bedürftige Kleidung oder Spielsachen. Mittlerweile werden bei der Aktion bis zu 4.000 Menschen von einer Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern versorgt. Der „Gedeckte Tisch“ ist ein diakonisches Großprojekt, das weit über Potsdam hinaus als beispielhaft gilt.
Sylvius Hermann Graf von Pückler
Aufgrund seiner schweren Erkrankung wurde dem inzwischen verstorbenen Pückler-Erbe der Landesorden bereits im Mai verliehen. Hermann Graf von Pückler war Brandenburg und insbesondere Park und Schloss Branitz eng verbunden. Hier war er bis 1945 aufgewachsen, hier arbeitete er nach 1990 daran, das weltberühmte Erbe seiner Vorväter in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Heute ist das einzigartige Ensemble wieder Anziehungspunkt für jährlich Tausende Besucher. Ob Forstbetrieb, Stiftung „Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz“, Branitzer Kindergarten oder Universität in Cottbus – die Liste seiner Verdienste und Ehrenämter ist lang und eindrucksvoll. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung seines Wirkens wird das Land die von ihm erhoffte Anerkennung von Schloss und Park Branitz als UNESCO-Weltkulturerbe weiter vorantreiben.
Heilgard Asmus
aus Brandenburg an der Havel ist als evangelische Theologin eine Botschafterin für Weltoffenheit und Toleranz. Als Generalsuperintendantin für den Sprengel Potsdam gelang es durch ihre ausgleichende und versöhnende Art, selbst schwierige Konflikte beizulegen. Als langjährige Vorstandsvorsitzende des Brandenburgischen Aktionsbündnisses gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit hat sie sich bleibende Verdienste um Brandenburg erworben. Aufgrund der hohen beruflichen Belastung legte sie dieses Amt im Jahr 2013 nieder, engagiert sich aber weiterhin.
Dr. Sibylle Badstübner-Gröger
ist im besten Wortsinne eine Retterin wertvoller Kulturgüter. Die gebürtige Dresdnerin ist seit 1991 Vorsitzende des „Freundeskreises Schlösser und Gärten der Mark“ und kämpft für den Erhalt alter Prachtbauten in Brandenburg. Dafür wurde sie 2003 mit dem Brandenburgischen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet. Auch heute, längst Rentnerin, ist sie noch aktiv und unternimmt Fachreisen zu gefährdeten Denkmälern, um Mitstreiter für deren Erhalt zu gewinnen.
Jan von Bergen
ist Feuerwehrmann mit Herz und Seele. Der Groß Glienicker engagiert sich seit seiner frühen Jugend für das Feuerwehrwesen. Als ehrenamtlicher Kamerad setzt er sich über seine dienstlichen Pflichten hinaus für die Landesjugendfeuerwehr ein und bildet die Retter von morgen aus. Als stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart organisiert er internationale Jugendbegegnungen, Landesjugendlager und -meisterschaften. Im Landesfeuerwehrverband ist er in mehreren Gremien aktiv.
Klaus Winfried Böhmer
weiß, wie man Technik und Natur miteinander in Einklang bringt. Neben seiner Tätigkeit als Elektrotechniker im Kraftwerk Vetschau setzte er sich für den Schutz von Vögeln vor Stromleitungen ein. Er trat dem Arbeitskreis ´Weißstorchenschutz´ bei und erreichte mit seiner Gruppe, dass dem Vogelschutz angepasste Stromleitungen gebaut wurden. Für seine technische Leistung wurde er mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus ist er seit vielen Jahrzehnten aktiv im Naturschutzbund (NABU), war entscheidend am Aufbau des Weißstorchzentrums der Niederlausitz beteiligt und ist Mitbegründer des Aktionsbündnisses ´Klare Spree´.
Siegfried Jörg Fischer
ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Brückenbauer. Als Ortswehrführer der Gemeinde Groß Gastrose und stellvertretender Gemeindewehrführer von Schenkendöbern engagiert er sich besonders für die deutsch-polnische Zusammenarbeit. Trotz Sprachbarrieren und administrativer Hürden unterstützen sich die Wehren von Groß Gastrose und dem polnischen Markosice. Zudem setzt sich Fischer für den Feuerwehrnachwuchs ein und organisiert Aus- und Weiterbildungen.
Gisela und Hans-Peter Freimark
aus Perleberg sind Hüter wertvoller Schätze aus vergangenen Zeiten. Dem Ehepaar ist es zu verdanken, dass vor knapp zehn Jahren die Museumslandschaft der Prignitz um ein DDR-Dokumentationszentrum erweitert wurde. Die Sammlung des Museums gewährt bislang wenig bekannte Einblicke in die kirchliche Friedensarbeit und die Entstehung von Bürgerbewegungen in der DDR und im Wendejahr 1989 in der Prignitz. Insbesondere junge Menschen sollen durch Zeugnisse der Alltagskultur und Exponate zum Anfassen direkt angesprochen werden. Im Oktober wird das DDR-Museum zehn Jahre alt. Geplant ist, die Ausstellungsflächen zu vergrößern.
Prof. Dr. Sieglinde Heppener
setzt sich seit vielen Jahren für die Belange der älteren Generation ein. Es ist ihr ein besonderes Anliegen, dass Rat und Tat der Alten gehört und genutzt werden. Deshalb mischt sie sich als langjährige Vorsitzende des Seniorenrates immer wieder ein, wenn es um deren Teilhabe und Rechte geht. An der Erarbeitung der seniorenpolitischen Leitlinien der Landesregierung und des seniorenpolitischen Maßnahmenpakets 2011-2014 war die Eichwalderin maßgeblich beteiligt. Als Netzwerkerin initiiert sie Fachtagungen und bringt wichtige Partner zusammen. Mit Kraft und Beharrlichkeit, Mut und Wissen treibt sie neue Ideen voran und leistet wertvolle Überzeugungsarbeit, um das neue Bild vom Alter mit Leben zu erfüllen.
Torsten Karow
aus Luckau ist ein wahrer Lebenskünstler, der mit seiner Leidenschaft die Kinder- und Jugendarbeit in Cottbus bereichert. Seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter des dortigen Kindermusicals, das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Seine Ideen, seine pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie seine schöpferischen Impulse für die künstlerische Weiterentwicklung des Ensembles sind die Grundlage dafür. Zudem engagiert er sich als Lehrer an einer Integrationsschule für behinderte und nicht behinderte Schülerinnen und Schüler. An der Europaschule in Sachsendorf gründete er im Rahmen eines Ganztagsschulprojektes einen Kinderchor.
Dieter Kestin
ist ein echtes Schwergewicht der brandenburgischen Landwirtschaft. Als Gründer des Kreisbauernverbandes Elbe-Elster 1991 und als langjähriger Vorsitzender gab er wichtige Impulse für die märkischen Bauern. Er initiierte Treffen mit benachbarten polnischen Landwirten und setzte mit der Gründung des Ausbildungsnetzwerkes Elbe-Elster ein wichtiges Signal für die berufliche Zukunft von Jugendlichen in der Landwirtschaft. Auch für die Frauenrechte machte er sich stark. So warb er dafür, die Betriebsleiternachfolge durch Frauen zu besetzen und gründete 1992 den Landfrauenverband Herzberg. Mit dem Prestewitzer Bauernmarkt gelang es ihm, einen wichtigen Anziehungspunkt mit Direktvermarktern und kulturellen Angeboten zu schaffen.
Marianne Materna
hat sich schon oft als Rettungsanker in der Not für die Jüngsten erwiesen. Mehr als zwei Jahrzehnte war sie die ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes im Ortsverband Cottbus und kämpfte unter anderem gegen Kinderarmut. Zudem war sie 2011 Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt und ermutigte Kinder und Jugendliche dazu, ihre Wünsche, Vorschläge und Kritiken zu äußern.
Erna Miericke
gibt Diabetikern im Havelland Zuversicht, Hilfe und Selbstvertrauen. Die ehemalige Krankenschwester hat das Aktionsteam Havelland gegründet, dem neben dem Diabetikerbund und Krankenkassen auch Apotheken der Region angehören. Über 3.600 Bürgerinnen und Bürger wurden bisher kostenlos und anonym vom Aktionsteam getestet. So konnten mehr als 270 Risikopatienten ermittelt werden. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Früherkennung der Stoffwechselerkrankung.
Gabriele Schnell
ist Ideengeberin und treibende Kraft für die Ausstellung in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße. Mit relativ geringen Mitteln gelang es ihr, einen gut funktionierenden Gedenkstättenbetrieb aufzubauen. Sie hat maßgeblich mitgeholfen, einen einzigartigen Erinnerungsort in Potsdams Stadtzentrum zu schaffen. Heute zählt die Gedenkstätte 20.000 Besucher im Jahr und hält Kontakt zu ca. 300 Zeitzeugen, die als Häftlinge des sowjetischen Geheimdienstes bzw. der DDR-Staatssicherheit in der Lindenstraße inhaftiert waren. Deren Geschichten hat sie gemeinsam mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung wissenschaftlich aufgearbeitet und in die laufende Ausstellung integriert.
Prof. Dr. Günter Stock
gehört seit vielen Jahren mit seinen zahlreichen Funktionen in deutschen und internationalen Wissenschaftseinrichtungen zu den profiliertesten Forschern und Wissenschaftsmanagern. Der langjährige Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und heutige Vorstandvorsitzende der Einstein-Stiftung wurde durch den Ministerpräsidenten als „Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“ gewürdigt. Stock habe sich außerordentliche Verdienste um den Wissenschaft- und Forschungsstandort Brandenburg erworben. Als Präsident der Akademie der Wissenschaften prägte er deren Ausrichtung als „Denkfabrik für brisante Forschungsthemen“ entscheidend. Durch die Öffnung der Akademie für ein breites Publikum konnte die Akademie erheblich an Profilschärfe und Sichtbarkeit sowohl in Berlin als auch in Brandenburg gewinnen.
Prof. Dr. Rita Süssmuth
engagiert sich als Wegbereiterin der deutsch-polnischen Aussöhnung. Die ehemalige Bundestagspräsidentin setzt sich seit über einem Vierteljahrhundert für den Austausch in Wissenschaft, Politik und Kultur zwischen beiden Ländern ein. Zahlreiche deutsch-polnische Initiativen und Projekte gehen auf Anregung von Rita Süssmuth zurück und haben Sitz und inhaltliche Schwerpunkte im Land Brandenburg. Sie ist in zahlreichen Einrichtungen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit aktiv, so z. B. als Präsidentin des Deutschen Polen-Instituts und in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft. In Brandenburg ist sie seit 2008 Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung in Frankfurt (Oder). Viele brandenburgische Projekte, darunter vor allem an der Europa-Universität Viadrina, werden von dieser Stiftung gefördert. Darüber hinaus hat Rita Süssmuth die Stiftung Genshagen als wichtigen Ort der Begegnung etabliert. Seit 2009 ist sie ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Stiftung. Die Stiftung widmet sich der kulturellen Bildung und dem politischen Dialog in Europa und setzt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die deutsch-französische-polnische Zusammenarbeit.
Ronald Rauhe
ist ein Held auf dem Wasser. Der Kanu-Vorzeigeathlet, Olympiasieger, Weltmeister und nationale Rekordtitelträger saß schon im Kajak, als er noch nicht einmal schwimmen konnte. Schon als 15-Jähriger holte er sich den ersten Titel bei den Deutschen Meisterschaften und als 19-Jähriger siegte er bei seinen ersten Olympischen Spielen. In wenigen Wochen nimmt er zum fünften Mal an den Spielen teil.
Frank Zander
ist nicht nur erfolgreicher Sänger, Moderator und Schauspieler. Mit seinem in Brandenburg gestarteten Weihnachtsessen für Obdachlose hat er ein Paradebeispiel für Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit gegeben. Was als kleines Signal der Solidarität auf Schloss Diedersdorf begann, hat sich heute zu einer der Höhepunkte im Wohltätigkeitskalender der Hauptstadtregion entwickelt. So konnten bei der 21. Ausgabe des Essens im vergangenen Jahr 2.800 Bedürftige und Ausgegrenzte gemeinsam im Estrel-Hotel Berlin feiern.
Dr. Eva Bäckerová
Woidke betonte bei der Zeremonie in der Potsdamer Staatskanzlei, die Slowakin habe als Überlebende der Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen unvorstellbares Leid erfahren. Vor diesem Hintergrund leiste sie seit Jahren als Zeitzeugin einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen. Er verwies darauf, dass die Vorsitzende des Internationalen Ravensbrück- Komitees Verantwortung in verschiedenen Gremien übernommen hat und dies stets mit einem engen Bezug zur eigenen Geschichte verbindet. „Frau Bäckerová war noch Kind, als sie nach Ravensbrück deportiert wurde. Heute hilft sie, die Geschichte des Frauenlagers auch für nachfolgende Generationen erfahrbar zu machen.“ Als Mitbegründerin der Organisation „The Hidden Child“ gehe es ihr um die Wahrnehmung und Erinnerung jüdischer Überlebender, die während der Zeit des Holocaust Kinder waren. Einen großen Forschungsbeitrag habe sie durch Recherchen und das Anlegen einer Datenbank über slowakische Inhaftierte geleistet. Woidke erinnerte daran, dass Frau Bäckerová seit 2004 auch Mitglied im internationalen Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist.
Helga Breuninger
ist im besten Sinne des Wortes eine „Anstifterin“ Die gebürtige Stuttgarterin engagiert sich für Projekte zur Dorfentwicklung im Havelland sowie zur Integration von Flüchtlingen in der Region. Als Neu-Brandenburgerin gründete sie im Jahr 2009 mit ihrem Mann die Stiftung Paretz, die sich für die Stärkung der Bürgergesellschaft im ländlichen Raum einsetzt. Zusammen mit den Paretzern hat sie die alte Dorf- zu einer Kulturscheune umgebaut und aus einem Teil der historischen Schleusenanlage die Paretz Akademie geschaffen, in der heute Theatervorstellungen, Lesungen, Sommerfeste, Tagungen und Workshops stattfinden. Auch in Ketzin, wo Helga Breuninger seit Ende vergangenen Jahres lebt, ist ein Stiftungs- und ein Gästehaus entstanden. Die Helga Breuninger Stiftung hat ein Modellprojekt erarbeitet, um neue Formen der Qualifizierung und Unterstützung von ehren- und hauptamtlichen Flüchtlingsbegleitern auszuprobieren. Auch im Havelland setzt sie sich ein, um konkrete Angebote für Win-win-Situationen – sowohl für die Flüchtlinge, als auch für die Paretzer – zu schaffen.
Katja Ebstein
Seit den 1970er Jahren als Schlagersängerin erfolgreich und verehrt, hat mit ihrer Stiftung in Brandenburg ein wichtiges Signal für das Wohl sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher gesetzt. Dabei hat das politische Engagement der heute im bayerischen Otterfing beheimateten Künstlerin eine lange Tradition. Schon frühzeitig setzte sie sich für ihre Mitmenschen ein. Daraus entstand in den frühen 1990er Jahren eine Initiative mit dem Ziel, Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Die Katja Ebstein Stiftung – stets mit starkem Brandenburg-Bezug – ist sichtbarer Ausdruck dafür, dass sie trotz ihres Erfolgs Sorgen und Nöte anderer nie aus den Augen verliert.
Bernhard Groß
aus Tauche ist Landwirt mit Herz und Seele. Als langjähriger Vorsitzender der Agrargenossenschaft Ranzig, ehemaliger ehrenamtlicher Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Oder-Spree und Vizepräsident des Landesbauernverbandes, vertrat er die Interessen seines Berufsstandes. Dabei zeigte er klare Kante und hatte gute Argumente und großes Fachwissen auf seiner Seite. Vor allem machte er sich für die Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung im ländlichen Raum stark.
Prof. Wolfgang Huber
ist ein streitbarer und engagierter Verfechter einer offenen Debatte in unserer demokratischen Gesellschaft. Er hat als langjähriger Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz bleibende Anstöße gegeben und sich Verdienste als Brückenbauer erworben. Einen wichtigen Beitrag leistete er zum Zusammenwachsen Berliner und Brandenburger Kirchenkreise. Er erkannte, dass die Kirche gerade im ländlichen Raum als gesellschaftlicher, geistiger und sozialer Ankerpunkt dringend gebraucht wird. Ein Beispiel seines vielfältigen Engagements ist die Übernahme des Vorsitzes im Kuratorium Stiftung Garnisonkirche Potsdam.
Wilfried Jahnke
aus Nuthetal ist ein umtriebiger Seniorenarbeiter. Jahnke und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind immer dort zur Stelle, wo es etwas zu bauen oder instandzusetzen gibt. Ideenreichtum und Energie haben auch ihr Königsprojekt vorangetrieben: die denkmalgerechte Sanierung der Alten Schule in Bergholz-Rehbrücke. Sie wird heute als Mehrgenerationenhaus genutzt und ist beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Der 71-jährige Jahnke versteht es immer wieder, mit seiner gewinnenden Art neue Wegbegleiter zu gewinnen.
Tobias Morgenstern und Thomas Rühmann
aus dem Oderauer Ortsteil Zäckericker Loos und aus Machern sind Künstler mit Leib und Seele. Die Gründer des einzigartigen Kulturprojekts „Theater am Rand“ im Oderbruch haben unweit der polnischen Grenze einen kulturellen Leuchtturm gebaut. Tobias Morgenstern ist europaweit einer der besten Akkordeon-Spieler und Mitglied der „Gerhard Schöne Band“. Thomas Rühmann ist neben seinem Theaterengagement in Brandenburg einem breiten Fernsehpublikum als „Dr. Heilmann“ in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“ ein Begriff. Morgenstern und Rühmann eint die Liebe zur Musik.
Danuta Nowak
aus Slubice baut als Direktorin des dortigen „Marek-Kontanski-Gymnasiums“ Brücken der Verständigung nach Frankfurt (Oder). Seit Beginn ihrer Amtszeit 2003 setzt sie sich intensiv für den deutsch-polnischen Bildungsaustausch ein und leistet einen großen Beitrag zur Verständigung zwischen Schülerinnen und Schülern diesseits und jenseits der Oder. Sie brachte die Schulpartnerschaft zwischen ihrer Einrichtung und dem Frankfurter Karl-Liebknecht-Gymnasium auf den Weg und sorgte damit für ein echtes Aushängeschild für Bildungszusammenarbeit in der Grenzregion.
