Kulturministerin Sabine Kunst hat am Dienstag in Potsdam an Prof. Dr. Christoph Kleßmann das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt und ihn in ihrer Laudatio als herausragenden Wissenschaftler gewürdigt.

„Christoph Kleßmann hat in den vergangenen Jahrzehnten als einer der führenden Wissenschaftler zu Fragen der deutsch-deutschen Zeitgeschichte sowohl die innere Einheit Deutschlands gefördert als auch die Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen vorangetrieben. Beide Themen sind auch heute – ein Vierteljahrhundert nach Mauerfall und Deutscher Einheit – von hoher Relevanz. Inzwischen wächst bereits die zweite Generation heran, die die Zeit der Teilung aus eigenem Erleben nicht mehr kennt – die Bedeutung der historischen Aufarbeitung dieses schwierigen und komplexen Kapitels der deutschen Geschichte ist umso relevanter“, so Kunst. „Christoph Kleßmann gehört zu den prägenden Persönlichkeiten der Entwicklung der brandenburgischen Forschungslandschaft: Als Direktor hat er das Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam maßgeblich mit geprägt und entscheidend zu seiner Etablierung und dauerhaften Absicherung beigetragen.“

Der 1938 geborene Historiker Christoph Kleßmann wurde 1976 Professor für Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld. Von 1992 lehrte er Zeitgeschichte an der Universität Potsdam bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 und war zudem seit 1997 Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Bereits 2009 wurde er für seine Verdienste um die Verständigung mit Polen mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt, jetzt erhält er die Höherstufung. Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche und polnische Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird durch den Bundespräsidenten an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die höchste Anerkennung der Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl.