Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute den Verdienstorden des Landes Brandenburg an 16 besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger verliehen. 14 Orden konnte er bei einem Festakt in der Staatskanzlei persönlich überreichen, zwei werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt.
Woidke betonte bei der Zeremonie: „Der Leitgedanke bei der Verleihung dieses Landesordens ist Wertschätzung. Wertschätzung für eine Lebensleistung, für eine am Gemeinwohl ausgerichtete Haltung und eine Leidenschaft, die andere mitreißt und inspiriert. Wer diesen Orden erhält, hat Hervorragendes geleistet und dabei das große Ganze, die Gemeinschaft im Blick gehabt. Das Schaffen der Geehrten hat eine Strahlkraft, die der Gesellschaft und damit Brandenburg zugutekommt.
Die Ausgezeichneten tragen bei zur Ächtung jeder Form von Ausgrenzung und zur Stärkung eines Geistes der Mitmenschlichkeit. Jeder einzelne Orden ist ein Signal an alle engagierten Menschen, dass ihre Arbeit wahrgenommen und geschätzt wird. Die heutige Ordensverleihung erzählt zugleich von genutzten Chancen und umgesetzten Ideen. Durch das Handeln der Geehrten erhalten wir einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit Brandenburgs, von unserem Reichtum an Talenten, der Vielfalt der Regionen und der Verbundenheit mit der Heimat.
Woidke nahm in seiner Rede auch Bezug zum Mauerfall vor 30 Jahren: „Mehrere neue Ordensträgerinnen und Ordensträger zählen zu den Frauen und Männern der ersten Stunde. Sie haben mitgeholfen, unsere heutige Heimat Brandenburg aufzubauen. Die Würdigung der ostdeutschen Aufbauleistung ist ebenso notwendig wie der selbstbewusste Verweis auf das Erreichte.“
Die diesjährigen Ordensträgerinnen und Ordensträger:
Sebastian Brendel
Seine Karriere im Kanu-Rennsport ist so außergewöhnlich wie sein Engagement für einen sauberen und fairen Sport ohne Doping. Sebastian Brendel macht Brandenburg als Sportler alle Ehre. Der gebürtige Schwedter gewann bislang 33 Goldmedaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen.
Barbara Klembt
25 Jahre lang lenkte Barbara Klembt als Bürgermeisterin die Geschicke der Gemeinde Wiesenburg. Sie engagierte sich als Vorsitzende des Kuratoriums Naturpark „Hoher Fläming“ und als Vizepräsidentin des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg. Seit 2016 ist sie Vorsitzende des Tourismusvereins Wiesenburg. Zudem engagiert sie sich unter anderem im Landfrauenverein Potsdam und im Schulförderverein der Grundschule Am Schlosspark in Wiesenburg.
Matti Geschonneck
Der gebürtige Potsdamer gehört zu den bekanntesten Regisseuren Deutschlands. Im vergangenen Jahr realisierte er unter anderem an Drehorten in Brandenburg die Verfilmung des Erfolgsromans „Unterleuten“ von Juli Zeh. Kaum ein anderer deutscher Regisseur versteht es wie er, ost- und westdeutsche Milieus einzufangen. Beste Beispiele dafür sind seine in (Ost)-Berlin und Köln spielenden Filme „Boxhagener Platz“ und „Südstadt“.
Margot Franke
Rund 16 Jahre und bis vor kurzem war Margot Franke ehrenamtliche Bürgermeisterin von Zeschdorf im Amt Lebus. Unter ihrer Regie entwickelte sich Zeschdorf zu einem Vorzeigeort im Landkreis Märkisch-Oderland. Franke ist auch Vorsitzende des Amtsausschusses von Lebus und Mitglied des Kreistages von Märkisch-Oderland. Außerdem engagiert sie sich im Seniorenbeirat und bei der Volkssolidarität.
Hans-Wilhelm Blume
Er rief 1953 das Peitzer Fischerfest ins Leben und engagiert sich bis heute für die Peitzer Karpfenwochen. Der heute 92-jährige Hans-Wilhelm Blume war bis 1991 Leiter des Binnenfischerei-Betriebes in Peitz im Landkreis Spree-Neiße.
Wieslaw Gorn
Wieslaw Gorn hat großen Anteil an der guten brandenburgisch-polnischen Zusammenarbeit. Er hat in den vergangenen fast drei Jahrzehnten als Sprachmittler, Verbindungsbeamter, Koordinator und 1. Botschaftsrat in verschiedenen beruflichen Stationen maßgeblich zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger entlang der Grenze sowie zu einem friedlichen Zusammenleben beigetragen.