Dr. Friederike Rupprecht
hat als Äbtissin in Heiligengrabe mit ihrem Tatendrang das Kloster aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und zu neuer Blüte geführt. Dank ihrer Initiative wurden Ausstellungen und Museumsbereiche sowie eine Stiftsbibliothek, Pilgerpfade und Seminarzentren geschaffen. Äbtissin Rupprecht ist es zu verdanken, dass ein wichtiges brandenburgisches Kulturerbe erhalten geblieben ist.
Prof. Gesine Schwan
ist eine Botschafterin des deutsch-polnischen Miteinanders. Von 1999 bis 2008 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), hat sie die Einrichtung maßgeblich geprägt, weiterentwickelt und dort den Wissenschaftsaustausch vorangetrieben. Mit diesen Erfahrungen übernahm sie zwischen 2005 und 2009 auch offiziell das neu geschaffene Amt der Polen-Beauftragten der Bundesregierung. Mit Begeisterung, Engagement und Ausstrah-lung prägte sie diese wichtige Funktion.
Erhard Thomas
gibt der Medienlandschaft im neu entstandenen Land Brandenburg bis heute immer wieder nachhaltige Impulse. Als erster Regierungssprecher im Land Brandenburg, später Medienbeauftragter und Staatssekretär prägte er im jungen Land den Aufbau einer medienwirtschaftlichen Struktur. Sein besonderer Einsatz für den Film- und Medienstandort Babelsberg haben viel zu dessen Erfolgsgeschichte beigetragen. Thomas` Schaffenskraft hält bis heute an. So ist er noch immer Mitglied im ZDF-Fernsehrat und engagiert sich ehrenamtlich für junge, kreative Medienschaffende.
Heiner van de Loo
aus Triglitz denkt als Geschäftsführer der Zahnradwerk Pritzwalk GmbH immer ein Stück für die ganze Region im Nordwesten Brandenburgs mit. Van de Loo ist nicht nur einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Gegend, er engagiert sich auch für gute Ausbildungsperspektiven und Fachkräftegewinnung. Dafür streitet er auch als aktives Mitglied im Verein „Regionaler Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse“ und engagiert sich seit Jahren in der Max-Planck-Gesellschaft.
Ronny Ziesmer
aus Cottbus ist es auf bewundernswerte Art und Weise gelungen, trotz eines schweren Schicksalsschlags 2004 neue Motivation und Kraft zu schöpfen und diese auch auf andere zu übertragen. Nach dem Trainingsunfall querschnittsgelähmt, vermittelte er auch anderen Betroffenen Zuversicht und Selbstwertgefühl. Im Jahr 2006 gründete er die „Deutsche Stiftung Querschnittslähmung“. Sie unterstützt vor allem Forschungsprojekte, die auf die Regeneration geschädigter Rückenmarkszellen abzielen. Ziesmer hat nie den Lebensmut verloren und kämpft nun auf dem Rennrollstuhl für eine Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Rio 2016.
Inga-Karina Ackermann
aus Beelitz ist eine couragierte Kämpferin für Menschen, die ihre Arbeit verloren haben. Seit 16 Jahren leitet sie den Arbeitslosenservice in Potsdam, der sich mit seinen Angeboten zu einer unverzichtbaren Anlaufstelle für Betroffene entwickelt hat. Zudem ist sie Vorsitzende des Arbeitslosenverbandes Brandenburg. 2009 wurde auf ihre Initiative hin die Landesarmutskonferenz gegründet, die sich als Netzwerk für Organisationen und Sozialverbände rund die Armutsbekämpfung etabliert hat. Besonders kümmert sie sich um betroffene Frauen. Als Mitglied des Frauenpolitischen Rates macht sie sich für Hilfe zur Selbsthilfe stark und somit für neue Hoffnung und Perspektiven.
Roger Bordage
aus dem französischen Maisons-Lafitte hält als ehemaliger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Überlebender des Konzentrationslagers Sachsenhausen die schmerzvolle Geschichte wach. Er setzt sich dafür ein, dass seine Erinnerungen auch nachfolgenden Generationen zugänglich bleiben. Seit vielen Jahren ist der heute 89-Jährige im Verband der französischen Sachsenhausen-Überlebenden aktiv. Auf seinen Anstoß hin wurde im EU-Parlament eine Resolution mit einem Bekenntnis zu den KZ-Gedenkstätten verabschiedet. Er ist im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und seit 2010 Präsident des Internationalen Sachsenhausen Komitees.
Dr. Konrad Elmer-Herzig
aus Potsdam ist einer der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei der DDR. Dem damaligen Studentenpfarrer ist es zu verdanken, dass die Gründungsversammlung am 7. Oktober 1989 im Pfarrhaus im brandenburgischen Schwante stattfinden konnte. Er gehörte auch zu jenen, die nicht nur den Umbruch, sondern auch den anschließenden Aufbruch begleiteten. Als Abgeordneter der Volkskammer, später als Bundestagsabgeordneter und als Mitglied der Gemeinsamen Verfassungskommission hat er die deutsche Einheit mitgestaltet.
Czeslaw Fiedorowicz
aus Zielona Gora ist Mitbegründer der Euroregion Spree-Neiße-Bober und seit über 20 Jahren deren Präsident. Er wirkt seit vielen Jahren im deutsch-polnischen Begleitausschuss für die EU-Programme zur Förderung der Grenzregion (INTERREG) mit, die Brandenburg mit der polnischen Woiwodschaft Lubuskie realisiert. Woidke betonte in seiner Laudatio: „Wie ein roter Faden zieht sich die deutsch-polnische Freundschaft durch das ehrenamtliche und berufliche Wirken von Czeslaw Fiedorowicz. Ihm ist es mit zu verdanken, dass zahlreiche INTERREG-Projekte von Erfolg gekrönt waren. Dabei liegt ihm insbesondere die Förderung der Jugend am Herzen. Auch in seiner Zeit als Bürgermeister von Gubin und als Abgeordneter des polnischen Parlaments Sejm hat er sich mit großer Leidenschaft für die grenzüberschreitende Verständigung eingesetzt.“
Birgit Fischer
aus Päwesin ist als bisher erfolgreichste Kanutin aller Zeiten und beste deutsche Olympiateilnehmerin der Sportgeschichte eine Botschafterin Brandenburgs. Sie wurde 27mal Weltmeisterin und 8mal Olympiasiegerin. Bei der Wiedervereinigung trug sie zum Zusammenwachsen der Kanu-Mannschaften aus Ost und West bei. Ausdauer, Disziplin und Zielstrebigkeit machten die Ausnahme-Athletin für tausende Kanutinnen und Kanuten zum Vorbild. Ihre Erfahrung und ihr Können gibt sie an den Nachwuchs weiter. In ihrer begrenzten Freizeit engagiert sie sich zudem für den Natur- und Umweltschutz.
Wolfram Hülsemann
aus Berlin ist Anwalt für eine wehrhafte Demokratie und eine aufmerksame Bürgergesellschaft. Als Ost-Berliner Pfarrer und Moderator des Runden Tisches im Roten Rathaus gestaltete er 1989 den Machtwechsel mit. Sein Engagement für eine demokratische Gesellschaft führte er im Land Brandenburg fort. Zehn Jahre lang leitete er das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Heute hat das Konzept der aufsuchenden Beratung gegen Rechtsextremismus bundesweit Schule gemacht. Der Theologe ist ehrenamtlicher Moderator des Dialogforums Airport Berlin-Brandenburg und Mitbegründer des Vereins „DemokratieAnStiftung“. Ihm ist es zu verdanken, dass das Thema „Demokratie“ in der Arbeit der Jugendfeuerwehren fest verankert ist.
Horst Jänichen
ist seinen Überzeugungen auch in langen Jahren der Haft nach 1945 treu geblieben und hält heute die Erinnerung an dunkle Kapitel der Geschichte wach. Er war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst über zwei Jahre in sowjetischer Haft, unter anderem in den Speziallagern Hohenschönhausen und Sachsenhausen. In der DDR wurde er zu einer Zuchthausstrafe wegen „Verbreitung tendenziöser Gerüchte“ verurteilt. Nach seiner Flucht nach West-Berlin engagierte er sich auch dort politisch. Ein wichtiges Anliegen ist dem Berliner die Gedenkstättenarbeit. Über sechs Jahre leitete er die Beiratskommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zur Erforschung der Konzentrationslager, der er seit 17 Jahren angehört. Und noch heute führt er Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen.
Petra Kröger-Schumann
aus Finsterwalde ist eine moderne Arbeitgeberin mit Herz für die Region. Ihre Firma für Medizintechnik und Sanitätshandel wurde 2008 mit dem Leonardo Award für das beste Sanitätshaus Deutschlands ausgezeichnet. Das Unternehmen mit knapp 190 Angestellten übernimmt alle Auszubildenden in ein festes Beschäftigungsverhältnis. Die Firma unterstützt Projekte wie die Finsterwalder Tafel und Sammeltransporte für medizinische Hilfsgüter. Mit Spenden hilft die Unternehmerin Einrichtungen wie dem Kinder-Trauerzentrum Lacrima, dem Hospiz „Friedensberg“ sowie dem Netzwerk „Gesunde Kinder“.
Editha und Manfred Mudlack
sind ein Forster Ehepaar mit Weltkarriere. Unter dem Künstlernamen „Cortinas“ wurden sie mit ihrem legendären Trampolin auf vier Kontinenten berühmt und trugen den Namen ihrer Heimat in die Welt hinaus. Ihr Talent begriffen sie als Verantwortung. Seit den 1970er Jahren engagieren sie sich in der Nachwuchsförderung – zunächst bei der SG Dynamo, später beim Nachfolgeverein, dem Polizeisportverein Forst. Unter ihrer künstlerischen Leitung entstand die beliebte Sportrevue der SG Dynamo. Auch heute noch sind sie mit Leib und Seele als Nachwuchstrainer in der Akrobatik-Gruppe des Polizeisportvereins 1893 Forst aktiv. Die von ihnen betreuten Athleten treten auf zahlreichen Veranstaltungen dies- und jenseits der Neiße auf.
Anne Panek-Kusz
aus Slubice personifiziert das Zusammenwachsen der deutsch-polnischen Grenzregion. Auf ihre Initiative hin wurde das Internationale Kunstfestival „Labyrinth“ geboren, das seit 2010 jährlich in Słubice und in Frankfurt (Oder) stattfindet und vor allen junge Leute begeistert. Die grenzüberschreitende Verständigung ist der Kuratorin der Slubicer Galerie OKNO ein Herzensanliegen. Ihre Galerie ist gleichzeitig Dokumentationszentrum für die neuesten Entwicklungen in der deutschen und polnischen Kunst. In Kooperation mit namhaften Institutionen wie der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk wurden viele Jugend- und Bildungsprojekte umgesetzt.
Herbert Sander
aus Kleinmachnow ist der geistige Vater der weltbekannten Grafik „Schwerter zu Flugscharen“, die sich in der DDR wie ein Lauffeuer verbreitete. Zudem war er Mitbegründer des Neuen Forums in Kleinmachnow. Schon vor 1989 setzte sich der Maler mit Leidenschaft und Detailkenntnis für den Erhalt des historischen Erbes der Mark Brandenburg ein. So sicherte er Spuren jüdischen Lebens auf Friedhöfen und markierte 55 Orte der Besinnung. Nach der Wende machte er sich mit zahlreichen Arbeiten für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sowie der Gestaltung von Kirchenfenstern einen Namen.
Heinz-Joachim Schmidtchen
aus Berlin kämpft als Zeitzeuge gegen das Vergessen. Wegen seiner Teilnahme an einer Plakataktion gegen die Vereinigung von KPD und SPD wurde er 1946 verhaftet. Stationen waren das Gefängnis der sowjetischen Kommandantur in Prenzlauer Berg, die Speziallager in Hohenschönhausen und Sachsenhausen sowie die Gefängnisse Waldheim und Bautzen. Um die Erinnerung an diese Zeit wach zu halten, wirkte er 2001 maßgeblich daran mit, dass am Gebäude der ehemaligen Sowjet-Kommandantur in der Prenzlauer Allee eine Gedenktafel angebracht wurde. Seit 2004 engagiert er sich in der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, deren Beiratskommission zur Erforschung der Speziallager er mittlerweile leitet.
Prof. Dr. Julius Schoeps
Mit diesem Namen bleibt das Aufblühen jüdischer Wissenschaften in Brandenburg für immer verbunden. Als Direktor entwickelte er das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien zu einer international renommierten Forschungseinrichtung. Heute ist der Standort Potsdam in der jüdischen Wissenschaftslandschaft nicht mehr wegzudenken. Dazu gehören der 1994 an der Universität Potsdam eingerichtete Studiengang sowie das 2007 gegründete Institut für Jüdische Studien, EU-weit eine der größten Einrichtungen ihrer Art. Sein Wissen über den Nationalsozialismus bringt der Wissenschaftler jungen Menschen nahe. So leitete er das Projekt „Bibliothek verbrannter Bücher“, das an Oberschulen und Gymnasien eingesetzt wird. Es erinnert an Werke der Weltliteratur, die 1933 bei der „Bücherverbrennung vernichtet wurden.
Horst Schüler
hält als Zeitzeuge die notwendige Erinnerung an dunkle Kapitel in der Geschichte wach. Die gebürtige Babelsberger war in den 1950er Jahren von einem sowjetischen Militärtribunal wegen Widerstands gegen das System in der DDR zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Mehr als vier Jahre litt er als Zwangsarbeiter in der Strafregion Workuta. Für den heute 90-Jährigen war es immer ein wichtiges Anliegen, dass das Erlebte nicht in Vergessenheit gerät. So übernahm er den Vorsitz der „Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft“, deren Ehrenpräsident er heute ist. Woidke betonte: „Horst Schüler hat sich nie unterkriegen lassen. Immer wieder ist er aufgestanden, um für Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Mit seinen Publikationen trug er zur Informations- und Bildungsarbeit bei. Gerade für nachfolgende Generationen ist das von großem Wert.“
Inge Sielmann
ist Vorsitzende des Stiftungsrates der Sielmann Stiftung und hat die Aufgaben ihres 2006 verstorbenen Mannes übernommen. Die Hauptziele der Stiftung für den Naturschutz werden zu einem herausragenden Teil an vier Standorten in Brandenburg in die Praxis umgesetzt. Vor allem die großen Flächenaufkäufe in Brandenburg sind – obwohl Inge Sielmann dies in der Öffentlichkeit in der ihr eigenen Bescheidenheit immer ihrem Ehemann zuteilt – ganz entscheidend auf sie selbst zurückzuführen. Mittlerweile hat die Stiftung dank des kontinuierlichen Wirkens von Inge Sielmann die Gesamtfläche auf nahezu 3300 Hektar erweitern können. Ein Höhepunkt dort war sicher die Einbeziehung in die Internationale Bauausstellung 2005. Das wichtigste Ziel der Stiftung, und von Inge Sielmann mit großer Leidenschaft verfolgt, ist „Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, durch persönliches Erleben an einen positiven Umgang mit der Natur heranzuführen“. So verwundert es nicht, dass z. B. in der Döberitzer Heide nach dem Erwerb 2004 die Anlage eines Schaugeheges mit Przewalski-Pferden und Wisenten 2006 als erstes großes Projekt realisiert wurde. 2011 folgte die Einweihung eines Aussichtsturms.
Mark Tilevitsch
Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war er seit den ersten Kriegstagen an der Front, wo er Stellvertreter des politischen Leiters einer Batterie war. Nach einer Verwundung geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen aus dem Kriegsgefangenenlager wurde er 1943 in das KZ Sachsenhausen überführt. Dort war er innerhalb der illegalen Widerstandsorganisation unter General Sotow als Leiter der Widerstandsgruppe im „Sonderlager“ tätig. Nach dem Ende des Krieges absolvierte Tilevitsch ein Journalistik-Studium. Seit mehreren Jahren ist er stellvertretender Chefredakteur der populären Moskauer Zeitschrift „Za Ruljom“, für die er bis heute tätig ist. Er leitet seit vielen Jahren die Vereinigung ehemaliger Sachsenhausen-Häftlinge in Russland und ist außerdem langjähriger Vizepräsident des Internationalen Sachsenhausen-Komitees. Seit 1993 ist Mark Tilevitsch Mitglied des Internationalen Beirates der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Martina Willing
ist als eine der erfolgreichsten Athletinnen der Welt im Behindertensport eine Botschafterin Brandenburgs. Die Athletin aus Brandenburg an der Havel errang zahlreiche Siege und Spitzenplatzierungen bei den Paralympischen Spielen sowie Welt- und den Europameisterschaften der Behinderten. In seiner Laudatio sagte Woidke: „Die größte Leistung von Martina Willing lässt sich nicht in Punkten und Medaillen messen. Es ist die Art und Weise, wie sie ihr Leben bewältigt. Sie hat dem Schicksal die Stirn geboten. Ihre unglaubliche Kraft und Ausdauer macht sie zum Vorbild für andere, sich nicht unterkriegen zu lassen und das Leben zu bejahen. Das Land Brandenburg ist stolz, eine solche Botschafterin in seinen Reihen zu wissen.“
Holger Bartsch
aus Lübbenau ist als langjähriger Landrat in Oberspreewald-Lausitz eine der prägenden Persönlichkeiten des Strukturwandels in der Lausitz. Mit visionärer Kraft hat er die Bergbausanierung vorangetrieben. Er erwarb sich bleibende Verdienste um die Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land, die Impulse für den Strukturwandel in der Region gab. Auch heute noch engagiert er sich mit hohem persönlichen Einsatz dafür, dass in seiner Heimatregion eine neue Landschaft mit kulturellen und touristischen Höhepunkten entsteht. So gehört er zum Ehrenvorstand des Fördervereins Besucherbergwerk F60. Zudem ist er Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der „Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald“, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt und der Attraktivität dieser historischen Kulturlandschaft einsetzt.
Annette Chalut
Gewürdigt wird das Jahrzehnte lange Engagement der Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees für die Verfolgten des Naziregimes. Platzeck: „Noch heute, im hohen Alter, setzt sie sich unermüdlich dafür ein, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus niemals vergessen werden. Seit Jahrzehnten wirkt sie als Zeitzeugin in Vorträgen, Interviews, Filmen – in Frankreich und in anderen europäischen Ländern.“ Nach Worten Platzecks ist es von besonderer Bedeutung, dass sie sich als Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees für den Erhalt der historischen Stätte des Frauenkonzentrationslagers engagiert.
