Seit Jahrzehnten kümmern sich die Mitglieder des Fördervereins Biosphä-renreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg ehrenamtlich um eine nach-haltige Entwicklung der Modellregion. Die derzeit etwa 50 Frauen und Männer engagieren sich für Naturschutz, Umweltbildung, Forschung und Kultur. Jetzt wollen sie bislang „vernachlässigte“ Naturschätze in dem Reservat aufwerten und erhalten und dafür ein Konzept mit zielgruppenspezifischen Angeboten erarbeiten. Ministerpräsident Dietmar Woidke und Umweltminister Axel Vogel stellen für dieses Vorhaben insgesamt 4.900 Euro aus Lottomitteln bereit.

Biosphärenreservat Elbe-Brandenburg , Foto: (c) dpa

Biosphärenreservat Elbe-Brandenburg , Foto: (c) dpa

Mit dem neuen Konzept sollen das ehrenamtliche Engagement ausgeweitet und noch mehr Menschen in die Arbeit einbezogen werden. Erste Projektideen gibt es bereits, etwa die Pflege von Streuobstbeständen, die Beseitigung junger Gehölze eines Moorgebietes oder die Pflege eines Kleingewässers, das von Kindern zum Keschern genutzt wird. Zudem sollen Anwohner mehr über den Natur- und Kulturraum vor der eigenen Haustür erfahren.

Für die Erarbeitung des Konzepts sollen zunächst die Vereinsmitglieder per Online-Fragebogen über ihre Vorstellungen und Einsatzmöglichkeiten Auskunft geben. Geplant ist ferner ein Netzwerktreffen, an dem unter anderen Vertreter der Verwaltung des Biosphärenreservats, der Naturwacht, des Trägerverbunds Burg Lenzen e.V. und des Streuobstnetzwerks teilnehmen sollen, um über mögliche Exkursionen, Vorträge und Einsätze zu beraten.

Ministerpräsident Woidke: „Die Vereinsmitglieder leisten bereits seit Jahren in ihrer Freizeit eine unverzichtbare Arbeit. Coronabedingte Beschränkungen erschweren leider das Engagement. Umso beeindruckender ist es, dass sie in die Zukunft blicken und noch mehr Menschen für einen Einsatz im Biosphärenreservat begeis-tern wollen. Sie sehen das bürgerschaftliche Engagement gerade auch für Zuge-zogene, Rückkehrer oder Geflüchtete als einen Weg der Integration in ländliche Strukturen sowie zum besseren Kennenlernen der (Wunsch)Heimat. Dieser Ansatz ist beispielhaft. Das Land unterstützt das Projekt gern.“

Umweltminister Vogel: „Selbst jetzt in Pandemiezeiten setzen sich die Vereinsmit-glieder mit klugen Ideen und viel Motivation für Naturschutz und eine nachhaltige Regionalentwicklung ein. Sie engagieren sich für die Bewahrung einzigartiger Kultur- und Naturlandschaften und die Entwicklung nachhaltiger Nutzungsfor-men, mit dem Ziel, eine attraktive Region der Zukunft aufzubauen. Viele Modellprojekte im Biosphärenreservat tragen dazu bei, Naturschätze wie Auwälder zu er-halten und zu entwickeln. Neue Ansätze in der Landwirtschaft werden erprobt wie der Anbau von Blühpflanzenmischungen zur Biogaserzeugung. Menschen werden für die Bewahrung alter Obstsorten begeistert und aktiv am Schutz genetischer Ressourcen beteiligt. Ich freue mich, dass mit der Förderung diese Arbeit weiter unterstützt wird.“

Das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe erstreckt sich in fünf Bundesländern auf insgesamt 343.000 Hektar entlang von 400 Flusskilometern. Die brandenburgische Teilregion reicht über 70 Elbkilometer und umfasst rund 53.000 Hektar.