Die 51-jährige Letschinerin Margitta-Simona Thiele ist heute für ihr Engagement, Filmkultur im ländlichen Raum zu erhalten, als „Ehrenamtlerin des Monats” Juni ausgezeichnet worden. Als erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins „Altes Kino” Letschin betreibt sie gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern und der Gemeinde Letschin eines der letzten kommunalen Kinos im Land Brandenburg. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, würdigte Thiele als „Retterin kulturellen Lebens”.
Kralinski sagte bei der Auszeichnung in Letschin: „Menschen mal wieder fürs Kino zu begeistern, ein Zentrum für das Zusammenleben verschiedener Generationen zu schaffen und die soziale Integration zu fördern – all das ist keine unbedeutende Aufgabe in Zeiten des demografischen Wandels. Dies hat sich der Verein ‚Altes Kino‘ Letschin und allen voran seine Vorsitzende Margitta-Simona Thiele auf die Fahnen geschrieben. Nur durch den Einsatz engagierter Menschen vor Ort kann es gelingen, auch in dünn besiedelten Regionen ein aktives Kulturleben zu erhalten und die Lebensqualität somit deutlich zu verbessern.”
Das Kino Letschin wurde 1950 gebaut und war in den Anfängen der sozialistischen Spielkultur Kino, Kulturhaus und Gaststätte. 1960 wurde das Kino zum Lichtspieltheater für Breitwandfilme umgebaut. Die letzte Kinovorführung war 1991. Aus Kostengründen musste der Spielbetrieb endgültig eingestellt werden. Nach der Wiedereröffnung im Januar 2000 übernahm der fünf Jahre zuvor gegründete Verein „Altes Kino” das Haus Lichtblick im Zentrum von Letschin und auch die Wiederinbetriebnahme der Kinotechnik.