Peter Dreißig
aus Guben ist der Prototyp eines zupackenden, erfolgreichen Unternehmers, dem zugleich das Wohl anderer am Herzen liegt. Den Familienbetrieb machte der Konditor und Bäckermeister nach der Wende zum Marktführer in der Region mit heute über 900 Beschäftigten. Fürsprecher für die Interessen des Mittelstandes ist er in seinem Kammerbezirk und darüber hinaus. Seit 2001 steht er als Präsident an der Spitze der Handwerkskammer Cottbus, die sich unter seiner Federführung zu einer effektiven Dienstleistungsorganisation weiterentwickelte. Dabei liegt ihm die Ausbildung des Nachwuchses besonders am Herzen. 2002 wurde er in das Präsidium des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks gewählt. Sein soziales Engagement zeigt sich beispielhaft an der 2011 gegründeten „Dreißig Stiftung – Zukunft für Kinder“, die sich für sozial benachteiligte Mädchen und Jungen einsetzt.
Heidemarie Göbel
aus Grünewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist bei den Jüngsten der Region bekannt und überaus beliebt. Die ehemalige Pädagogin betreut ehrenamtlich die Gemeindebibliothek in ihrem Ort und weckt bei Kindern Leselust. Als Vorleserin ist sie mittlerweile über die Gemeindegrenze hinaus gefragt und bei Mädchen und Jungen als „Märchen-Oma von Grünewald“ verehrt. In der Gemeinde organisiert sie ferner viele Veranstaltungen wie Heimat- und Kinderfeste oder den Weihnachtsmarkt und schafft so immer wieder Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben.
Simone Weber-Karpinski und Hendrik Karpinski
sind die „Geburtshelfer“ der „Netzwerke Gesunde Kinder“ in Brandenburg. Sie haben als Geschäftsführer des Klinikums Niederlausitz Pionierarbeit für das erste derartige Netzwerk geleistet, das 2006 am Klinikum in Senftenberg gegründet wurde. Mit Herz und Verstand engagierte sich das Paar für die Fortschreibung des Konzepts, dessen Transfer in weitere 17 lokale Netzwerke an insgesamt 30 Standorten in Brandenburg. Sie machten sich für Qualitätsstandards in der Netzwerkarbeit und ihre Einhaltung stark. Mittlerweile finden die „Netzwerke Gesunde Kinder“, bei denen ehrenamtliche Paten Familien von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr der Kinder betreuen, eine hohe Akzeptanz im ganzen Land.
Walter Kassin
aus Werder (Havel) ist ein ernstzunehmender Karnevalist und ein Netzwerker durch und durch. Seit Jahren setzt er sich für Traditionspflege ein. Als ehrenamtlicher Präsident des Karnevalsverbandes Berlin-Brandenburg sorgt er mit dafür, dass fastnachtliches Brauchtum weiter gelebt wird. Anliegen ist ihm dabei nicht nur, den Menschen Freude und Frohsinn zu bringen, wichtig ist ihm stets auch das Miteinander von Jung und Alt, von Ost und West. Traditionspflege und Werbung neuer Mitglieder sind ihm auch als Vorsitzender des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins Herzensangelegenheit. So legt der Verein historische Etagengärten an als Teil eines Konzepts zur Wiederbelebung eines der ältesten innerstädtischen Obstbauerngehöfte.
Prof. Peter Lange
Der Unternehmer ist ein Glücksfall für die strukturschwache Region Wustrau-Altfriesack in Ostprignitz-Ruppin. So schuf er mit der SSG Lange & Partner AG – einem Systemanbieter für Hardware- und Softwarelösungen – nicht nur zukunftssichere Arbeitsplätze. Die maßgeschneiderten Produkte und Dienstleistungen machten das Unternehmen und damit Wustrau international bekannt. Auch für die touristische Infrastruktur engagiert sich der in Nordrhein-Westfalen lebende Lange. So unterstützt er das jährliche Seefestival in Wustrau, das Kulturliebhaber aus Nah und Fern anzieht. Als Präsident des Neuruppiner Handballclubs hat er maßgeblich zur Erfolgsgeschichte des Vereins beigetragen und das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche verbessert.
Karl Lau
aus Mescherin/Ortsteil Rosow steht als ehrenamtlicher Bürgermeister seit Jahren für das Zusammenwachsen in der deutsch-polnischen Grenzregion. Wenn heute über 1000 polnische Bürgerinnen und Bürger im Norden Brandenburgs eine neue Heimat gefunden haben, dann ist das auch das Verdienst solcher Brückenbauer wie Karl Lau. 2002 gründete er zusammen mit anderen Bewohnern einen Förderverein, dessen Ziel es war, eine baufällige Kirche wieder aufzubauen. Heute ist die Gedächtniskirche Rosow ein Ort der deutsch-polnischen Versöhnung und Zusammenarbeit. In Kooperation mit Vertretern aus Szczecin und der polnischen Gemeinde Stargard Szczeciński werden in einer Ausstellung anhand deutscher und polnischer Einzelschicksale historische Gemeinsamkeiten vermittelt. Bei Kultur- und Diskussionsveranstaltungen begegnen sich Menschen aus beiden Ländern.
Dr. Werner Martin
gehört zu den Gründern der Brandenburgischen Sommerkonzerte. Der Berliner sorgte mit dafür, dass sie heute eine feste Größe in der Kulturlandlandschaft sind. Bis 2003 war er Vorsitzender des gleichnamigen Vereins. Noch heute arbeitet er im Kuratorium mit. Sein Anspruch ist es, einen Zusammenklang zwischen Musik auf höchstem künstlerischem Niveau und der Schönheit Brandenburgs, seiner Städte und Dörfer, Kirchen und Schlösser zu erreichen. Mehr als 25 Veranstaltungen werden jährlich im Rahmen dieses Festivals durchgeführt, ergänzt durch Führungen in Parks und Museen. Angebote wie weihnachtliche Sonderkonzerte, deren Erlös der Restaurierung von brandenburgischen Bauwerken zugutekommt, vervollständigen das Programm.
Henry Pottag
aus Forst ist seit Jahren für suchtkranke Menschen ein Schutzengel. Er ist Mitglied des Vereins zur Suchtkrankenhilfe „Blaues Kreuz“ und unterstützt er in der Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben die Arbeit mit alkoholgefährdeten Gefangenen. Neben der Betreuung im Einzelfall leitet er die wöchentliche Sitzung der Wohngruppe „Suchtfrei leben“ und bietet alle 14 Tage eine Bibelstunde für interessierte Gefangene an. Aufgrund seiner Lebenserfahrung, seiner Bereitschaft zur Unterstützung und der Fähigkeit Zuzuhören hat er sich überall Respekt erworben. Auch nach der Haftentlassung betreut er Betroffene und hilft ihnen, eine neue Lebens- und Existenzgrundlage, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden.
Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer
aus Kleinmachnow steht wie kein anderer für den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg. Als langjähriger Intendant machte er den Sender zu einer anerkannten Fernseh- und Hörfunkanstalt. Der ORB war für die Brandenburgerinnen und Brandenburger identitätsstiftend. Auch insgesamt erwarb sich Rosenbauer große Verdienste um die Medienlandschaft in der Hauptstadtregion. Er war einer der Gründer der Schule für elektronische Medien (EMS) in Potsdam und somit Wegbereiter für den Journalismus der Zukunft – war doch die EMS seinerzeit die erste Einrichtung in Deutschland, die Journalisten eine trimediale Ausbildung (Video, Audio, Online) anbieten konnte. Noch heute vertritt er als Mitglied des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg nachhaltig die Interessen Brandenburgs.
Bernd Siegert
aus Horno ist ein Sinnbild für Heimatverbundenheit. Hohen Respekt erwarb er sich, als Horno wegen des Braunkohletagebaus bei Jänschwalde umgesiedelt werden musste und er in dieser schwierigen Zeit die Interessen der rund 350 Bürgerinnen und Bürger vertrat. Er setzte sich zuerst vehement für den Erhalt seiner sorbischen Heimatgemeinde ein, nach der Umsiedlung tat er alles, um die Dorfgemeinschaft auch am neuen Ort zusammenzuhalten. Wie wichtig er für seine Nachbarinnen und Nachbarn war und ist, zeigt sich daran, dass sie ihn auch im neuen Horno zum Ortsteil-Vorsteher bestimmten. Neben dieser Arbeit engagiert er sich in der Stiftung Horno.
Sara Atzmon und Schlomo Wolkowicz
erhielten die höchste Auszeichnung des Landes im Beisein von Schülern der Potsdamer Voltaire-Schule und Harishonim High School Herzliya für ihre Bereitschaft, als Zeitzeugen die Erinnerung an den Holocaust bei jungen Menschen wach zu halten. Platzeck würdigte insbesondere die Zeitzeugengespräche, die Sara Atzmon und Schlomo Wolkowicz an Brandenburger Schulen geführt haben. Dadurch hätten sie sich „sehr um die Demokratie im Land verdient gemacht“. Es sei „Deutschlands historische Verantwortung, an das Leid und den Schrecken von Vernichtung und Krieg zu erinnern, damit sich Geschichte in diesem Punkt nicht wiederholt“. Platzeck betonte, das Land Brandenburg nehme diese Verantwortung „sehr ernst“. Dies komme unter anderem durch die Zeitzeugengespräche, aber auch die Erin-nerungsarbeit der Gedenkstätten zum Ausdruck.
Petra Brückner
aus Großbeeren engagiert sich sei 20 Jahren mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen leidenschaftlich für gute Schule in Brandenburg. Ehrenamtlich setzte sie sich dafür in verschiedenen Gremien ein. Viele Jahre arbeitete sie in einem Kreiselternrat mit. 2007 wurde die gebürtige Bayerin zur Sprecherin des Landeschulbeirats gewählt. Ganz wesentlich wirkte sie dafür, dass dort Raum für offenen Meinungsaustausch geschaffen wurde, in dem engagiert um die Sache gestritten wird.
Andreas Dresen
wird für seine großen Verdienste um den Filmstandort Berlin-Brandenburg geehrt. Die Spiel- und Dokumentarfilme des mehrfach national und international ausgezeichneten Autors und Regisseurs entstanden überwiegend in der Region. Sie setzen Maßstäbe für das filmische Erzählen in ganz Deutschland. Seine Streifen sind begleitende Beobachter des täglichen Lebens. Die Drehorte, vor allem aber die Figuren der Filme, sind wichtige Projektionsflächen für viele Menschen in der Region. Mit seinen realitäts- und lebensnahen Arbeiten prägt der Potsdamer Künstler zugleich ein Bild von Brandenburg.
Prof. Dr. Wieland Förster
wird für sein außergewöhnliches künstlerisches Schaffen gewürdigt. Seine Werke weisen ihn als einen der bedeutendsten Bildhauer Europas aus. Zugleich engagierte er sich als Hochschullehrer für die Ausbildung junger Menschen. Mit Brandenburg ist der gebürtige Dresdener eng verbunden. Er lebt und arbeitet bei Oranienburg, ist Ehrendoktor an der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam. In der Landeshauptstadt befindet sich auch die von ihm geschaffene „Nike ’89“. An der Glienicker Brücke, die Jahrzehnte für die Teilung Deutschlands stand, symbolisiert heute die griechische Siegesgöttin die Freude über die wiedergefundene Einheit Deutschlands.
Horst Krause
ist wie nur wenige andere Schauspieler zu einer Identifikationsfigur für brandenburgische Lebensart geworden. In seinen Rollen vermittelt er Grundwerte wie Heimatverbundenheit, Bürgersinn und Zivilcourage. Vor allem mit seiner deutschlandweit beliebten Figur des Polizisten Krause trägt er zur positiven Wahrnehmung des Landes bei. Engagiert setzt sich der in Ludwigsfelde aufgewachsene und heute in Berlin lebende Schauspieler zudem seit Jahren für sozial benachteiligte Kollegen ein.
Ellen Lösche
aus Herzberg macht sich als Geschäftsführerin der Niederlausitzer Kreishandwerkerschaft in Finsterwalde seit Jahren für gute Arbeits- und Lebensbedingungen in der Region stark. Die von ihr angeschobenen Projekte sollen vor allem die Folgen des demografischen Wandels in Südbrandenburg abfedern. So ist die Initiative „Fit für die Unternehmensnachfolge im Handwerk“ einer der diesjährigen Brandenburger Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. Im Rahmen des Projekts wird leistungsstarken Auszubildenden und Gesellen die Möglichkeit einer Zusatzqualifikation geboten, die sie auf eine spätere Führungsposition vorbereitet. Zudem ist sie Leiterin des Netzwerkes „Pflege und Beruf“, das kleinen und mittleren Unternehmen hilft.
Dr. Martin Martiny
hat sich als Kurator um Erhalt und Umbau des Brandenburger Domstifts verdient gemacht. Er trug dazu bei, dass die erforderlichen Arbeiten trotz knapper Mittel realisiert werden konnten. Zugleich setzt er sich dafür ein, dass „die Wiege der Mark“ bei der Bundesgartenschau 2015 eine wichtige Rolle spielt. Die BUGA wird am blauen Band der Havel entlang von Dom zu Dom ziehen und dabei erstmals Ländergrenzen überschreitend. Seine Arbeit leistet der Kurator ehrenamtlich – mit Engagement und großem zeitlichen Einsatz. Dr. Martiny ist in Berlin zu Hause.
Horst Mosolf
verbindet beispielhaft erfolgreiches Unternehmertum mit sozialer Verantwortung. Der gebürtige Wittstocker, der in Süddeutschland sein Dienstleistungsunternehmen für die Automobilbranche aufbaute, kehrte nach der Wende in seine alte Heimat zurück. Im havelländischen Etzin gründete er ein Technik- und Logistikzentrum, das heute der größte mittelständische Arbeitgeber in der Region westlich von Berlin ist. Das herausragende Engagement am Standort bei der Nachwuchsförderung wurde von der Bundesagentur für Arbeit gewürdigt. Seit Jahren unterstützt der Hauptgesellschafter der Mosolf Unternehmensgruppe Verbände und Vereine, darunter die Fußballfrauenmannschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam.
Jörg Müller
war ein Pionier des Windenergieeinsatzes in Brandenburg und ist heute der Vorstandsvorsitzende der ENERTRAG AG. Seine Vision ist geprägt von umweltfreundlicher Energie aus erneuerbaren Quellen. Seit Gründung am brandenburgischen Standort ist das Unternehmen in beeindruckender Weise gewachsen. Heute gehört es zu den Windkraft-Marktführern und hat in der strukturschwachen Uckermark viele Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen. Für Innovation „Made in Brandenburg“ steht das weltweit erste Hybridkraftwerk von ENERTRAG in Dauerthal bei Prenzlau.
Ernst-Ullrich Neumann
aus Senftenberg wird für seinen Einsatz für die musische Bildung in Brandenburg geehrt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Gründungsdirektor/Direktor der brandenburgischen Musikschulen engagiert er sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Präsident des Landesmusikrates. Dieser entwickelte sich während seiner Amtszeit als größter deutscher Dachverband im Bereich Musik. Mit dem Landesmusikrat initiierte er viele Projekte, durch die Kinder und Jugendliche an die Musik herangeführt werden. Beim Chor- oder dem Orchesterwettbewerb „Jugend jazzt“, beim „Tag der Musik“ oder beim Projekt „Jugend komponiert“ machen viele junge Talente auf sich aufmerksam.
Dr. Marek Prawda
hat sich um eine gelebte und freundschaftliche Nachbarschaft zwischen Brandenburg und Polen verdient gemacht. Der Botschafter der Republik Polen in Deutschland setzt sich mit seiner persönlichen Autorität und weit über den üblichen Rahmen seiner Amtsgeschäfte hinaus für eine gedeihliche Zusammenarbeit ein. Unter seiner Leitung wurde die polnische Botschaft ein Haus, in dem man für die Interessen Brandenburgs immer ein offenes Ohr findet. Dr. Prawda setzte sich für die Vernetzung von Behörden beider Länder ein. Daraus entstanden konkrete und wirksame Kooperationen. Die Verleihung des Verdienstordens an den Botschafter unterstreicht die hohe Wertschätzung der Landesregierung für die Zusammenarbeit mit Polen, die in Brandenburg Verfassungsrang genießt.
Roland Rust
ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Filmfestival Cottbus zu einem anerkannten Forum des osteuropäischen Films wurde. Dafür engagiert sich der Berliner seit 20 Jahren. Zunächst als künstlerischer Leiter und mittlerweile als Direktor hat er nicht nur dazu beigetragen, dass sich das Festival international etablieren konnte, sondern dass es auch regional verwurzelt ist. Durch seine Arbeit leistet er viel für den interkulturellen Austausch, für den Dialog zwischen Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Dies trägt zum Abbau von Vorurteilen und zu einem toleranten Miteinander bei. Als Jurymitglied für andere Filmfestivals auf der ganzen Welt sorgt er zugleich für internationales Renommee Brandenburgs.
Marianne Seibert
aus Potsdam wird für ihren unermüdlichen Einsatz für erkrankte und behinderte Menschen geehrt. Sie ist Mitbegründerin des Landesverbandes Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Brandenburg, seit 1992 dessen Vorsitzende und seit 2003 zudem Vorsitzende des Landesbehindertenbeirates Brandenburg. In beiden Funktionen steht sie anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite und setzt sich engagiert dafür ein, dass Menschen mit einer Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen können. In diesem Kontext ist ihr Barrierefreiheit in allen öffentlichen Räumen ein großes Anliegen. Ihre eigene Erkrankung stellt sie nie in den Mittelpunkt. Vielmehr versucht sie, anderen Menschen etwas von ihrer Lebensfreude abzugeben.
Dr. Axel Walter
aus Bad Liebenwerda hat durch sein jahrzehntelanges unternehmerisches Engagement zur wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes Elsterwerda und damit zur Schaffung vieler Arbeits- und Ausbildungsplätze beigetragen. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Stadt auch nach 1989 ein wichtiger Standort für die Herstellung von Milchprodukten blieb und sich dadurch dort auch andere Firmen profilieren konnten. Im Alter von 65 Jahren übernahm er die Leitung eines Verpackungsherstellers, für dessen Ansiedlung in Elsterwerda er sich engagiert hatte. Zudem wirkte Walter im Elsterwerdaer Wirtschaftsbeirat, im Wirtschaftsverbund und im Landwirteverband mit.
Prof. Dr. Hans Weiler
wird für seine Verdienste um den Wissenschaftsstandort Brandenburg ausgezeichnet. Als erster Rektor der Viadrina machte er die Gründungsidee der Hochschule weit über Deutschland und Polen hinaus publik und trug zum Aufbau der Hochschule und deren Verankerung in der deutschen Hochschullandschaft bei. Mit der Errichtung des Collegium Polonicums, eines der größten Hochschulbauprojekte Polens zu jener Zeit, entwickelte und förderte er zudem die grenzüberschreitende deutsch-polnische Zusammenarbeit. Auch nach seinem Ausscheiden als Rektor der Hochschule 1999 blieb er der Viadrina, Frankfurt (Oder) und dem Land verbunden. Der Hochschulstandort Brandenburg profitiert auch heute davon, dass er in ihm einen international vernetzten und für seine wissenschaftlichen Beiträge hoch geachteten Fürsprecher hat.
