Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute fünf Persönlichkeiten mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Bei der feierlichen Zeremonie im Hansesaal im Bolfrashaus in Frankfurt (Oder) dankte er den engagierten Frauen und Männern für ihren herausragenden Einsatz für Brandenburg. An der Verleihungszeremonie nahmen zahlreiche Mitglieder der Landesregierung sowie Oberbürgermeister René Wilke teil.
Woidke betonte in seiner Rede: „Für mich ist die Verleihung von Landesverdienstorden immer aufs Neue etwas ganz Besonderes. Denn zu diesem Anlass stellen wir die persönliche Wertschätzung und Dankbarkeit für großartige Gesten der Mitmenschlichkeit in den Mittelpunkt. Die Ordensträgerinnen und Ordensträger haben Jahrzehnte hindurch selbstlos und mit viel Leidenschaft für das Allgemeinwohl gewirkt. Sie haben sich für benachteiligte Menschen, für interkulturellen Austausch und die Förderung des Sports eingesetzt oder sich durch verantwortungsvolles Unternehmertum und zupackenden Einsatz hervorgetan.
Die Wirkungsfelder sind unterschiedlich. Alle Ordensträgerinnen und Ordensträger haben jedoch gemeinsam, dass sie mit ihrem Wirken Lücken schließen, die von staatlicher Seite nie so umfassend, mit so viel Herzenswärme geschlossen werden könnten. Mein aufrichtiger Dank an die heute Geehrten ist deshalb gepaart mit der Hoffnung, dass sie uns auch künftig als gesellschaftliche Brückenbauerinnen und Brückenbauer, als Fördererinnen und Förderer demokratischer Werte und somit als Vorbilder mit Strahlkraft erhalten bleiben!“
Geehrt wurden (alphabetische Reihenfolge):
Annette Lang
Fast 30 Jahre lang leitete Annette Lang das Frauenzentrum Schwedt (Landkreis Uckermark) und etablierte es als Begegnungs-, Kultur- und Bildungsort der städtischen Gesellschaft. Das Angebot reicht von Sport- und Kreativveranstaltungen über Computer- und Sprachkurse bis zu Ferienspielen, einem Lese-Café und dem Familientreff „Keks“. Ihre hauptamtliche Tätigkeit wurde für Lang zu einer mit Herzblut ausgeübten Lebensaufgabe: Über die Jahrzehnte hindurch bot sie Frauen einen Ort für generationen- und kulturübergreifenden Austausch, Vernetzung und Verständnis. Sie hat Großes für die Frauen in Schwedt und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer strukturschwachen Region geleistet.
Dietmar Menzel
Dietmar Menzel hat sich beruflich und privat um die unternehmerische Erfolgsgeschichte der Firma REISS Büromöbel verdient gemacht, den Industriestandort Bad Liebenwerda (Landkreis Elbe-Elster) gestärkt sowie Großes für die regionale Geschichtsschreibung und die Pflege des Heimatgedankens geleistet. Als Geschäftsführer der REISS GmbH trug er bis 2016 maßgeblich zum Erhalt und heutigen Erfolg des Unternehmens bei. In der schwierigen Nachwendezeit gelang es ihm, die Umwandlung des einstigen Kombinats und die Übernahme durch die Treuhand zu steuern und den Betrieb in sicheres Fahrwasser zu lenken. Nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand gründete er den Verein REISS ZWECK e.V., der sich der wissenschaftlichen und kulturellen Bildungsarbeit von Kindern und Jugendlichen verschrieben hat. Zudem engagierte sich Menzel für die Gründung des REISS Museums und ist für den Verein Südbrandenburgische Orgelakademie e.V. aktiv.
Ralf Paulo
Als haupt- und ehrenamtlicher Trainer im Behindertensport gelingt es Ralf Paulo seit Jahrzehnten, Menschen, die durch ihre Beeinträchtigung überdurchschnittlich viel mentale Kraft und körperliche Geschicklichkeit aufbringen müssen, zu Höchstleistungen zu motivieren. Paulo ist Vorstandsmitglied des Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportvereins e.V. in Cottbus und seit 2020 Vizepräsident Leistungssport beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband Brandenburg e.V. Er ist zudem paralympischer Beauftragter des Bundesstützpunktes Brandenburg und verantwortet den gesamten Bereich der paralympischen Sportarten im Land Brandenburg. Gemeinsam mit seinem Trainerteam in den verschiedenen Sportarten und Disziplinen trainierte er zahlreiche erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler, die bei den Paralympics Medaillen gewannen und Weltrekorde aufstellten. Paulo ist es zu verdanken, dass der Brandenburger Behindertensport stetig weiterentwickelt werden konnte und die öffentliche Wahrnehmung des Parasports deutlich zugenommen hat.
Michael Stein
Michael Stein engagiert sich seit Jahrzehnten in herausragender Weise für das Wohl der Lausitz und der dort lebenden Menschen. Er zählt zu den Unternehmern, die ihrer Verantwortung auf vorbildliche Weise gerecht werden. In den über 25 Jahren als Geschäftsführer der KSC Kraftwerks-Service Cottbus Anlagenbau GmbH sicherte er durch sein entschlossenes Handeln und seine Weitsicht vor dem Hintergrund des Strukturwandels den Fortbestand der Firma und erschloss neue, nachhaltige Geschäftsfelder. Für die Region erweist es sich als besonderer Segen, dass Stein die Nachwuchsförderung mit großem Einsatz verfolgt. Als Vorstandsmitglied der Wirtschaftsinitiative Lausitz unterstützt er das Projekt „Lausitzer Existenzgründerwettbewerb“. Sein Engagement für Cottbus und die Region umfasst zudem die Förderung der lokalen Kunst- und Kulturszene, des Tierparks und die Unterstützung des Olympiastützpunktes. Als Präsident des FC Energie Cottbus trug er viel zu den sportlichen Erfolgen und der Stärkung des Vereins bei.
Dörte Thie
Dörte Thie ist eine außergewöhnliche, rastlose Unternehmerin, die sich gleichermaßen haupt- wie ehrenamtlich für ihren Berufsstand, für das Handwerk in Brandenburg sowie für die Fachkräftesicherung einsetzt. Als Chefin eines zahntechnischen Meisterlabors in Blankenfelde-Mahlow (Landkreis Teltow-Fläming), engagiert sich Thie seit Jahrzehnten für eine gute berufliche Aus- und Weiterbildung und setzt damit wichtige, zukunftsweisende Impulse. Das Ausbildungskonzept von Frau Thie zeichnet sich durch hohe Attraktivität aus und ist entsprechend erfolgreich. Sie engagiert sich für den interkulturellen Austausch und für Bildungschancen für Menschen mit Migrationshintergrund. Die herausragende Qualität ihres Ausbildungsangebots wird durch die regelmäßig sehr guten Platzierungen der Absolventen in den landesweiten Leistungswettbewerben bestätigt. Die Auszeichnung des Betriebs mit dem Brandenburgischen Umweltsiegel und die Mitgliedschaft in der Brandenburger Umweltpartnerschaft unterstreichen zusätzlich das unternehmerische Verantwortungsbewusstsein.