Der Deutsche Freiwilligensurvey ist die größte empirische Untersuchung zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Die bevölkerungsrepräsentative Erhebung gibt einen Überblick zu Entwicklungstrends im Ehrenamt. Seit 1999 wird er im Abstand von fünf Jahren durch das Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben. Der aktuelle 5. Freiwilligensurvey basiert auf 2019 erhobenen Daten und wurde durch das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) im Juni 2021 veröffentlicht.
Zentrale Ergebnisse des Freiwilligensurveys 2019
- Im Jahr 2019 engagierten sich rund 39,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland (ca. 28,8 Mio. Menschen).
- Die Anzahl freiwillig Engagierter ist in den letzten 20 Jahren gestiegen – im Vergleich zur letzten Erhebung vor fünf Jahren aber stabil geblieben.
- Erstmals gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen und Männer engagieren sich etwa zu gleichen Anteilen.
- Die ab 65-jährigen verzeichnen den größten Anstieg des Engagements, der größte Anteil Engagierter findet sich in der Altersklasse der 30-49jährigen.
- Acht Prozent der Engagierten setzten sich für Geflüchtete oder Asylsuchende ein.
- Der Trend zu weniger zeitintensiven Engagements ohne Leitungs- und Vorstandsfunktionen setzt sich fort
Die Daten des Freiwilligensurveys 2019 wurde vor der Corona-Pandemie erhoben. Sie wurden erstmals nach Bildung gewichtet, um die Repräsentativität der Ergebnisse zu erhöhen. Dadurch fallen einige Werte im Vergleich zu vorhergehenden Erhebungen niedriger aus, Trends werden jedoch nicht berührt.
Erste Teilergebnisse für Brandenburg
Zum zweiten Mal nach 2014 haben die Bundesländer gemeinsam eine gesonderte Länderauswertung beauftragt. Sie soll Aufschluss über länderspezifische Besonderheiten und Entwicklungen geben. Das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) hat nun erste Teilergebnisse vorgelegt. Daraus geht unter anderem hervor:
- Das bürgerschaftliche Engagement in den einzelnen Ländern nähert sich in nahezu allen Bereichen weiter an.
- Das Engagement in Brandenburg ist in den letzten 20 Jahren um ein Drittel gewachsen, im Vergleich zu 2014 liegt es stabil bei 36,0 Prozent.
- Auch die Teilnahme an öffentlich gemeinschaftlichen Aktivitäten ist in Brandenburg stabil, sie liegt mit 63,4 Prozent knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 66 Prozent
Die Veröffentlichung des vollständigen Länderberichts ist für Anfang 2022 geplant. Erste Teil-Ergebnisse der Länderauswertung wurden am 16. September 2021 im Rahmen der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements der Öffentlichkeit präsentiert. Die Präsentation können Sie hier herunterladen.
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