Petra Damm
aus Zeuthen zeigt als erfolgreiche Unternehmerin seit Jahren eindrucksvoll, dass Wettbewerb und Verantwortung für die Gesellschaft zwei Seiten einer Medaille sind. Als Geschäftsführerin hat sie die airkom Druckluft und die airplan Anlagenbau zu leistungsfähigen Dienstleistern entwickelt, zu deren Geschäftspartnern Rolls Royce, Lufthansa und der Flughafen Schönefeld gehören. In Zusammenarbeit mit der Technischen Fachhochschule Wildau fördert sie den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Hochschule. Bemerkenswert ist ihr soziales Engagement. Sie unterstützt regionale Jugend- und Sportvereine, das Blindenhilfswerk und das jährliche Feuerwehrfest in Wildau.
Eckhard Fichtmüller
aus Fürstenwalde wird geehrt für die Aufarbeitung der Geschichte des sowjetischen Speziallagers Ketschendorf bei Fürstenwalde. Dort waren nach 1945 etwa 10.000 politische Gegner inhaftiert gewesen. 4621 starben. Sie wurden zunächst auf dem Lagergelände verscharrt und 1952/53 unter Geheimhaltung auf dem Friedhof in Halbe bestattet. Nach der Wende setzte sich der frühere Superintendent des Kirchenkreises Fürstenwalde-Strausberg für ein öffentliches Gedenken an die Opfer ein, machte ihre Schicksale publik. Heute findet man Angaben über die Speziallager in fast allen Brandenburger Geschichtsbüchern.
Dr. Thea Hoedt
aus Ketzin kümmert sich seit Jahren um das Wohl der Seniorinnen und Senioren in Brandenburg. In Ketzin leitet sie den Seniorenbeirat, der verschiedene Angebote wie Beratungen zum Thema altersgerechtes Wohnen oder PC-Kurse für ältere Menschen organisiert. Auch im Landespflegeausschuss ist sie aktiv und beschäftigt sich hier mit der Gewinnung und Schulung von Ehrenamtlichen sowie der Förderung der Kultur der Anerkennung im Freiwilligenbereich. Gleichzeitig ist sie über Brandenburgs Grenzen hinaus für ihre konzeptionelle Arbeit bekannt. Für das Bundes-Projekt „Aktiv im Alter“ schrieb sie ein Papier, auf dessen Grundlage Ketzin zu einer von 150 deutschen Förderkommunen ernannt wurde.
Helmut Hoffmann
aus Falkenberg setzt sich als Geschäftsführer der Uebigauer Elektro- und Schalt-Anlagenbau dafür ein, dass wirtschaftliches Wachstum nicht an den Werkstoren halt macht, sondern einer ganzen Region zugute kommt. Sein Unternehmen ist heute größter industrieller Arbeitgeber im Landkreis Elbe-Elster, der auch jungen Menschen in der Region eine Perspektive gibt. Die gute Entwicklung des Betriebes ermöglichte es der Stadt Uebigau, die Eigenanteile für die Sanierung ihres historischen Stadtkerns aufzubringen. Der Unternehmer selbst unterstützt viele gesellschaftliche und soziale Einrichtungen und Veranstaltungen wie Behindertenwerkstätten, Bibliotheken, Kindergärten, Schulen, Sportvereine, Arbeitsloseneinrichtungen und Stadtfeste.
Wolfgang Kohlhaase
aus Berlin wird für seine herausragenden Verdienste um den Brandenburger Medien- und Kulturstandort ausgezeichnet. Der Regisseur, Drehbuchautor und Dramaturg hat die 100-jährige Filmtradition in Potsdam-Babelsberg über mehrere Jahrzehnte mit geprägt und den Wandel zur international anerkannten Medienmetropole aktiv gestaltet. Nach der Wende verstand der „Wahl-Brandenburger“ sich als Mittler zwischen Ost und West und hielt trotz schillernder Angebote aus aller Welt den Brandenburger Filmschaffenden wie Andreas Dresen die Treue. Als Drehbuchautor setzte er Maßstäbe für das filmische Erzählen in Deutschland. Filme wie „Solo Sunny“, „Der Hauptmann von Köpenick“ oder „Sommer vorm Balkon“ sorgten mit ihren feinsinnigen Charakterstudien für Aufsehen in der Filmwelt und bescherten ihm unzählige Preise aus aller Welt, die er mit nach Babelsberg brachte.
Alt-Bischof Dr. Martin Kruse
In seiner Laudatio erinnerte der Ministerpräsident insbesondere an die Übernahme des Vorsitzes im Spendenbeirat nach der Oderflut 1997. Ebenfalls erfolgreich sei auch Kruses Arbeit im Beratungsgremium der Landesregierung für Härtefälle im Asyl-Bleiberecht als Vorläufer der späteren Härtefallkommission gewesen. Mit den beiden Funktionen habe Kruse Verantwortung auch in schwierigen Fragen wahrgenommen. Dieses Engagement verdiene höchste Anerkennung. Ausführlich widmete sich Platzeck der Rolle von Kruse als Bischof der damaligen West-Region der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Platzeck wörtlich: „Gerade in den schwierigen Zeiten der Teilung der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg bestand eine verlässliche und beständige brüderliche Verbindung zu den Amtskollegen im Osten: erst zu Bischof Schönherr und später zu Bischof Forck. Nach dem Ausscheiden von Alt-Bischof Forck 1991 und der alleinigen Übernahme des Bischofsamtes habe sich Kruse das Bischofsbüro von West- nach Ost-Berlin verlagert. Platzeck: „Auch dies werte ich als Zeichen besonderer Sensibilität in unruhigen Zeiten.“ Kruses Bemühen um Verständnis für die Ostregion der Landeskirche habe wesentlich zum schnellen Zusammenwachsen beigetragen.
Arnold Kuchenbecker
aus Eberswalde wird geehrt für seine Aufarbeitung der Geschichte der Finower Messingwerksiedlung. Geprägt wurde diese durch jüdische Mitbürger, von denen viele ein tragisches Schicksal erlitten. Kuchenbecker ist Mitautor des 2008 erschienenen „Eberswalde Gedenkbuches für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus“. Für die Sanierung des Wahrzeichens der Werksiedlung, den Wasserturm, gründete er einen Förderverein und sammelte bislang Spenden in Höhe von 150.000 Euro. Zugleich legte sein Förderverein ein Nutzungskonzept für die kommenden 20 Jahre vor.
Warcislaw Kunc
Seit 1992 findet zwischen den Uckermärkische Bühnen Schwedt und der Opera na Zamku w Szczecinie (Oper im Schloss Stettin) ein reger Austausch an Gastspielen, Projekten und Zuschauern statt. Unter dem Titel „Theater Grenzenlos“ realisieren die Partnertheater inzwischen regelmäßig große gemeinsame Produktionen, insbesondere im Musiktheaterbereich. Die Aufführungen finden mit deutschen und polnischen Schauspielern und Sängern sowie Chor, Ballett und Orchester in Schwedt, Frankfurt/Oder und Stettin statt. Flankiert werden diese Produktionen von gegenseitigen Arbeitsbesuchen und gemeinsamen Workshops beider Ensembles. Als Intendant der Stettiner Oper wurde Herr Kunc für dieses grenzübergreifende Engagement bereits in Polen und Deutschland mit Preisen ausgezeichnet. Auch der Landesorden ehrt diese deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Herr Kunc ermöglicht.
Edith Lowack
aus Kleinmachnow setzt sich seit vielen Jahren in herausragender Weise für das Wohl der Menschen und ein solidarisches Miteinander in ihrer Gemeinde ein. 1990 gründete sie den Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt in Kleinmachnow und engagierte sich für den Aufbau der ersten Sozialstation. Sie rief 1992 die zentrale Kontakt- und Informationsstelle für Potsdam-Mittelmark ins Leben und gab damit quasi die Initialzündung für einen sozialen Motor nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Im Netzwerk „Pflegebegleitung“ ist sie sowohl in Brandenburg als auch auf Bundesebene aktiv. Ihr Projekt „Junge Leute treffen Senioren“ und der Fahrdienst für Menschen mit Handicap sind weitere Beispiele für ein Miteinander.
Heinz Maintok
aus Senftenberg hat sich darum verdient gemacht, dass Sport in Brandenburg mit Fairness und Toleranz in Verbindung gebracht wird. Ob als Trainer oder Integrationsbeauftragter beim SV Sedlitz, Kreisauswahltrainer oder Ehrenschiedsrichter des Fußball-Landesverbandes – stets hat er sich dafür eingesetzt, dass niemand im Abseits steht. Er wirkte jahrelang ehrenamtlich bei der Planung und Umsetzung von Jugendfreizeiten für Kinder aus sozial schwachen Familien mit. Beispielhaft ist sein Engagement gegen Rechtsextremismus und für Toleranz. So war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, Asylbewerber aus einem nahegelegenen Heim einzuladen, beim Fußballverein SV Sedlitz mitzuspielen.
Nora Neese
aus Salzgitter leistet einen großen Beitrag zur Bewahrung eines wichtigen Teils der Kirchen- und Landesgeschichte Brandenburgs. Seit mehr als 15 Jahren erforscht sie die Historie des Kloster Stifts zum Heiligengrabe. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Jahren 1847 bis 1945, als die ehemalige Heimat der Zisterzienser eine Erziehungsanstalt war. Ihre Forschungsergebnisse hat die ehemalige Internats-Klosterschülerin des Stifts in sechs Bänden zusammengestellt. Es beginnt mit der Idee, im Schutz des Klosters Waisenkindern und Mädchen aus verarmten adligen Familien ein Zuhause zu geben, und endet mit den Machenschaften der Nationalsozialisten und der späteren Flucht der Äbtissin mit ihren Schülerinnen gen Westen. Mit ihren Büchern hat die Autorin diesen Frauen ewige Erinnerung geschenkt.
Gerard Pieper
aus Lübbenau verbindet Innovationsgeist mit der Fähigkeit, vor allem junge Leute für Technik zu begeistern. Der Geschäftsführer der GP Innovationsgesellschaft hat seinen 1996 gegründeten Betrieb durch viele neue, teils preisgekrönte Verfahren zur Oberflächenreinigung und –bearbeitung bekannt gemacht. Diese kommen heute beispielsweise beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS zum Einsatz. Sein Fachwissen gibt er seit vielen Jahren an Schülerinnen und Schüler weiter. Er unterstützt den Brandenburg-Wettbewerb „Jugend forscht“, bei dem seine Teams es auch auf vordere Plätze schafften. Zudem ist er „Vater“ eines „Erfinderclubs“ und des „Fördervereins für Ideen und Technik“ an einem Lübbenauer Gymnasium.
Andreas Rohde
aus Lindow/Mark wird für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement für die Brandenburger Zunft der Köche und die Nachwuchsarbeit in diesem Bereich geehrt. So initiierte er als Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Köche einen in Deutschland einzigartigen Team-Wettbewerb für Auszubildende aus Berlin und Brandenburg. Gemeinsam mit Kollegen konnte er bei vielen Wettbewerben im In- und Ausland punkten: Seine Teams brachten über 350 Medaillen und Urkunden nach Hause. Inzwischen hat der Landesvorsitzende der Köche Berlin-Brandenburg und Küchenchef der Reha-Klinik Hohenelse Rheinsberg die hiesigen kulinarischen Qualitäten so bekannt gemacht, dass die Deutsche Nationalmannschaft der Köche derzeit fast nur aus Brandenburgerinnen und Brandenburgern besteht.
Hans-Ulrich Schulz
aus Potsdam hat neben seiner Tätigkeit als Generalsuperintendent des Sprengels Neuruppin der Evangelischen Landeskirche zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, die dem Gedanken der Versöhnung Rechnung tragen. Unter seiner Leitung wurde 1999 der Förderverein Lepsiushaus Potsdam gegründet. Johannes Lepsius hatte sich einst für das armenische Volk und die Verständigung mit den Türken eingesetzt. 2004 entwickelte Schulz mit Mitstreitern ein Nutzungskonzept für die Potsdamer Garnisonkirche, das Grundlage für den von Menschen im In- und Ausland gewünschten Wiederaufbau dieses Barockbauwerks als Ort für Frieden und Versöhnung ist.
Reinhard Simon
aus Schwedt und Warcislaw Kunc aus Szczecin haben sich als langjährige Intendanten der Uckermärkischen Bühnen beziehungsweise der Oper im Schloss Stettin jahrelang für ein „Theater Grenzenlos“ engagiert. Unter diesem Titel stellen die Partnertheater seit Jahren große Produktionen auf die Beine. Die Aufführungen finden mit deutschen und polnischen Schauspielern und Sängern sowie Chor, Ballett und Orchester in Schwedt, Frankfurt (Oder) und Stettin statt. Ergänzt wird dies durch gegenseitigen Arbeitsbesuche und gemeinsame Workshops beider Ensembles. Zum Theateralltag gehören die Einbeziehung weiterer Partner wie des Warschauer Teatr Ochoty und eine intensive Kinder- und Jugendarbeit. So entstehen in Schwedt jedes Jahr zweisprachige Märchenproduktionen, die Kinder beider Länder verzaubern.
Dr. Carola Wolf
aus Potsdam hat sich große Verdienste um die Verständigung und das Kennenlernen zwischen Ost- und Westdeutschen und damit um die innere Einheit Deutschlands erworben. Sie ist Vorsitzende des 1992 gegründeten Potsdamer Forums OST-WEST, das Tagungen zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung durchführt. Die Teilnehmer und Referenten haben sowohl Ost- als auch West-Biographien. Unterschiedliche Erfahrungen werden offen und oft kontrovers diskutiert und konkrete Anregungen für bürgernahes politisches Handeln gegeben. Mittlerweile hat der Verein sein Engagement auf Ost- und Westeuropa ausgedehnt und organisiert beispielsweise Tagungen zum Verhältnis zwischen Brandenburg und Polen.
Werner Bader
aus Kleßen-Görne/Ortsteil Görne hat mit vielen kreativen Projekten dazu beigetragen, brandenburgische Kultur und Geschichte zu bewahren und über die Grenzen des Landes hinauszutragen. So wurde unter seiner Regie in Ribbeck der „Deutsche Birnengarten“ angelegt. Dort pflanzten in Anlehnung an Theodor Fontanes Gedicht „Herr Ribbeck zu Ribbeck im Havelland“ alle 16 Bundesländer einen Birnenbaum, deren Früchte an die Kinder im Havelland verteilt werden sollen. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Kulturvereins Mark Brandenburg und hat seitdem mit neuen Ideen viele Menschen in und für Brandenburg begeistert. Er verfasste Bücher, Texte und Broschüren über Brandenburger Persönlichkeiten, darunter über Gustav Büchsenschütz, dem Autor des Liedes „Steige hoch, du roter Adler“.
Dr. Hinrich Enderlein
aus Kleinmachnow hat in Brandenburg prägende Spuren in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Kultur hinterlassen. Als Fachminister wurden unter seiner Regie ein neues Hochschulsystem geschaffen, Universitäten und Fachhochschulen gegründet. Besondere Verdienste hat er sich um das Musikleben erworben. In seine Amtszeit fiel das erste Landesmusikschulgesetz in Deutschland. Auch als Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen brachte er viele Projekte mit auf den Weg, darunter den Wettbewerb „Jugend musiziert“ oder die Landesmusikschultage. Hauptberuflich und im Ehrenamt waren für ihn Zusammenarbeit und Zusammenwachsen von Ost und West stets wichtige Themen. Exemplarisch hierfür steht das Projekt DeutschlandRadio, für dessen Gelingen er sich als Vorsitztender des Hörfunkrates einsetze.
Dr. Sokratis Giapapas
aus Schwarzheide hat sich um die Chemie- und Kunststoffindustrie Brandenburgs verdient gemacht. Der erste Leiter der Niederlassung der Fränkischen Rohrwerke GmbH & Co. KG in Schwarzheide hat nicht nur dieses mittelständische Unternehmen zu einem Aushängeschild des Zweiges in Brandenburg gemacht. Maßgeblich hat er dazu beigetragen, dass durch bessere Vernetzung, mehr Kommunikation unter Experten und Technologietransfer die gesamte Branche profitierte. Auch nach der Übergabe des Staffelstabs als Werkleiter ist er weiter aktiv, etwa als Spender und Stifter städtischer Vereine, im Beirat der Fachhochschule Lausitz oder beim Beschäftigungspakt „ALTERnativen in der Lausitz“. Somit ist er im besten Sinne ein „Botschafter 50plus“.
Sieglinde Knudsen
aus Prenzlau engagiert sich in der Uckermark seit rund zwei Jahrzehnten in der Kinder-, Jugend-, Frauen- und Familienarbeit. Im September 1991 eröffnete sie die erste Frauenberatungsstelle. Heute haben 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der „IG Frauen“ eine Festanstellung. Die Aufgaben sind breit gefächert: Jugendarbeit, Beratung, Betreuung, Vor- und Nachsorge bei Familienkrisen gehören zum Arbeitsalltag. Mit ihrem großen persönlichen Einsatz hat sie auch viele Ehrenamtliche dazu gebracht, ihrem Vorbild zu folgen.
Erwin Kowalke
aus Buckow-Märkische Schweiz hat seit seinem 22. Lebensjahr zahllosen Opfern des Zweiten Weltkrieges – ungeachtet ihrer Nationalität – als so genannter Umbetter die letzte Ruhe ermöglicht. Zugleich konnte er durch Nachforschungen Hinterbliebenen oftmals nach Jahrzehnten der Ungewissheit Auskunft über das Schicksal ihrer Angehörigen geben. Seine Aufgabe verstand er nicht als Beruf, sondern als Berufung. So kämpfte er auch um die Würde der Toten, als in den 1960er Jahren die DDR-Behörden Umbettungen verboten. Heimlich führte er die Arbeit weiter und nahm dabei große persönliche Risiken in Kauf. Selbst im Ruhestand engagiert er sich noch ehrenamtlich für sein Lebenswerk, der „Versöhnung über den Gräbern“.