Howard Griffiths
Der britische Dirigent war von 2007 bis 2018 Generalmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (Oder). Mit seiner großen musikalisch-künstlerischen Qualität und seinem gesellschaftssozialen Engagement war der Maestro ein Glücksfall für Brandenburg. Er bereicherte das Konzertleben mit vielen neuen Impulsen, initiierte Crossover-Projekte und versteigerte sein Fahrrad, um den Klassik-Nachwuchs zu fördern.
Steffie Lamers
Sie gehörte von 1990 an zu den Schulräten der ersten Stunde in Brandenburg, baute als Schulrätin im damaligen Landkreis Lübben die neuen Bildungsstrukturen mit auf. Als spätere Präsidentin der Ständigen Konferenz der Kultusminister hat Steffie Lamers trotz großen Widerstandes die Anerkennung von DDR-Abschlüssen erstritten und für die Angleichung der ostdeutschen Gehälter an Westniveau gekämpft. Seit 2007 ist sie Mitglied des Präsidiums des Landessportbundes Brandenburg, seit 2011 Vizepräsidentin für Bildung.
Karl-Dietmar Plentz
Bäckermeister, Unternehmer, Gemeindevertreter, Christ, Ehrenamtler, Mann mit Herz: Karl-Dietmar Plentz aus Oberkrämer hat sich in vielerlei Hinsicht um das Gemeinwohl verdient gemacht. Als Bäckermeister führt er einen Handwerksbetrieb mit mehreren Filialen. Nebenberuflich setzt er sich für soziale Projekte wie die Spendenaktion „Ein Brot, das Gutes tut“ ein. Dabei sammelten die Deutschen Innungsbäcker im vergangenen Jahr 100.000 Euro zugunsten von „Ein Herz für Kinder“.
Christina Lehmann
Seit mehr als 15 Jahren koordiniert Christina Lehmann als Vorsitzende die ehrenamtlichen Aktivitäten des Kreislandfrauenverbandes Elbe-Elster. Zudem bringt sie sich mit ihren Ideen und ihrer Meinung in verschiedene politische Gremien ein. So ist sie Mitglied des Kreistages Elbe-Elster und der Stadtverordnetenversammlung von Schönewalde. Ferner ist sie Ortsvorsteherin in Bernsdorf und leitet seit vielen Jahren das Naturschutzzentrum Kleinrössen in Falkenberg.
Goedele Matthysen und Peter Bienstman
Sie machen Brandenburg mit ihrer Schokolade einen Namen: Das erfolgreiche belgische Unternehmerpaar gründete 1992 in der Lausitz die Confiserie Felicitas. Seitdem sind dort bereits 50 Chocolatiers ausgebildet worden. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 75 Mitarbeiter und beliefert Kunden in aller Welt mit feinsten belgischen Schokoladenprodukten aus der Lausitz.
Ernst Menzel
20 Jahre lang setzte sich Ernst Menzel als Vorstandsvorsitzender der Gemeinschaft des Großen Militär-Waisenhauses zu Potsdam für die musikalische Bildung und die Stärkung der Jugendhilfeträger in Brandenburg ein. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement beim Einwerben von Spenden für den Wiederaufbau des Monopteros auf dem Waisenhaus zu Potsdam. Der Tempelturm konnte im Jahr 2004 wieder mit der vergoldeten Caritas-Figur gekrönt werden.
Manfred Metzger
In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen – Mitte 1990 – übernahm Manfred Metzger die Führung des Landesverbandes Berlin des Technischen Hilfswerks (THW). 1992 schloss sich Brandenburg an und 1995 entstand der Landesverband für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Metzger trieb den Ausbau und die Entwicklung des THW in den drei Bundesländern maßgelblich voran. Unter seiner Federführung entwickelte sich zudem eine enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der staatlichen Feuerwehr in Polen.
Rainer Glatz
Der Generalleutnant a.D. war Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Geltow. Im Jahr 2013 ging er in den Ruhestand. Seitdem engagiert sich Glatz auf vielfältige Weise ehrenamtlich. Vor allem die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit der territorialen Kommandobehörde der Bundeswehr und dem Landeskommando Brandenburg der Bundeswehr liegt ihm am Herzen.
Alexander Trenn
Der Chef der Berufsfeuerwehr der Stadt Schwedt (Oder) ist ehrenamtlich mit großem persönlichen Einsatz als Fachberater Gefahrstofflagen des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg aktiv. Das Land ist mit einem solchen Berater Vorreiter und Trenn daher auch über die Landesgrenzen hinaus ein gefragter Experte im Umgang und bei Einsätzen mit Gefahrstoffen oder Gefahrgut.