Lokaes Engagment mit Herz und Leidenschaft – das war der deutsche Nachbarschaftspreis 2025

Am 11. November 2025 feierten die Stiftung nebenan.de mit über 300 Gästen das herausragende Engagement der 22 Siegerprojekte bei der diesjährigen Preisverleihung des Deutschen Nachbarschaftspreises. Mit insgesamt 59.000 Euro Preisgeld können die Preisträger:innen ihr Engagement weiter vorantreiben und andere inspirieren, ebenfalls aktiv zu werden. Brandenburg hat dabei in drei Kategorien abgeräumt.

 

Staatssekretär David Kolesnyk mit den brandurgischen Landessiegern des Deutschen Nachbarschaftspreises und Frau Klingberg von der Stiftung nebenan.de. Bild: Stk Brandenburg/ Paula Lehmann

Landessiegerprojekt Brandenburg 2025: Brücke der Kulturen Angermünde

Seit 2023 gibt es in der brandenburgischen Kleinstadt Angermünde einen geschützten Raum für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Generationen. Entstanden aus dem Wunsch, Isolation und Barrieren abzubauen, schaffen Nachbar:innen Möglichkeiten für Austausch und gegenseitige Unterstützung. Ein Team von zehn Ehrenamtlichen trägt die Angebote, unterstützt von lokalen Sponsor:innen und Kooperationspartner:innen wie Kirchengemeinde und Stadtverwaltung.
In kurzer Zeit ist viel entstanden: Mehr als 60 Frauentreffen mit bis zu 20 Teilnehmerinnen haben neue Freundschaften wachsen lassen. Rund 100 wöchentliche Kindertreffen fördern spielerisch die deutsche Sprache und schaffen Freude am gemeinsamen Lernen. Bei drei Bewegungsangeboten pro Woche wird nicht nur Sport getrieben, sondern auch Austausch und Gesundheit gestärkt. Wenn sich beim „Brunch aus aller Welt“ über 100 Gäst:innen an reich gedeckten Tischen versammeln, zeigt sich, wie bunt und lebendig das Miteinander in Angermünde geworden ist. Insgesamt wurden so allein im vergangenen Jahr rund 250 Nachbar:innen erreicht.

Themensiegerprojekt Generationen 2025: Gemeinsam statt einsam in Fürstenwalde

Aus einer Unterrichtsidee wurde gelebter Alltag: Seit Dezember 2024 besuchen Schüler:innen der Rahn Education – Freie Fachoberschule in Leipzig wöchentlich das Altenpflegeheim am Dom. Etwa 15 Jugendliche der Klassen 7–12 backen Kuchen für einen gemeinsamen Kaffeeklatsch, danach wird gespielt, spaziert oder ein kleiner Ausflug unternommen – sogar die lokale Brauerei stand schon auf dem Programm. Fürstenwalde ist von Überalterung geprägt und genau hier setzen die Treffen an und schenken Zeit, Aufmerksamkeit und Nähe. Die Wirkung ist spürbar: Aus anfänglicher Unsicherheit sind feste Bindungen und sogar Freundschaften entstanden. Auch über die wöchentlichen Treffen hinaus organisieren Lehrkräfte und Nachbar:innen gemeinsame Aktivitäten, beispielsweise aus den Bereichen Fitness, Kunst oder Theater.

Themensiegerprojekt Öffentlicher Raum 2025: Zeuthen Open Streets

Straßen für Menschen statt für Autos: Seit 2019 verwandeln die Zeuthen Open Streets alle acht Wochen Straßen und Plätze in Räume für Begegnung. Dort, wo Baustellen und Ladensterben das Bild prägten, beleben heute Flohmärkte, Bastelaktionen, Straßenkino und Musik die Nachbarschaft. Ideen können unkompliziert umgesetzt werden: Das ehrenamtliche Kernteam mit 15 Mitgliedern kümmert sich gemeinsam mit der Verwaltung um Genehmigungen, während Nachbar:innen, Vereine und Gewerbe ihre Aktionen selbst gestalten.

Das Prinzip wirkt: 2024 besuchten rund 2.000 Menschen aller Altersgruppen die Veranstaltungen. Ein besonderer Fokus liegt auf Jugendlichen, die im Ort oft zu wenig Gehör finden. Kooperationen mit Schulen und Jugendclubs schaffen hier neue Beteiligungsformen. Seit Anfang 2024 ist der KJV e.V. offizieller Träger: Damit wurde das Netzwerk erweitert, die Jugendarbeit gestärkt und die Finanzierung langfristig erleichtert.

Mehr Informationen zu den Siegerprojekten und dem Deutschen Nachbarschaftspreis gibt es unter nachbarschaftspreis.de