Charlotte Kroll und Ilse Heinrich
aus Berlin engagieren sich ehrenamtlich als Zeitzeugen und erinnern an die Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Beide Frauen waren im KZ Ravensbrück inhaftiert. Heute stellen sie sich ungeachtet ihres mittlerweile hohen Alters immer wieder ihren schlimmen Erinnerungen, um die nachwachsende Generation an die wichtigsten Werte im Leben zu erinnern: an Menschlichkeit, an gegenseitige Achtung und Solidarität, an aktives Eintreten für die Demokratie. Kein Lehrbuch könnte das so eindrucksvoll vermitteln wie ihre Gespräche mit Jugendlichen bei den „Begegnungstagen in Ravensbrück“ der Landtage Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie bei vielen anderen Veranstaltungen.
Henry Maske
aus Overath setzt sich seit mehr als zehn Jahren im sozialen Bereich für Kinder und Jugendliche ein. Der Ausnahmeboxer, der in seiner aktiven Zeit viele nationale und internationale Erfolge verbuchen konnte, nutzt dabei auch seine Prominenz, um anderen zu helfen. So unterstützt der gebürtige Treuenbrietzener eine Vielzahl von Hilfsprojekten. 1999 gründete er eine eigene Stiftung. „A Place for Kids“ fördert auch Brandenburger Mädchen und Jungen durch Bildungs-, Sport- und Freizeitangebote, durch Zuhören und Mut machen. Das reicht von der Lernwerkstatt für benachteiligte, vom Schulbetrieb ausgeschlossene Jugendliche in Gerswalde bis zur „PerspektivFabrik“ in Mötzow am Beetzsee.
Friedwart Neue
aus Rabenstein/Ortsteil Raben im Fläming hat sich um den Erhalt historischer Bauten und die Bewahrung der Naturschönheiten in seiner Heimat verdient gemacht. Als Bürgermeister von Raben und später als Mitarbeiter des Niemegker Bauamtes widmete er sich maßgeblich der Rettung und Restaurierung der Burg Rabenstein, der Dorfkirche Raben und mehrerer historischer Vierseitenhöfe. Auch durch seinen Einsatz erhielt Raben 1997 die Auszeichnung „Schönstes und aktivstes Dorf“. Um die Menschen in seinem Umfeld kümmert er sich ebenfalls: seit 1990 um den Nachwuchs der Jugendfeuerwehr oder um Senioren, die Hilfe brauchen.
Maria Pichottka
aus Havelsee/Ortsteil Briest engagiert sich für die Belange der Migrantinnen und Migranten in Brandenburg. Ihr Name steht für Offenheit, Toleranz und Integrationsdialog. Durch den persönlichen Einsatz der gebürtigen Ungarin wurden viele wichtige Einrichtungen wie die Ausländerbeiräte gegründet. Heute ist sie Ehrenvorsitzende des Dachverbandes für alle Migrantenorganisationen im Land. Sie war Mitinitiatorin des Brandenburger Migranten-Treffens, einer landesweiten Plattform zur Vernetzung der regionalen Organisationen. Sie bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander ins Gespräch, baut Blockaden ab und baut Brücken auf. Für ihre Ideen erfuhr sie auch bundesweit viel Aufmerksamkeit.
Günther Pietzsch
aus Schipkau/Ortsteil Klettwitz setzt sich seit Jahrzehnten mit außergewöhnlichem Engagement für seine Heimatregion, die Niederlausitz, ein. Der Omnibusunternehmer hilft nicht nur bei der Optimierung des Nahverkehrs und der touristischen Aufwertung der Region. Er ist auch als Unterstützer und Förderer unterwegs, wenn es um Klassenfahrten oder Verkehrserziehung geht. Die ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit liegt ihm ebenso am Herzen wie das kulturelle Leben. Und er macht sich stark für Menschen, die es etwas schwerer haben im Leben: Seit 1991 befördert er in Eigeninitiative geistig behinderte Schüler der „Hand in Hand“- Förderschule in Senftenberg.
Dr. Herbert Schnoor
gehörte als Innenminister von Nordrhein-Westfalen zu den ersten, die Brandenburg bei der Neugründung 1990 mit Rat und vor allem mit Tat zur Seite standen. So organisierte er zunächst in seiner Heimat Spenden und den Transport wichtiger Güter wie medizinischer Hilfsmittel nach Brandenburg. Unvergessen ist auch sein Engagement beim Neuaufbau der Brandenburger Verwaltung. Er schuf ein Netzwerk der Partnerschaften mit Nordrhein-Westfalen und half damit vielen: den frisch gewählten Landräten und Bürgermeistern, jungen Polizisten und Verwaltungsbeamten, aber auch Älteren, die Orientierung suchten. Er war Mentor und guter Freund der Mark. Inzwischen ist er seit vielen Jahren Brandenburger mit Herz und Seele und lebt heute in Werder/Havel.
Eva Strittmatter
Die Schriftstellerin ist die derzeit meistgelesene Lyrikerin deutscher Sprache. Eva Strittmatter hat eine treue Leserschaft. Sie stillt das emotionale Bedürfnis nach verständlicher Lyrik. Die Betonung biografischer Erfahrungen führt zur Identifikation und Vergleichbarkeit mit Lebensbezügen der Leserinnen und Leser. Platzeck betonte: „In ihren Gedichten sind Natur, Menschen und Liebe wichtige Themen. Die Wurzeln ihrer Poesie liegen in Volksliedern, Zigeunergedichten und Kirchenliedern, orientiert an Rilke, Eichendorff, Heine, Droste, Loerke und an alter chinesischer und japanischer Lyrik“. Eva Strittmatters Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt.
Thomas Wernicke
aus Michendorf hat sich große Verdienste um seinen Geburtsort Potsdam erworben. Er engagierte sich zunächst im Neuen Forum und als Stadtverordneter, später als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Seit 1989 setzte er sich dafür ein, dass das ehemalige Stasi-Gefängnis in der Lindenstraße 54/55 zu einer Stätte der Erinnerung und des Lernens wurde. An diesem authentischen Ort sind Gefängniszellen und Gedächtnisprotokolle für die Nachwelt erhalten: Einzelschicksale, die viel über eine ganze Gesellschaft erzählen. Mit seiner Arbeit hat er ein wichtiges Stück Zeitgeschichte aus dem Dunkeln ans Licht gebracht und mitgeholfen, diesen Teil der Vergangenheit im Bewusstsein zu halten.
Prof. Günter Albrecht
hat sich um die Entwicklung des Standortes Berlin-Brandenburg im Bereich Luft- und Raumfahrt verdient gemacht. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben im Jahr 2004 stellte Albrecht, der im bayerischen Bergkirchen zu Hause ist, seinen großen Erfahrungsschatz aus Wissenschaft und Praxis in den Dienst der regionalen Innovationspolitik. Seine Wirkungsstätten waren unter anderem die Technische Universität Berlin, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Rolls Royce in Dahlewitz und MTU Aero Engines GmbH München gewesen. Die von ihm ins Leben gerufene „Netzwerkinitiative Triebwerkstechnik“ im Rahmen der Berlin Brandenburg Aerospace Allianz leistet einen wichtigen Beitrag dazu, die Hochschulen in der Mark mit den großen global agierenden Triebwerkherstellern und den regionalen Unternehmen zu verbinden. Die Initiative ist mit ursächlich dafür, dass Brandenburg heute nach München und Hamburg drittgrößter Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland ist.
Rolf-Dieter Amend
aus Neu-Fahrland hat maßgeblich dazu beigetragen, den guten Ruf Brandenburgs als Wassersportland zu unterstreichen. Der einstige Weltmeister und Olympiasieger im Kanu-Rennsport führte unter anderem als Bundestrainer in der Disziplingruppe „Kajak-Herren“ viele Sportler zu internationalem Ruhm. Neun Olympiasiege und zahlreiche Europa- und Weltmeistertitel zeugen von seinen herausragenden Leistungen und machen ihn als einen der erfolgreichsten Trainer Deutschlands aus. 2008 wurde er vom Deutschen Olympischen Sportbund zu „Deutschlands Trainer des Jahres“ gekürt.
Dr. Hans Otto Bräutigam
hat sich mit außergewöhnlichem Engagement für das Zusammenfinden der Deutschen zu einer Lebens- und Verantwortungsgemeinschaft sowie für die Überwindung von Misstrauen und Entfremdung eingesetzt. Größtes Anliegen war und ist ihm, im Prozess der deutschen Vereinigung die Menschen im Lande nicht aus den Augen zu verlieren. Das zeigt sich in seinem steten Werben dafür, die Lebensleistungen der Menschen in der DDR anzuerkennen. In Brandenburg leistete er als Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten fast ein Jahrzehnt lang einen wesentlichen Beitrag zur Einbindung des Bundeslandes in Europa sowie zum Aufbau einer rechtsstaatlichen Justiz und eines modernen Strafvollzugs.
Klaus Eichler
aus Potsdam hat sich seit 1990 große Verdienste um die städtebauliche Entwicklung unter anderem von Potsdam, Rathenow und Premnitz sowie den Erhalt historischer Bausubstanzen erworben. So hatte er als langjähriger Abteilungsleiter des heutigen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung sowie als Bürger erheblichen Anteil daran, dass in der Landeshauptstadt solche Projekte wie der Stadtkanal, die Potsdamer Mitte und die Schiffbauergasse auf den Weg gebracht wurden. Sein Rat und Einsatz waren auch beim Wiederaufbau des Wahrzeichens von Rathenow, der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, sowie bei der erfolgreichen Bewerbung für die Landesgartenschau in der Stadt 2006 gefragt.
Gudrun Heydeck
aus Eberswalde zeichnet sich als Patin im dortigen Netzwerk „Gesunde Kinder“ durch ein herausragendes Engagement aus. Sie unterstützt 16 Familien mit Rat und Tat. Für eine Familie war das dabei aufgebaute enge Vertrauensverhältnis und die dadurch mögliche Hilfe lebensrettend. Als eine Mutter im vergangenen Jahr der Patin verzweifelt ihr Kind übergab und dann verschwand, handelte diese entschlossen. Aus der Vorgeschichte wusste die Patin, dass die Mutter unter einer psychischen Erkrankung litt und veranlasste unverzüglich geeignete Schritte. So konnte Schlimmeres verhindert werden. Mutter und Kind sind heute wieder beisammen.
Hartmann Kleiner
Platzeck hob besonders Kleiners Einsatz für den Bau des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) hervor. Der Ministerpräsident betonte ferner, Kleiner sei es gelungen, als ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg, (UVB) die UVB zur anerkannten Ländervertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie in Berlin und Brandenburg zu machen. Er schätze die Vereinigung „als Ratgeberin und Partnerin“ der Landesregierung, unterstrich Platzeck. Zur Bewältigung der Konjunkturkrise zähle er, so Platzeck, in den nächsten Monaten auf die Erfahrungen und die Netzwerke der UVB.
Harry Müller
aus Luckau hat sich als Amtdirektor und später Bürgermeister herausragende Verdienste um die südbrandenburgische Stadt erworben. So hat er die Entwicklung Luckaus als Gewerbe- und Wirtschaftsstandort mit vorangetrieben, sich erfolgreich für die erste Landesgartenschau im Jahr 2000 und für die Sanierung des historischen Stadtkerns eingesetzt. Zudem versteht er es, anspruchsvolle Kulturereignisse wie die Brandenburgischen Sommerkonzerte oder die Auftaktveranstaltung für das Kulturlandjahr 2008 nach Luckau zu holen. Anliegen sind ihm auch die Pflege partnerschaftlicher Beziehungen mit der polnischen Stadt Slawa und die Tourismusentwicklung am ehemaligen Tagebau Schlabendorf.
Hildegard Petter
aus Guben engagiert sich seit einem halben Jahrhundert im Kinder- und Jugendleistungssport der Leichtathletik. Ob in der Betriebssportgemeinschaft in der DDR oder im heutigen Leistungszentrum des SV Chemie 1890 Guben – in all den Jahrzehnten verstand sie es als Trainerin immer wieder, Mädchen und Jungen, Männer und Frauen für den Sport zu interessieren und mitzureißen. Noch im hohen Alter setzt sie sich mit ganzer Kraft für die Aufrechterhaltung des Trainings- und Wettkampfbetriebes im Leistungszentrum ein. Sie ist noch immer selbst sportlich aktiv und damit ein Vorbild für die Jugend.
Günter Pick
wird für seine langjährige kompetente und sensible Beratertätigkeit geehrt. Er wird immer dann tätig, wenn gesellschaftlich notwendige Entscheidungen auf gravierende Art und Weise in das Leben von Menschen eingreifen, wenn Heimatverlust droht. Der damalige Ministerpräsident Manfred Stolpe hatte ihn 1992 nach Brandenburg geholt, um die Landesregierung bei der Umsiedlung des Ortes Horno zu beraten, der dem Tagebau Jänschwalde weichen musste. Hinzu kam der Umsiedlungsprozess in Kausche, der durch Picks Mitwirken sozialverträglich und zur Zufriedenheit vieler Menschen gestaltet werden konnte. Als Berater von Gemeinden gelang es dem in Niederzier in Nordrhein-Westfalen Lebenden, nach 1997 bei den Umsiedlungen von Geisendorf und Haidemühl den Umzug der Menschen möglichst konfliktarm zu organisieren. Ebenso erfolgreich wirkte er bei der Umsiedlung von Diepensee und von Teilen der Gemeinde Selchow, die Voraussetzung für den Bau des größten Infrastrukturprojektes Ostdeutschlands, des Flughafens Berlin Brandenburg International, war.
Prof. Dr. Hanno Schmitt
aus Potsdam hat sich um die Errichtung und die Entwicklung des Rochow-Museums in Reckahn verdient gemacht, das sich mit dem Wirken des ersten Schulmeisters Friedrich Eberhard von Rochow befasst. Nur ein Jahr nach Gründung wurde das Museum 2001 in das so genannte Blaubuch als „kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung“ eingetragen. Schmitt ist zudem Initiator der Reckahner Bildungsgespräche, einem Forum konstruktiven Nachdenkens über Bildung in Gesellschaft, Politik und Kultur.
Michael Schönberg
aus Premnitz/Ortsteil Döberitz ist ein Beispiel dafür, dass Unternehmergeist und Gemeinsinn bestens miteinander vereinbar sind. Mit unternehmerischem Mut gelang es ihm, einen ehemaligen Hinterhofbetrieb zu einem führenden Zink-Druckguss-Unternehmen in Ostdeutschland zu machen. Zugleich bringt sich der Geschäftsführer der HZD Havelländische Zink-Druckguss GmbH & Co. KG mit großem Engagement in die Region ein. Er fördert unter anderem Schulen und Kitas durch Projekte, Sponsoring und Patenschaften und unterstützt kulturelle Vorhaben und Sportvereine im Westhavelland.
Monika Walter
aus Strausberg engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich in der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Arbeitslosenservices ihrer Stadt. Auch seit dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben vor zehn Jahren kümmert sich die Seniorin mindestens vier Tage pro Woche insbesondere um Arbeitslose sowie Alleinstehende mit Kindern. Um insbesondere junge Menschen vor Verschuldung zu bewahren, legt sie viel Wert auf präventive Arbeit. So nutzt sie auch Weiterbildungsmaßnahmen für arbeitslose und jugendliche Arbeitnehmer zu einem wichtigen Stück Lebenserziehung.
Prof. Bernd Wefelmeyer
hat sich in herausragender Weise um das Musikleben Brandenburgs verdient gemacht. Als einer der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit schuf oder arrangierte er mehr als 300 Theater-, Film- und Fernsehmusiken. Er engagierte sich als Dirigent des Deutschen Filmorchesters Babelsberg für dessen Erhalt und für eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“. Die HFF hat ihm vor allem den Studiengang Filmmusik und eine inspirierende Lehrtätigkeit zu verdanken. Zudem vertritt er die Interessen Brandenburgs in Gremien und Verbänden des Musiklebens auf Bundesebene.
Eberhard Weichenhan
aus Potsdam hat als Präsident des Landesanglerverbandes diesen Volkssport mit vielen Ideen und Initiativen noch attraktiver und damit auch Werbung für Brandenburg als anglerfreundliches Land gemacht. So wurden unter seiner Ägide neue Wege der Zusammenarbeit mit Fischern beschritten und mit dem „Märkischen Angler“ die erste Mitgliederzeitschrift im Deutschen Anglerverband herausgegeben. Ferner gelang es ihm, 2008 die Weltmeisterschaft im Süßwasserfischen für Menschen mit Behinderung nach Potsdam zu holen. Einmalig im zusammenwachsenden Europa ist auch sein Einsatz für den Sport über Ländergrenzen hinweg durch die Herausgabe einer zweisprachigen Angelberechtigung gemeinsam mit dem polnischen Verband.
Hans-Dietrich Fiebig
aus Schwedt (Uckermark) ist es maßgeblich zu verdanken, dass der Sport einen hohen Stellenwert in Brandenburg hat. Der heutige Präsident des Landessportbundes (LSB) gehörte 1990 zu den Gründungsmitgliedern des LSB. Als langjähriger LSB-Vizepräsident machte er sich vor allem für den Breitensport stark. Der jährliche Frauenaktionstag, die Landessenioren- und die Landesjugendsportspiele gehen auf sein Engagement zurück. Auch im Aktionsbündnis für den Schulsport bringt er seine Erfahrungen ein.
Prof. Wolfgang Hempel
aus dem baden-württembergischen Gaggenau hat sich um die Förderung von Wissenschaft, Kultur und Bildung verdient gemacht. Er ist Initiator der informationswissenschaftlichen Ausbildung in Brandenburg. Auf sein Engagement gehen die „Groß Neuendorfer Grenzgespräche“ zurück, bei denen jährlich Wissenschaftler und interessierte Bürger über aktuelle Probleme der Region sowie Ereignisse aus der Vergangenheit diskutieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem deutsch/brandenburgisch – polnischem Dialog. Zur dauerhaften Sicherung des Erbes des Kunsthistorikers und Volkskundlers Wilhelm Fraenger gründete er ein gleichnamiges Institut.
Regine und Norbert Hoffmann
aus Mühlenberge/Ortsteil Senzke (Havelland) haben eine außergewöhnliche Lebensleistung in der Erziehung vollbracht: Unter Zurückstellung vieler eigener Wünsche und Bedürfnisse zogen sie erfolgreich 15 Kinder groß. Ihre Fürsorge und Liebe bei der Erziehung der Kinder zeigt sich unter anderem darin, dass 14 von ihnen eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Dieser Einsatz für die Familie, in dem sich auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zeigt, kann nicht hoch genug bewertet werden.
Elisabeth Jäger
aus Berlin hat ihr ganzes Leben der Aufklärung über die Verbrechen während der Nazizeit gewidmet. Die gebürtige Wienerin war nach der Besetzung Österreichs durch die Nazis im Widerstand aktiv. 1941 wurde sie als 16-Jährige verhaftet, kam zunächst ins Gefängnis und anschließend ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Auf dem so genannten Todesmarsch konnte sie mit anderen Kameradinnen fliehen. Ungeachtet ihres hohen Alters steht sie auch heute Kindern und Jugendlichen als Zeitzeugin zur Verfügung, darunter bei Begegnungstagen in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
Eveline Joppien
aus Werder/Ortsteil Glindow (Potsdam-Mittelmark) wird für ihre Verdienste um die Förderung und Integration von Menschen mit Behinderungen geehrt. So gründete die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam 1993 den Verein „Gebrannte Erde“, der eine kulturpädagogische Einrichtung mit einer Keramikwerkstatt auf dem Gelände der Ziegelei Glindow betreibt. Hier arbeiten Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam an künstlerischen Projekten. Studierende der Potsdamer Universität können ihr pädagogisch-psychologisches Praktikum in der Integrativen Tonwerkstatt absolvieren.
Barbara und Winfried Junge
aus Berlin haben mit ihrer Filmchronik „Die Kinder von Golzow “ ein einzigartiges Filmdokument deutsch-deutscher Zeitgeschichte geschaffen. In der Langzeitdokumentation, die 1961 begann, begleiteten die Filmemacher die damals sechs- bis achtjährigen Kinder aus der kleinen Gemeinde im Oderbruch auf ihrem Lebensweg. Die Filme beleuchten nicht nur die individuelle Geschichte der Protagonisten, sondern geben auch Einblick in die Geschichte der DDR und des vereinten Deutschlands. Der letzte Teil der Chronik hatte in diesem Jahr Premiere.
Dieter Kartmann
aus Strausberg (Märkisch-Oderland) wird für sein herausragendes Engagement im kommunalpolitischen Bereich gewürdigt. 1991 gründete er in Strausberg den Bürgerbund „Nordheim 91“ e.V., der unter anderem regelmäßige Bürgerforen organisiert. Auf seine Initiative hin wurden Partnerschaftsbeziehungen zum polnischen Verein „ART Forum“ in Debno aufgenommen. Ferner ist der Stadtverordnete Motor der kommunalpolitischen Bildungsarbeit in Strausberg, Initiator der jährlich durchgeführten Regionalkonferenz von Bürger- und Sozialvereinen sowie Gründungsmitglied des Jugendsozialverbundes Strausberg.
Prof. Dr. Rolf Mitzner
aus Potsdam hat sich große Verdienste um die Herausbildung des Wissenschaftsstandortes in der Landeshauptstadt erworben. 1991 war er Gründungsdirektor der Universität Potsdam. Untrennbar ist sein Name mit der Förderung und Umsetzung des Wissenschaftlerintegrationsprogramms verbunden. Als Mitglied des Vorstands der Universitätsgesellschaft unterstützte er die Bemühungen um die Ansiedlung außeruniversitärer Institute, von universitären Spin-Offs und wissenschaftsnahen und technologieorientierten Unternehmen am Wissenschaftsstandort Potsdam.
Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber
aus Potsdam hat die nationale und internationale Diskussion über den Klimawandel mit angestoßen und mitgeprägt. Er ist Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das unter seiner Führung einen international anerkannten Spitzenplatz auf diesem Gebiet erlangte. Im Oktober 2007 veranstaltete er das Nobelpreisträgersymposium „Global Sustainability: A Nobel Cause“ in Potsdam. Das dabei verabschiedete „Potsdam Memorandum“ setzte ein Signal an Entscheidungsträger in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft, der globalen Herausforderung des Klimawandels umfassend, multinational und aktiv zu begegnen.
Benedikt Schirge
aus Rheinsberg/Ortsteil Zühlen (Ostprignitz-Ruppin) engagiert sich seit Jahren als Sprecher der Bürgerinitiative Freie Heide für eine zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Auch seiner ehrenamtlichen Arbeit ist es zu verdanken, dass das Anliegen der Bürgerinitiative zunehmend Zuspruch erhält. So haben sich die drei Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin entgegen den Plänen der Bundesregierung dafür ausgesprochen, die einst als Bombenabwurfplatz genutzte Wald-Heide-Landschaft wieder für alle zugänglich zu machen.
Volker Schlöndorff
aus Potsdam trägt durch seine filmischen Leistungen und sein Engagement in Brandenburg dazu bei, den Medienstandort Potsdam-Babelsberg in aller Welt bekannt zu machen. Der Regisseur solcher Filme wie „Die Blechtrommel“, „Homo Faber“ oder „Strajk – Die Heldin von Danzig“ arbeitet bei der Verwirklichung seiner Vorhaben immer wieder mit brandenburgischen Künstlern zusammen. Von 1992 bis 1997 leitete er als einer von zwei Geschäftsführern das Studio Babelsberg auf dem Gelände der ehemaligen UFA- und DEFA-Filmstudios in Potsdam. Der Erhalt des Studios ist vor allem ihm zu verdanken.
Dr. Hubert Schrödinger
aus Schwedt (Uckermark) hat durch seine Arbeit als Geschäftsführer der LEIPA Georg Leinfelder GmbH mit dafür gesorgt, dass Schwedt als wichtiges industrielles Zentrum im grenznahen Raum nachhaltig gestärkt wurde. Dies hat dazu geführt, dass der Wirtschaftsstandort auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Die LEIPA Georg Leinfelder GmbH ist in etwa 30 Ländern der Welt aktiv, hauptsächlich in Europa, aber auch in USA, Fernost, Mittelamerika und Afrika. Das Unternehmen widmet sich intensiv der beruflichen Ausbildung.
Renate Seidel
aus Berlin hat sich besondere Verdienste um den Tierschutz erworben. Seit 1994 ist sie Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Brandenburg, Vorsitzende des Tierschutzbeirates und Mitglied der Tierversuchskommission beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz. Exemplarisch war ihr Einsatz während der Hochwasserkatastrophe an der Oder im Sommer 1997, als viele Tiere unter anderem durch die Einrichtung eines Notruftelefons gerettet werden konnten.
Hannelore Steer
aus Berlin hat in der Aufbauphase des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg als Chefredakteurin der Landeswelle Antenne Brandenburg beim schwierigen Übergang zu einem demokratisch organisierten Rundfunks mitgewirkt. Insbesondere die Programmgestaltung von Antenne Brandenburg mit regelmäßigen Ratgebersendungen half, dass sich die Hörer in der neuen Zeit schneller und besser zurechtfanden. Zugleich trugen die Beiträge des Senders zur Identitätsfindung der Brandenburger nach der Wiedergründung des Landes bei. Frau Steer hat zugleich wesentlichen Anteil daran, dass der BRANDENBURG-TAG als Landesfest begründet werden konnte und sich erfolgreich weiterentwickelte.
Birgit Uhlworm
aus Königs Wusterhausen setzt sich seit vielen Jahren für die Belange Alleinerziehender sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern in Brandenburg ein. Seit 1992 leitet sie die Geschäftsstelle des Landesverbandes der Selbsthilfegruppen Alleinerziehender (SHIA). Sie hat den Arbeitskreis „Alleinerziehend im Landkreis Dahme-Spreewald“ ins Leben gerufen, eine Fachtagung zum Thema „Ausbildung für junge Mütter“ im Jahr 2007 sowie den „Tag des Ehrenamtes“ in Königs Wusterhausen gemeinsam mit anderen organisiert. Als Vertreterin der Unabhängigen Frauenliste der Stadtverordnetenversammlung Königs Wusterhausen initiierte sie 2005 die Gründung eines „Lokalen Bündnisses für Familien“. Ferner ist sie Mitbegründerin der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum begeht.
Almut Berger
Die ehemalige Pastorin wird für ihre 15-jährige Tätigkeit als Ausländerbeauftragte Brandenburgs geehrt. Ihr Verdienst ist es, dass das Land heute über gut funktionierende Strukturen zur Aufnahme, Unterbringung und sozialen Betreuung von Zuwanderern verfügt. Projekte, wie die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA) und die Mobilen Beratungsteams (MBT) gehen auf ihre Initiative zurück. Frau Berger hat Anstöße dafür gegeben, dass Brandenburg sich frühzeitig mit den gesellschaftlichen Gefahren durch den Rechtsextremismus auseinander gesetzt hat und insbesondere auch auf diesem Feld bürgerschaftliches Engagement fördert. Dabei hat sie immer die Zuwanderer und ihre Schicksale im Blick behalten.
Ruth Cornelsen
Mit der 1996 von ihr gegründeten Stiftung hat Frau Cornelsen wesentlich zu Erhalt und Restaurierung kulturhistorischer Gebäude und Kunstwerke in unserer Region beigetragen und damit die Arbeit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in entscheidender Weise unterstützt. Sie beteiligte sich mit Ihrer Stiftung u.a. an der Wiedereröffnung der Schlösser Caputh und Paretz sowie an der Restaurierung des Konzertssaals im Marmorpalais. Ihr Engagement ist über die finanzielle Förderung hinaus beispiellos identitätsstiftend für Brandenburg.
Batsheva Dagan
Die Psychologin hat sich intensiv mit der Vermittlung der Shoa-Thematik an Kinder beschäftigt und dazu mehrere Kinderbücher verfasst. Die Bücher sind in Israel sehr bekannt, eines wird in Kürze in deutscher Übersetzung erscheinen. Sie war schon oft als Zeitzeugin in Deutschland zu Gast, darunter in der Gedenkstätte Ravensbrück. Dort hat sie mehrfach an dem Begegnungsprojekt der Landtagspräsidenten aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen, welche in jedem Jahr mit je einer Schulklasse aus ihrem Land für zwei Tage in die Gedenkstätte kommen.
Dr. Jürgen Eschert
Als ehrenamtlicher Vorsitzender des Kanu-Clubs Potsdam hat er sich große Verdienste um den Aufbau des Vereins und die Öffnung hin zum Breitensport erworben. Die Kinder- und Jugendarbeit des Vereins ist Vorbild für andere. Nach einer sehr erfolgreichen Sportlerlaufbahn – gekrönt durch den Olympiasieg im Einer-Canadier bei den Olympischen Spielen 1964 – ist er seit der politischen Wende Garant für Potsdamer Kanu-Erfolge. Die Landeshauptstadt verdankt ihm zahlreiche publikumswirksame Veranstaltungen, u.a. die Wasserspiele und den Kanalsprint.
Kapitänleutnant a.D. Jan Uwe Kestner
Platzeck zeichnete Kapitänleutnant a.D., Jan Uwe Kestner, für sein beherztes Eingreifen am schwer beschädigten Deich mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg aus. Kestner hatte sich geistesgegenwärtig und unter Gefahr für Leib und Leben angepflockt, um die mit Erdreich beladenen Hubschrauber punktgenau einzuweisen. Platzeck: „Mit Ihrem besonnenen und zugleich überaus couragiertem Verhalten waren Sie ein Vorbild für alle.“ In seiner Rückschau auf die Oderflut betonte Platzeck: „Das Glück gehört den besonders Tüchtigen. Wir konnten die Katastrophe abwenden, weil wir gemeinsam gehandelt haben und alle Kräfte für die Rettung des Oderbruchs mobilisierten. Frühzeitig, schnell und koordiniert. Einwohner, Bundeswehr, Hilfskräfte und Politiker zeigten, wie in kürzester Zeit ein Land in Bewegung gerät und sich selbst helfen kann. Das motivierte nicht nur die Brandenburger und setzte ihre Kräfte frei. Die ganze Nation blickte voller Bewunderung auf die Region rund um die Oder – und löste eine erstaunliche Solidarität aus; eine Solidarität zwischen Ost und West, die nicht nur in Form von Geldspenden ihren Ausdruck fand.“ Als weiteres wertvolles Ergebnis des gemeinsamen Handelns wertete Platzeck, dass die Freundschaft der Brandenburger mit Polen und Tschechen erneut gestärkt wurde. „Diese Solidarität führte uns zu der Erkenntnis, dass der Schutz vor Flut und Naturkatastrophen ausschließlich über die Grenzen hinweg funktioniert.“
Hans-Peter von Kirchbach
An der Oder machte der Bundeswehrgeneral vor fast genau zehn Jahren das schier Unmögliche möglich. Als Kommandeur leitete er den Einsatz von bis zu 30 000 Soldaten der Bundeswehr gegen die Jahrhundertflut 1997. In zahllosen 24-Stunden-Einsätzen, unter Aufbietung aller Kräfte und immer offen für vertretbares Risiko und innovative Ideen haben er und seine Soldaten u.a. dafür gesorgt, dass der Deich bei Hohenwutzen gehalten und das gesamte Oderbruch vor Überschwemmung bewahrt wurde. Sein Name ist zudem eng mit der Deutschen Einheit verbunden. Als Kommandeur löste er die ehemalige 9. Panzerdivision der Nationalen Volksarmee auf und überführte Teile in die aufzubauende Heimatschutzbrigade 41 der Bundeswehr. Nach der Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2000 wurde der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe und erwarb sich Verdienste vor allem um den Rettungsdienst.
Gisela Kurze
Gemeinsam mit Christian Albroscheit gründete sie in Potsdam im August 1999 die „Arbeitsgemeinschaft Gedenk- und Begegnungsstätte Ehemaliges KGB-Gefängnis“. Seitdem setzt sich Frau Kurze ehrenamtlich für den Erhalt und Ausbau der Potsdamer Gedenkstätte in der Leistikowstraße 1 ein. Damit leistete sie einen Beitrag zur Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit. Ihr Engagement ist ein wichtiger Baustein der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zum Thema DDR und SED-Vergangenheit. Seit 2003 gehört sie dem Vorstand von MEMORIAL Deutschland e.V. an. Durch ihr Auftreten und ihre Sachkenntnis hat sie sich Vertrauen erarbeitet sowohl bei den ehemaligen Häftlingen, als auch bei den Interessengruppen und Vereinen, die sich um den Erhalt des Hauses bemühen.
Manfred Kurzer
Der Doppelolympiasieger von 2004 zählt zu den herausragenden Sportlern Brandenburgs. Herr Kurzer ist der erfolgreichste Sportschütze der deutschen Sportgeschichte, seine Spezialdisziplin ist die „Laufende Scheibe“. In den Jahren 2004 und 2005 war er jeweils Sportler des Jahres des Landes Brandenburgs. Herr Kurzer kann auf eine mehr als 16-jährige aktive Sportlaufbahn verweisen, holte 2 Weltmeistertitel und 25 Titel und ebenso viele Platzierungen bei Europameisterschaften. Heute setzt er sich als Vizepräsident der Schützengilde Frankfurt (Oder), dem Trägerverein des Landes und Bundesstützpunkt Sportschießen insbesondere für die Nachwuchsentwicklung im Schießsport ein. Sowohl mit seinen sportlichen Erfolgen als auch mit seinen ehrenamtlichen Aktivitäten ist er Vorbild für andere.
Artur Labrenz
Er gilt in seiner Prignitzer Heimat als „Storchenvater“. Vor allem ist es Herrn Labrenz zu verdanken, dass das Storchendorf Rühstädt weit über die brandenburgischen Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. 1990 wurde er Vorsitzender des neu gegründeten Storchenclubs. Rühstädt ist heute größte Storchenkolonie Deutschlands und wurde durch Euronatur 1996 als „Europäisches Storchendorf“ ausgezeichnet. Der Einsatz für den Weißstorchenschutz verstand Herr Labrenz immer auch als Impuls für die touristische Entwicklung des strukturschwachen ländlichen Raums. Heute besuchen jährlich 30.000 und 40.000 in- und ausländische Gäste die 500-Einwohner-Gemeinde.
Abram Lancman
hat sich insbesondere um das Sachsenhausen-Komitee in Israel verdient gemacht, das in den 1990er Jahren auf Initiative der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten gegründet wurde. Er ist seit einigen Jahren der Vorsitzende des Komitees und dessen Vertreter im Internationalen Sachsenhausen-Komitee. Bei den Vorbereitungen für die Veranstaltungen anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung im Jahre 2005, als rund 150 Überlebende und Angehörige aus Israel als Gäste der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten an den Veranstaltungen teilnahmen, war er ein wichtiger Ansprechpartner vor Ort.
Prof. Dr. Wolfgang Loschelder
Als langjähriger Rektor der Potsdamer Universität hat er einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau und zur Entwicklung der Universität der Landeshauptstadt und der Hochschullandschaft Brandenburgs insgesamt geleistet. Als langjähriger Vorsitzender der Brandenburgischen Landesrektorenkonferenz, Vorsitzender des Vereins Pro Wissenschaft e.V. und als Mitglied im Beirat „Wissens – und Technologietransfer“, der den Ministerpräsidenten in Fragen der Innovationspolitik berät, prägte er mit seiner profunden Sachkenntnis und langjährigen Berufserfahrung die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Brandenburg entscheidend mit. Prof. Loschelder ist zudem ehrenamtlich seit Jahren Stadtbeauftragter der Malteser und Vorsitzender des Beirats für den Malteser Treffpunkt Freizeit.
Norbert Ohst
Der Unternehmer aus Rathenow steht für eine besonders erfolgreiche Mittelstandsgeschichte in Brandenburg. Bereits in dritter Generation wird die Firma OHST Rathenow als Familienbetrieb geführt. Heute bestimmt Norbert Ohst als Vorstandsvorsitzender der OHST Medizintechnik AG die Geschicke des Unternehmens. Die Firma ist seit 1992 auf dem Gebiet der Medizintechnik, insbesondere der Endoprothetik, tätig und entwickelt und fertigt orthopädische Gelenke aus Implantatstahl und komplette Dienstleistungen für bereits vorhandene Implantationssysteme und Instrumente. Ohst unterstützt Sportvereine und Kultureinrichtungen seiner Heimatstadt und trug wesentlich auch zum Erfolg der Landesgartenschau 2006 bei.
Gisela Otto
Die Lehrerin ging 1995 im Kampf gegen Leukämie mit dem Aufruf „Helft Stefan“ auf die Suche nach einem geeigneten Knochenmarkspender. Ihr Schüler Stefan war der Auslöser dafür. Später entschloss sie sich, ein Register mit Knochenmarkspenderinnen und -spendern für die Region Berlin-Brandenburg aufzubauen. Aus dem Aufruf „Helft Stefan“ wurde im Herbst 1996 der gemeinnützige Verein „Aktion Knochenmarkspende Brandenburg-Berlin“, deren ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende Frau Otto bis heute ist. 45 Menschen konnte bisher eine lebensrettende Spende vermittelt und damit die Chance auf ein zweites Leben geschenkt werden.
Hannah Pick-Goslar
musste 1933 als Jüdin mit ihrer Familie vor den Nazis aus Deutschland fliehen. In Amsterdam lernte sie Anne Frank kennen und freundete sich mit ihr an. Nach Kriegsausbruch wurden die Niederlande besetzt und Juden deportiert, darunter die Familie Goslar. Anfang 1945 traf Hannah Goslar im Konzentrationslager Bergen-Belsen Anne Frank wieder, die dort wenig später umkam. Als Zeitzeugin für die Verbrechen des Nationalsozialismus war sie mehrmals in Brandenburg, zuletzt erzählte sie 2005 Potsdamern ihre Geschichte und die von ihrer Freundschaft mit Anne Frank.
Prof. Dr. Hasso Plattner
„Sie sind Mäzen und Macher im besten Sinne des Wortes“, betonte der Ministerpräsident. „Und Sie sind ein im höchsten Maße uneigennütziger Freund Potsdams.“ Das auf Initiative Plattners in der Landeshauptstadt angesiedelte Hasso-Plattner-Institut (HPI) sowie das Gründerzentrum Hasso Plattner Ventures (HPV) bezeichnete er als „beeindruckende Beispiele eines privaten Stiftergedankens, der Wohlstand und Eigentum mit sozialer Verantwortung verbindet“. Plattner habe durch sein Engagement dazu beigetragen, dass die Hauptstadtregion und insbesondere Potsdam als Kreativ-Werkstatt für kluge und talentierte Köpfe Profil zeige. „Durch die Gründung des gemeinnützigen Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik ist der Standort Potsdam als Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft entscheidend gestärkt worden. Das internationale Renommee des privat finanzierten HPI ist ohne jeden Zweifel erstklassig. Zu Recht wurde das Universitätsinstitut von der Standortkampagne ‚Deutschland – Land der Ideen’ drei mal in Folge ausgezeichnet.“ Platzeck verwies darauf, dass der Nationale IT-Gipfel vor knapp einem Jahr im Institut ausgerichtet wurde. „Dieses historische Treffen wirkt in unserer Region nach, die sich mehr und mehr als zukunftsträchtiger Standort für innovative Unternehmen profiliert.
Jörg Schönbohm
Platzeck betonte, Schönbohm habe in den vergangenen 17 Jahren „politisch prägend und stets mit gehaltvoller Vernunft“ dazu beigetragen, Brandenburg „auf so vielfältige Weise ein neues Gesicht zu geben. Unprätentiös, sachorientiert und schnörkellos war Ihre Politik – sie galt und gilt als zuverlässig für die Menschen, traditionsbewusst und zukunftsorientiert“. Als Innenminister und früherer stellvertretender Ministerpräsident habe Schönbohm beispielsweise mit der Polizei- und der Kommunalreform dafür gesorgt, dass in Brandenburg zeitgemäße Strukturen entstanden seien. Platzeck erinnerte auch an den gemeinschaftlichen, erfolgreichen Kampf gegen das Elbe-Hochwasser 2002. Die Kooperation mit Schönbohm habe ihm gezeigt, „wie wertvoll zuverlässige Partnerschaft in einer Landesregierung sein kann“. Der Ministerpräsident bescheinigte dem ehemaligen Offizier Schönbohm bei der Integration von NVA-Soldaten in die Bundeswehr „Fingerspitzengefühl im Umgang mit Soldaten aus dem Osten Deutschlands“. Die „neue Bundeswehr“ sei auch eine „Schule der Einheit“ geworden. Platzeck hob ebenso hervor, Schönbohm handele aus Pflichtgefühl, aber zugleich habe die „tiefe emotionale Bindung“ zum Land Brandenburg das politische Engagement bedingt.
Jutta Schütze
Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann das Tierheim Rathenow zu einer Einrichtung entwickelt, die ihresgleichen sucht. Frau Schütze nimmt Tiere auf, die ausgesetzt oder schlecht behandelt wurden, vermittelt sie im günstigsten Fall weiter. Sie ist aber auch für diejenigen Menschen da, die aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Tier nicht klarkommen. In dem Tierheim werden Schülern regelmäßig Praktika angeboten. Frau Schütze organisiert Tage der offenen Tür und viele andere Veranstaltungen. Sie ist zudem seit mehr als zehn Jahren stellvertretende Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Brandenburg.
Prof. Rudolf von Thadden
Sein Name ist fest verbunden mit dem Ort Genshagen, wo er im Jahr 1994 das inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Berlin-Brandenburgische Institut für Deutsch-französische Zusammenarbeit in Europa etabliert hat. Seine außerordentlich engagierte Arbeit trug dazu bei, dass das Institut zu einer modernen, international anerkannten Tagungs- und Begegnungsstätte ausgebaut werden konnte. Die Stiftung Genshagen fördert die Völkerverständigung und den Dialog in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Der Schwerpunkt liegt auf der Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in Europa, mit dem besonderen Fokus, die östlichen Nachbarn einzubeziehen. Genshagen wurde unter Leitung Prof. von Thaddens ein besonderer Ort der zivilgesellschaftlichen Begegnung.
Kees Berkouwer
gebürtiger Niederländer, macht sich für Integrationsarbeit in Belzig stark. Die Idee des Info-Cafes, einer Begegnungsstätte für Jung und Alt, Einheimische und Zugezogene, Deutsche und Ausländer, wurde unter seiner maßgeblichen Mitwirkung geboren. Seit acht Jahren fördert es den interkulturellen Dialog. Herr Berkouwer ist ehrenamtlicher Ausländerbeauftragter des Landkreises Potsdam-Mittelmark und arbeitet im „Belziger Forum“ mit, das aus dem „Belziger Forum gegen Rechtsextremismus und Gewalt“ hervorgegangen ist. Gemeinsam mit dem Belziger Prof. Götz Dieckmann organisiert er das bürgerschaftliche Engagement gegen Rechts und betreibt Bildungs- und Beratungsarbeit.
Annette Flade
Die Pastorin und Mediatorin aus Potsdam ist seit vielen Jahren in der Friedensarbeit aktiv. Seit der Wende engagiert sie sich für Flüchtlinge aus unterschiedlichen Ländern hier in Deutschland, aber auch direkt vor Ort bei Betroffenen. Frau Flade ist u.a. Vorstandsvorsitzende der „Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen“ (RAA) und müht sich dabei insbesondere um Schüler und Jugendliche in Brandenburg. Sie wirkt im „Flüchtlingsrat Brandenburg e.V.“ mit. Unter dem programmatischen Titel „Geht dem Flüchtling mit Brot entgegen“ hat Frau Flade in einem Buch anderen Brandenburgern, die im Kampf gegen den Rassismus aktiv sind, ein Denkmal gesetzt.
Dr. Hermann Freiherr von Richthofen
diente über Jahre dem Land Brandenburg als „ehrenamtlicher Diplomat“. Er war zwischen 1999 und 2003 als Beauftragter des Ministerpräsidenten für die Zusammenarbeit mit Polen und besondere internationale Aufgaben tätig. Seine außenpolitische Erfahrung als Botschafter a.D., gepaart mit diplomatischem Geschick und exzellenten Kontakten zur Bundesregierung, machten sein Wirken für Brandenburg effizient und außerordentlich hilfreich. Dr. Freiherr von Richthofen genoss bei seinen Gesprächspartnern Vertrauen und hohe Wertschätzung. Er begleitete den Weg Polens in die Europäische Union. Mit ihm erhielt die Partnerschaft zu Polen eine neue Qualität. Bereits Anfang der 90er Jahre setzte sich Freiherr von Richthofen in seinen Funktionen als Vorsitzender eines Regionalen Aufbaustabes und Vorsitzender des Ausschusses für grenznahe Zusammenarbeit der Deutsch-Polnischen Regierungskommission in hervorragender Weise für die Interessen Brandenburgs ein.
Prof. Dr. Gerd Heinrich
gilt als Nestor der brandenburgischen Landesgeschichte. Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des „Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“ und Ehrenmitglied der „Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg“. Sein langjähriges und überaus engagiertes Wirken für die Arbeit des Vereins „Kulturland Brandenburg“ zeichnet ihn ebenso aus wie die Veröffentlichung grundlegender Beiträge zur Geschichte der Mark Brandenburg. Mehrere seiner Bücher gelten in der Fachwelt als Standardwerke. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Vermittlung von Geschichte für die junge Generation. Landauf, landab begeistert er die Menschen mit seinen Vorträgen.
Prof. Dr. Rolf Kuhn
10 Jahre lang Stiftungsdirektor des Bauhauses Dessau, fand seine Berufung in der Lausitz. 1998 kam er hierher, um die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land zu etablieren. Seit 2000 ist er Geschäftsführer der „IBA Fürst-Pückler-Land GmbH“. In der nachhaltigen Umstrukturierung der bergbaugeprägten Lausitz sieht er seine Aufgabe. Das Ziel: neue, mit Kunst und Kultur verbundene Formen von Wohnen, Arbeiten und Leben, ohne den Ursprung, die traditionelle Industrielandschaft, zu verleugnen. Dabei schaffte er es mehrfach, den Spagat zwischen kommunalen und regionalen Interessen sowie internationalem Anspruch aufzulösen. Erfolgreiche IBA-Projekte wie das Besucherbergwerk Förderbrücke F 60 oder die Slawenburg Raddusch tragen seine Handschrift.
Jutta Lau
ist Bundestrainerin beim Deutschen Ruderverband (DRV), dem erfolgreichsten Ruderverband der Welt. Ihre Ausbildung begann Jutta Lau 1968 als Dreizehnjährige an der Sportschule Brandenburg. Sie war zunächst Leichtathletin, wechselte zum Rudersport. Rasch stellten sich Erfolge ein: zwei Weltmeistertitel, zweimal Olympiasiegerin (1976/1980) im Doppelvierer. In ihrer Trainerkarriere errangen die von Jutta Lau betreuten Mannschaften fast ein Dutzend Goldmedaillen bei Olympischen Spielen sowie zwei Dutzend Weltmeisterschaftstitel. Der inoffizielle Titel als erfolgreichste Rudertrainerin steht ihr zu.
Harald Lax
war seit 1979 Betriebsdirektor und von 1990 bis 2005 Geschäftsführer des traditionsreichen Unternehmens REISS Büromöbel in Bad Liebenwerda. Herr Lax hat sich mit großem persönlichem Einsatz über viele Jahre für berufsständische, soziale und gesellschaftliche Belange eingesetzt. Eine Vielzahl von Organisationen profitierten von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Sein besonderes Augenmerk galt stets der Ausbildung junger Menschen aus Stadt und Region sowie der Integration behinderter Menschen. Über das „Hilfswerk mittelständischer Unternehmer e.V.“ hat er durch Geld- und Sachspenden einen Schulneubau in Senegal tatkräftig unterstützt. Sein Herz schlägt für den Sport in Bad Liebenwerda.
Fred Loose
ist seit 1969 Blutspender. Seit über 37 Jahren kommt er fast wöchentlich zum unentgeltlichen „Aderlass“, zur Plasma- oder Thrombozytenspende. In diesem Jahr wird er voraussichtlich zum 1000. Mal spenden. Durch die moderne Notfall- und Intensivmedizin sowie neue medizinische Methoden und Therapieformen besteht ein großer Bedarf an Blutprodukten. Dabei kann durch Eigenblutspenden nur ein kleiner Teil des großen Blutbedarfs gedeckt werden. Deshalb ist es so wichtig, dass gesunde Erwachsene wie Herr Loose soziales Engagement zeigen, indem sie Blut spenden. Nur dann lassen sich Schwierigkeiten bei der lebensrettenden Blutversorgung überwinden.
Prof. Siegfried Matthus
genießt als namhafter zeitgenössischer Komponist hohes internationales Ansehen. Er hat durch sein außergewöhnlich intensives Engagement eines der bekanntesten Opernfestivals für junge Sänger und Komponisten in Deutschland fest in Brandenburg etabliert. Der gute Ruf der „Kammeroper Schloss Rheinsberg“ geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Jährlich bewerben sich rund 500 Sänger aus aller Welt, um hier eine Rolle zu erhalten. Von Rheinsberg aus öffnet sich für junge Talente oft eine Tür in die Opernhäuser der Welt. Jedes Jahr besuchen etwa 20.000 Gäste die Aufführungen in Rheinsberg. Das macht das Festival zu einem außerordentlichen Kultur- und Wirtschaftsfaktor für die Region.
Prof. Dr. Werner Otto
ist in Seelow geboren und in der Uckermark aufgewachsen. Er entschied sich für eine kaufmännische Lehre in Angermünde, bevor er in der Nachkriegszeit mit großem Erfolg eines der ersten Versandhäuser der Bundesrepublik gründete. Prof. Dr. Werner Otto hat sich auf vielen Gebieten Verdienste erworben. So gründete er 1969 die Werner-Otto-Stiftung, die medizinische Forschung fördert. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Engagement für kranke oder behinderte Kinder.
Prof. Dr. Helmut Reihlen
hat sich als Kurator des Domstifts Brandenburg besondere Verdienste erworben. Ehrenamtlich verantwortete er über einen langen Zeitraum die Sanierung des Domensembles. Prof. Reihlen war bis zum Eintritt in den Ruhestand Präsident des Deutschen Instituts für Normung. Ehrenamtliche Tätigkeit begleitete sein gesamtes berufliches Leben. Er war 24 Jahre lang Präses der Landessynode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Bis heute ist er Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz. Darüber hinaus ist er Mitglied im Gesamtvorstand des „Oberlinvereins“ am Oberlinhaus Potsdam.
Annemarie Rettig
ist die Seele der Kirchengemeinde Rehfelde. Sie war bis Ende 1997 als Pfarrerin im Ort tätig. Auch im Ruhestand blieb Frau Rettig ihrem Beruf treu und sicherte noch bis 2004 Gottesdienste in vielen Kirchengemeinden ab. Seit weit mehr als zehn Jahren engagiert sie sich für Kinder aus Tschernobyl. Erfolgreich setzte sie sich für das Bleiberecht der vietnamesischen Familie Nguyen aus Altlandsberg ein. Als Kreistagsabgeordnete wirkte sie zwischen 1999 und 2003 im Bereich Soziales und Gesundheit. Der Erhalt und die Weiterführung des Frauenhauses Märkisch-Oderland ist wesentlich ihr Verdienst. Darüber hinaus macht sie sich seit Jahren für Senioren in unserer Gesellschaft stark.
Hellmuth Riestock
hat sich in besonderer Weise um den Aufbau neuer Strukturen in der Landwirtschaft verdient gemacht. Als Geschäftsführer der „Rhinmilch Agrar GmbH Fehrbellin“, der „Rhinmilch GmbH“ und der „Linumer Agrargesellschaft“ hat er diese Betriebe zu Vorzeigeunternehmen der Milchproduktion, Mutterkuhhaltung und des Futterbaus entwickelt. Mit seiner engagierten, innovativen Arbeit sichert er qualifizierte Arbeitsplätze. In seiner Verantwortung wurde eine der ersten Biogasanlagen in der Region errichtet. Herr Riestock ist Mitglied im Kreisbauernverband seit dessen Gründung. Er unterstützt die Jugend- und Seniorenarbeit. Seine erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit als Gemeindevertreter in Tarnow geht ununterbrochen bis auf das Jahr 1980 zurück.
Carl Gottfried Rischke
ist Aufbauhelfer der ersten Stunde in Brandenburg. 1990 übernahm er als Vorstand die Aufgabe, für die Landesbausparkassen (LBS) den Auf- und Ausbau einer Ostdeutschen Landesbausparkasse zu organisieren. Er hat entscheidenden Anteil daran, dass die Hauptverwaltung in Potsdam angesiedelt wurde. Heute betreut die LBS Ost über 1,8 Millionen Kunden und ist mit mehr als 400 Mitarbeitern am neu gestalteten Standort Luftschiffhafen in Potsdam gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenakademie präsent. Unter seiner Führung hat das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Bildung von Wohneigentum und der Erneuerung der Wohnungsbestände geleistet. Als Vorstandsvorsitzender ist Herr Rischke ein geschätzter Gesprächspartner für die Fachpolitik. Unbestritten sind auch seine Verdienste als Förderer der Bildenden Künste in Brandenburg.
Edith Sparmann
hat sich seit Gründung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in beeindruckender Weise um die Entwicklung und Neugestaltung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück verdient gemacht. Mit der Vermittlung ihrer persönlichen Lebensgeschichte als Gefangene im NS-Frauen-Konzentrationslager hat sie vor allem Kinder, Jugendliche und Studenten aus dem In- und Ausland zum Nachdenken angeregt. Sie ist langjährige Generalsekretärin des „Internationalen Ravensbrück Komitees“. Trotz ihres hohen Alters und eines angeschlagenen Gesundheitszustandes stellt sich Edith Sparmann immer wieder der Bildungs- und Begegnungsarbeit zur Verfügung. Ihre Lebensgeschichte und ihre Zivilcourage suchen ihresgleichen.
Dr. Manfred Stolpe
hat sich als erster Ministerpräsident außerordentliche Verdienste um das Land und seine Menschen erworben. Wie kein anderer prägte er das Antlitz des neuen Landes, gab den Menschen im Wandel der politischen und wirtschaftlichen Systeme Hoffnung und stärkte ihr Selbstvertrauen und ihr Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaat. Zugleich war er über viele Jahre Sprachrohr des Ostens und Sachverwalter ostdeutscher Interessen. Er engagierte sich beispielhaft für die Lösung vereinigungsbedingter Probleme, insbesondere für die Anerkennung der Lebensleistungen der Neu-Bundesbürger. Herr Dr. Stolpe ist in beispielhafter Weise Brückenbauer zwischen Ost und West. Er setzte sich für einen fairen Umgang der politischen Parteien miteinander ein. Auf geradezu diplomatische Weise und mit großem Verhandlungsgeschick vermittelte er zwischen unterschiedlichen politischen Interessen. Besonders hervorzuheben ist sein Anteil daran, dass die Brandenburger Verfassung in breitem Konsens zwischen den politischen Parteien erarbeitet wurde und als modernste Landesverfassung in Deutschland gilt. Dr. Stolpe genießt große Wertschätzung und hohen persönlichen Respekt. Seit seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik müht sich der Ministerpräsident und Bundesminister a.D. ehrenamtlich u.a. um den Erhalt von Baudenkmälern und die Beziehungen zu Osteuropa, vor allem die deutsch-russischen Beziehungen.
Klaus Windeck
ist ein märkischer Unternehmer, wie er im Buche steht. Sein Unternehmen kann auf eine mehr als 110jährige Familiengeschichte zurückblicken. Nach der Wende vergrößerte er die „Metallbau Windeck GmbH“ in Brandenburg an der Havel von ehemals 10 auf rund 100 Beschäftigte. Seit 1990 werden ununterbrochen in der eigenen Werkstatt Lehrlinge ausgebildet. Herr Windeck ist seit 1990 Präsident der Handwerkskammer Potsdam. Er setzt sich stets ehrlich, streitbar, aber immer auch kooperativ und an sachlichen Lösungen interessiert für die Belange des Brandenburger Handwerks ein. Seit der Gründung des Handwerkskammertages ist Herr Windeck auch dessen Präsident. Sein gesellschaftliches Engagement ist weit gefächert. Er fördert Projekte im sozialen und künstlerischen sowie im Umweltbereich. Er unterstützt Sportvereine, die „Wredow’sche Zeichenschule“, die Galerie „Sonnensegel“, die Musikschule und die Karnevalisten des „Brandenburger Karneval-Clubs“. Besonderes Augenmerk schenkt er seit vielen Jahren dem Förderverein des Naturschutzzentrums Krugpark.
Prof. Dr. Gunther Wolff
engagiert sich ehrenamtlich für den „Choriner Musiksommer“, der in diesem Jahr zum 43. Mal stattfindet. Er entwickelte die Konzertreihe aus einer innerbetrieblichen Kulturveranstaltung des Instituts für Forstwissenschaften Eberswalde zu einem Kulturereignis mit überregionaler Bedeutung. Als langjähriger 1. Vorsitzender des Trägervereins hat Prof. Dr. Wolff es verstanden, den ausgezeichneten Ruf des Choriner Musiksommers zu begründen und zu behaupten. Der anhaltende Publikumserfolg der Klassik-Reihe an historischem Ort, der sich zugleich als ein wirtschaftlicher Erfolg darstellt, ist maßgeblich sein Verdienst. Als kulturtouristischer Schwerpunkt in der Region wirkt der Choriner Musiksommer vorbildhaft.
Kathrin Boron
aus Schwielowsee, OT Caputh, (Potsdam-Mittelmark), ist die erfolgreichste Ruderin aller Zeiten und eine international hochgeachtete Sportlerpersönlichkeit. Nicht zuletzt deshalb wurde sie von der deutschen olympischen Elite als „Champion des Jahres 2004“ gewählt. Sie ist ein Vorbild und Aushängeschild für den Brandenburger Sport. Trotz der wenigen ihr zur Verfügung stehenden Zeit ist sie bereit, Kindern und Jugendlichen in Foren und anderen Veranstaltungen über ihre sportliche Laufbahn zu berichten und deutlich zu machen, wie wichtig der Sport für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen ist. Darüber hinaus unterstützt sie regelmäßig den Landessportbund bei der Qualifizierung von ehrenamtlichen Funktionsträgerinnen.
Günter de Bruyn
Seine Romane und Essays sind in die märkische Gesellschaft eingebunden und Gegenstand seiner Beobachtungen und Auseinandersetzungen. Der Autor aus Tauche, OT Görsdorf, (Oder-Spree), führt den Leser durch die Landschaft, zeigt die Charaktereigenschaften seiner Bewohner auf, ohne die literarischen und kulturellen Wurzel zu vergessen. Den deutschen Einigungsprozess und die folgende Entwicklung hat er kritisch und aufmerksam in seinen Essays beobachtet. Zehn Jahre nach der Wiedervereinigung knüpft der Autor mit „Deutsche Zustände“ an seine Essays “ Jubelschreie, Trauergesang“ (1991) und „Mein Brandenburg“ an. Er beschreibt und kritisiert die Verhaltensweisen in Ost und West und mahnt, die Traditionen der Kulturnation für die Zukunft nutzbar zu machen. Mit den weiteren Büchern „Preußens Luise“ und „Unter den Linden“ ist eine Triologie über Preußens Geschichte entstanden. Ihm gelingt es in seinen Werken die Geschichte mit ihren Brüchen sichtbar und lebendig zu machen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Emmermann
ist Gründungsdirektor sowie wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des 1992 gegründeten GeoForschungsZentrums (GFZ) in Potsdam. Unter seiner Leitung hat sich das GFZ zu einem modernen, leistungsstarken und international führenden Zentrum der Erdsystemforschung entwickelt. Schwerpunkte seiner Forschungsarbeiten liegen in der Frühwarnung und Vorsorge bei Naturkatastrophen und beim Katastrophenmanagement. Ein besonderes Anliegen ist ihm die enge Zusammenarbeit mit Universitäten in der Region Berlin- Brandenburg sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Darüber hinaus war er maßgeblich am Aufbau des Instituts für Geowissenschaften an der Universität Potsdam beteiligt und hat mit außerordentlichem Engagement zur Entwicklung des hohen Wissenschaftsniveaus in der Region mit weltweiter Anerkennung beigetragen.
Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg
hat entscheidend daran gewirkt, das kulturhistorische Erbe Preußens in den Schlössern Berlin und Brandenburg zu sichern, zu bewahren und wiederherzustellen. Als Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg führte er die Stiftung mit zahlreichen Projekten zu weltweitem Ansehen, insbesondere durch die Restaurierung des Chinesischen Hauses, der Bildgalerie im Park Sanssouci und zahlreicher Räume im Schloss Charlottenburg, durch die Wiederherstellung der Gotischen Bibliothek und des Marmorpalais als Schlossmuseum im Neuen Garten in Potsdam sowie durch die Öffnung der Schlösser in Rheinsberg, Caputh, Königs Wusterhausen, Oranienburg und Paretz. Auch im Ruhestand engagiert er sich weiterhin für die kulturelle Entwicklung Brandenburgs.
Jürgen Helmdach
aus Neiße-Malxetal (Spree-Neiße) hat sich in verschiedenen leitenden Funktionen vor allem als ehrenamtlicher Landesbrandmeister um das Feuerwehrwesen verdient gemacht. Er hat maßgeblichen Anteil an der Schaffung der jetzigen Strukturen und des Stellenwertes des Brandschutzes im Land Brandenburg. Besonders hervorzuheben ist sein außergewöhnliches Engagement bei der Koordinierung der Rettungs- und Hilfsmaßnahmen während der Oderflut 1997, der Elbeflut 2002 und des schweren Eisenbahnunglücks von Elsterwerder 1997. Herr Helmdach ist auch auf nationaler und internationaler Ebene als Brandschutz- und Katastrophenexperte anerkannt und geschätzt.
Helga Luther
aus Berlin wurde aus politischen Gründen inhaftiert und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. In ihrer langjährigen Haftzeit hatte Frau Luther als ausgebildete Krankenschwester insbesondere polnische Mithäftlinge, auch unter Inkaufnahme eigener Gefährdungen, aufopferungsvoll gepflegt. Mitte der 90er Jahre gründete sie eine Initiative zur Unterstützung ehemaliger Ravensbrücker Häftlinge. Frau Luther engagiert sich vor allem in der Jugendarbeit. So bietet sie seit langem in der Gedenkstätte Ravensbrück mit guter Resonanz Führungen für Schüler und Jugendliche an. Auch setzt sie sich in besonderem Maße für die Belange der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ein.
Edelgard Neukirch
aus Strausberg (Märkisch-Oderland) war Anfang der 90er Jahre Mitbegründerin und bis November 2003 Vorstandsmitglied der regionalen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, Region Strausberg, und der Landesarbeitsgemeinschaft für Selbsthilfeförderung Brandenburg e.V.. Sie hat Anteil am Auf- und Ausbau der Kontaktstellen zu einem landesweiten Netz und der erfolgreichen Durchführung der Selbsthilfetage. Mit ihrem Enthusiasmus bringt sie auch andere Menschen dazu, sich im sozialen Bereich einzubringen und Verwaltungen, lokale und regionale Initiativen und Vereine zur Kooperation zu bewegen. Darüber hinaus unterstützt sie insbesondere als Geschäftsführerin des Vereins Sozialpark Märkisch-Oderland e. V., Strausberg, die Integration von Spätaussiedlern und engagiert sich gegen Fremdenfeindlichkeit.
Dr. Roswitha Perlwitz
aus Teltow (Potsdam-Mittelmark) hat mit außergewöhnlichem persönlichen Einsatz und vielen innovativen Ideen die Entwicklung der Kinderpsychiatrie vorangebracht. Für die Langzeitbehandlung behinderter anfallskranker Kinder wurde von ihr ein Konzept der medizinischen, psychologischen, fürsorgerischen und heilpädagogischen Betreuung mit intensiver Einbeziehung der Eltern erfolgreich entwickelt. Ihre Kenntnisse und Erfahrungen bringt sie in die psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Landkreises Potsdam-Mittelmark, die Sozialpsychiatrie-Kommission der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg und den Zulassungsausschuss für Ärzte und Krankenkassen bei dieser Vereinigung ein. Als langjährige Vorsitzende der Brandenburger Regionalgruppe des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie hat sie sich bei der berufspolitischen Integration und dem fachlichen Austausch zwischen Kinder- und Jugendpsychiater aus den alten und neuen Ländern über den verbandsinternen Bereich hinaus Anerkennung erworben.
Jutta Quoos
aus Schönewalde (Elbe-Elster) engagiert sich in verschiedenen Funktionen insbesondere als Vorsitzende des Brandenburgischen Landfrauenverbandes und Vorstandsmitglied des Landesbauernverbandes Brandenburg für die Interessen der Landfrauen und des bäuerlichen Berufsstandes sowie für die Entwicklung des ländlichen Raums in Brandenburg. Unter ihrer Führung ist der Landfrauenverband zum mitgliederstärksten Frauenverband im Land und zur tragenden Säule für die Stärkung der ländlichen Räume Brandenburgs geworden. Des Weiteren hat sie als Träger oder Kooperationspartner zahlreiche Projekte, z. B. „Zusammenarbeit deutscher und polnischer Landfrauen in der Grenzregion“, „Entwicklung und Erprobung innovativer Fortbildungsprogramme für Frauen in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben in Führungspositionen als Beitrag zur Europäisierung der Bildung“, „Lokale Initiativen für neue Beschäftigung in Brandenburg“ durchgeführt bzw. unterstützt.
Gerold Schellstede
aus Wiefelstede in Niedersachsen erwarb 1991 ein ehemaliges Möbellager am Stadtrand von Großräschen, in dem er zunächst unter einfachsten Bedingungen wohnte und arbeitete. 1993 errichtete er ein neues Möbelhaus, womit er gleichzeitig der erste große Investor war. Bis heute hat er keine Fördermittel für seine Investitionen beansprucht, zahlreiche Ausbildungsplätze geschaffen, mit persönlichem und finanziellen Engagement junge Unternehmen gefördert und sich beispielhaft bemüht, die wirtschaftliche Gesamtentwicklung von Großräschen voranzubringen. Auch hat er sein Versprechen, das im Unternehmen verdiente Geld wieder in Großräschen zu investieren, sichtbar in vielen Bereichen umgesetzt. Darüber hinaus engagiert er sich in besonderem Maße vor allem für die örtlichen Sportvereine, die Fachhochschule Lausitz, das Arbeitslosenzentrum sowie die Integrationstagesstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Großräschen.
Bischof i. R. Dr. Albrecht Schönherr
aus Berlin war über 20 Jahre lang eine der prägenden Gestalten des DDR-Protestantismus. Er hat Landeskirche und Kirchenbund in einer Zeit gesteuert, in der jahrhundertlange Voraussetzungen kirchlichen Lebens sich nachhaltig und dauerhaft geändert hatten und eine Neuausrichtung der Kirche erforderten. Er hat damit dazu beigetragen, dass die Kirche als wichtige gesellschaftliche Kraft erhalten blieb und sie den Boden bereiten konnte, auf dem die friedliche Wende 1989/1990 gedieh. Von seinem Wirkungsschwerpunkt Brandenburg aus hat Dr. Schönherr die kirchliche Arbeit in der ehemaligen DDR und in internationalen Zusammenhängen wesentlich geprägt. Bis heute engagiert er sich in besonderem Maße für die Kirche und die Kirchen des Landes Brandenburg.
Bernd Schröder
hat sich als Cheftrainer der Potsdamer Frauenfußballmannschaft große Verdienste erworben. Die Spielerinnen und Bernd Schröder sind ein Markenzeichen der Mark für Erfolgswillen und Erfolg, für Kampfgeist und Fairness, für Bodenständigkeit und Internationalität, für Teamgeist und herausragende Einzelleistungen. Höhepunkt der fast ununterbrochenen jahrzehntelangen Trainertätigkeit in Potsdam waren die Saisons 2003/04 und 2004/05, in der er die Mannschaft zum Gewinn des Oddset-Hallenpokals, des ersten gesamtdeutschen Meistertitels, des zweifachen DFB-Pokalsieges und des UEFA-Cups führte. Der Frauenfußball hat durch ihn eine neue Qualität gewonnen. Seinem Engagement verdankt die Stadt Potsdam über die Landesgrenze Brandenburgs hinaus im Bereich des Sports hohes Ansehen. Auch hat der Frauenfußball durch seine Arbeit bundesweit wesentlich mehr Bedeutung erlangt.
Prof. Heinz Sielmann
und seine gemeinnützige Stiftung bemühen sich erfolgreich, insbesondere durch die Schaffung von Wildnis-Kernzonen und Naturschutzgroßprojekte, die Natur in ihrer Vielfalt zu bewahren. Beispielhaft für die Umsetzung seines Grundkonzeptes „Naturschutz als positive Lebensphilosophie“ ist das Projekt „Groß Schauener Seen“. Durch das Engagement von Herrn Prof. Sielmann und seiner Stiftung profitiert das Land Brandenburg und seine Bürger in besonderer Weise von einer Aufwertung der Landesflächen, da die geschützte Natur und Landschaft den hier lebenden Menschen und ihren Gästen auch erlebbar gemacht wird. Durch eine naturverträgliche Erholungsnutzung und die Erhaltung einer intakten Flora und Fauna werden der Region wirtschaftliche Impulse gegeben.
Prof. Dr. Michael Succow
aus Wackerow in Mecklenburg-Vorpommern hat insbesondere als Aufbauleiter der Landesanstalt für Großschutzgebiete, Berater des Umweltministers, Vorsitzender des Beirates bei der obersten Naturschutzbehörde Brandenburgs und Mitglied des Stiftungsrates des NaturSchutzFonds Brandenburg sowie des Kuratoriums im Nationalpark Unteres Odertal die Entwicklung einer umweltgerechten Landnutzung maßgeblich beeinflusst und zur praktischen Ausgestaltung des Brandenburgischen Naturschutzes viel beigetragen. Beim Aufbau des Hoch- und Fachschulwesens hat Prof. Dr. Succow wichtige Impulse für die ökologische Forschung im Lande gegeben. Ebenso ist der erfolgreiche Aufbau der Geoökologie an der Potsdamer Universität und der Umweltwissenschaften in Cottbus mit seinem Namen verbunden. Auch die öffentliche deutschlandweite und internationale Wahrnehmung Brandenburgs im Bereich Natur und Landschaft wird von Prof. Dr. Michael Succow wesentlich bestimmt. Durch seine Filme über die Schönheiten des Odertals ist er ein wichtiger „Werbeträger“ für naturorientierten Tourismus.
Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel aus Potsdam
Ministerpräsident Platzeck würdigte das jahrzehntelange Engagement Prof. Vogels vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Rettungsschwimmern. Er habe maßgeblich mit dazu beigetragen, die Wasserwacht des DRK zu einem verlässlichen und anerkannten Partner der Landesregierung, der Kommunen, für die Betreiber von Bädern und die wassersporttreibenden Verbände zu machen. Prof. Vogel übernahm bereits 1956 den Vorsitz des Wasserrettungsdienstes in Potsdam, der in der DDR ein Spezialdienst des Deutschen Roten Kreuzes war. Noch vor der Wiedervereinigung bemühte er sich um den Aufbau von Beziehungen zu DRK-Wasserwacht-Gliederungen im Westteil Berlins. Seine Kontakte und Aktivitäten führten rasch zum Austausch der veralteten technischen Ausstattung des Potsdamer Wasserrettungsdienstes und zur Wiedereröffnung alter Rettungsstationen im ehemaligen Grenzstreifen.
Dr. Wolf Wegener
ist es zu verdanken, dass sich bereits im Herbst 1990 der ADAC in Berlin-Brandenburg als erste große Personenvereinigung wiedergründen konnte. Als Vorsitzender dieser Vereinigung hat er großen Anteil an der Herstellung eines flächendeckenden Servicenetzes und der Verbesserung der Verkehrssicherheit durch zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten, z. B. dem mobilen Sicherheitstrainingsprogramm, und die Inbetriebnahme von Deutschlands modernstem Fahrsicherheitszentrum in Linthe. Auch motorsportliche Aktivitäten im Land Brandenburg werden durch sein Engagement gefördert. Darüber hinaus setzt er sich besonders für den Umweltschutz und die Förderung des Tourismus im Lande ein. So hat die ADAC-Aktion „Rettet die Alleen“ maßgeblich dazu beigetragen, das Problembewusstsein in Sachen Alleen in Brandenburg zu schärfen. Die ebenfalls von Herrn Dr. Wegener maßgeblich beeinflusste Aktion „Deutsche Alleenstraße“ führt von Rheinsberg bis Wittenberge und gehört zu den touristischen Attraktionen des Landes.
Dr. Manfred Werban
aus Burg (Spreewald) hat das Biosphärenreservat Spreewald mit großem Erfolg aufgebaut und geleitet.. Sowohl vor als auch nach der Wende hat er sich beruflich und ehrenamtlich für eine umweltverträgliche Regionalentwicklung der Spreewaldregion in außerordentlichem Maße eingesetzt. Getreu seiner inneren Überzeugung und des daraus abgeleiteten Anspruches, versuchte er stets eine Einheit zwischen der Bewahrung der natürlichen Ressourcen und einer nachhaltigen Nutzung und Entwicklung dieses Lebensraumes mit und für den Menschen herzustellen. Seinem Wirken ist es zu verdanken, dass dieses Schutzgebiet als deutsches „Vorzeige-Biosphärenreservat“ gilt und höchste nationale und internationale Anerkennung bekam. Herr Dr. Werban genießt hohe Wertschätzung und Akzeptanz gleichermaßen bei Landnutzern, Naturschützern und in der Tourismusbranche.