Sie setzen sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte ein, haben Brandenburg wirtschaftlich und politisch vorangebracht, prangern Missstände an, bereichern durch kulturelle oder die Umwelt schützende Projektarbeit: Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat heute erstmalig die neu gestiftete Verdienstmedaille des Landes Brandenburg an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die sich in besonderem Maße um Brandenburg und die Gemeinschaft verdient gemacht haben. Woidke betonte in seiner Rede: „Die Landesregierung will mit der Verdienstmedaille ergänzend zum Verdienstorden des Landes Brandenburg eine besondere, zusätzliche Form der Ehrung und Danksagung vornehmen. Wir wollen die Kultur der Anerkennung von besonderen Leistungen um das Land Brandenburg weiter stärken. Die Geehrten sind Multiplikatoren guter Taten! Ihr Vorbild ermuntert und ermutigt Menschen im näheren und weiteren Umfeld, sich den guten Geistern anzuschließen oder neue ehrenamtliche Betätigungsfelder für sich zu entdecken.“
Woidke weiter: „Engagement und Ehrenamt leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unseres demokratischen Rechtsstaats und stehen für die Grundwerte der Demokratie, für Toleranz, Mitmenschlichkeit, Respekt und Hilfsbereitschaft. Alle zu Ehrenden eint der großzügige Umgang mit diesen Tugenden. Für jede und jeden von Ihnen ist es ganz und gar selbstverständlich, die eigenen Talente, Zeit, Kraft und Energie, berufliche und private Netzwerke und nicht zuletzt ein enormes Maß an Empathie für andere Menschen für wertvolle Projekte, kurz für unser Gemeinwesen als Ganzes, einzusetzen. Dafür gilt ihnen mein herzlichster Dank.“
Geehrt wurden:
Dr. Hans-Hermann Dehmel war von 1990 bis 1995 erster Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide. Unter seiner Leitung hat sich BASF Schwarzheide zu einem wettbewerbsfähigen und zukunftssicheren Chemiestandort entwickelt. Dehmel gründete im Jahr 2000 die Dehmel-Stiftung, die Bildung und Forschung, Kunst und Kultur fördert und sich für hilfsbedürftige Menschen in der Lausitz einsetzt.
Oberst Olaf Detlefsen steht seit über acht Jahren dem Landeskommando Brandenburg vor. Das Landeskommando ist die Schnittstelle zwischen Bundeswehr und Landesregierung sowie Landkreisen und kreisfreien Städten und wesentlicher Träger einer funktionierenden zivil- militärischen Zusammenarbeit. Ohne die massive organisatorische, personelle, führungstechnische und logistische Unterstützung durch die Bundeswehr wären die zivilen Einsatzlagen der vergangenen Jahre, wie Corona, Afrikanische Schweinepest, Großschadenslagen und Bekämpfung von Waldbränden nicht zu bewerkstelligen gewesen.
Maria Elikowska-Winkler wird für ihr langjähriges Engagement als Leiterin der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur in Cottbus in den Jahren 1992 bis 2017 ausgezeichnet. Ihr ist es gelungen, dass auch die niedersorbische Erwachsenenbildung ins Profil der Schule aufgenommen wurde und bis heute fester Bestand ist. Seit 1993 ist sie zudem künstlerische Leiterin des Niedersorbischen Kinderensembles. Darüber hinaus war sie ehrenamtlich als Mitglied im Rat für Angelegenheiten der Sorben und Wenden im Brandenburger Landtag aktiv.
Barbara Eritt setzt sich für die Bekämpfung von Menschenhandel ein. Sie hat die Beratungsstelle von IN VIA in Brandenburg mitaufgebaut und mehr als zehn Jahre diese Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, geleitet. Seit 2010 führt die Beratungsstelle auch Gesundheitsversorgung und -prävention für Prostituierte in Brandenburg und im grenzüberschreitenden Raum zu Polen durch.
Heiderose Gerber war über 32 Jahre Leiterin des Frauenzentrums Potsdam und hat die frauenpolitischen Belange im Land aktiv mitgestaltet. Sie hat das Thema Gleichstellung vorangetrieben und war in zahlreichen Gremien aktiv. Im Frauenpolitischen Rat Brandenburg macht sie sich für das Thema Gewalt gegen Frauen stark, in der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenzentren gibt sie ihr Wissen weiter. Sie ist zudem Mitglied der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit.
Kerstin Kircheis ist ehemaliges Mitglied des Landtages und war Gründungsmitglied sowie ehrenamtliche Vorsitzendes des Mieterbundes Cottbus. Sie hat die Fusion der selbständigen Mieterbünde Cottbus, Guben und Forst zum Mieterbund Cottbus Guben e.V. vorangetrieben. Darüber hinaus hat sie viele Jahre den Landesverband geleitet.
Dr. Bärbel Litzbarski hat sich jahrzehntelang für den Schutz und Erhalt der vom Aussterben bedrohten Großtrappe eingesetzt. Als ehemalige Mitarbeiterin des Landesamtes für Umwelt hat sie sich beim Aufbau des Bereiches Naturschutz verdient gemacht und für den Artenschutz im Land Brandenburg Großes geleistet. Auch im Ruhestand ist sie im Förderverein Großtrappenschutz aktiv.
Prof. Dr. Krystyna Niewiadomski-Kauffmann hat das Heimatmuseum Caputh wiederbelebt. Sie ist Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzende des Vereins Cultura e.V., der Kunst und Kultur in der Region Schwielowsee fördert. Sie leistete einen wichtigen Beitrag zur brandenburgischen Regionalgeschichte, indem sie die Leistungen anderer Frauen aus Brandenburg öffentlich machte.
Roland Resch war von 1992 bis 1994 Bildungsminister in Brandenburg. Später engagierte er sich als Kreistagsvorsitzender des Landkreises Uckermark in der Kommunalpolitik. Seit 2011 setzt er sich im Förderverein Kirche Alt Placht ein und im Verein „Wasser auf die Mühle“. Die Themen Naturschutz insbesondere mit dem Aufbau des Naturparks „Uckermärkische Seen“ und nachhaltige Regionalentwicklung sowie der Einsatz für die Belange der Menschen im ländlichen Raum liegen ihm besonders am Herzen.
Gundolf Schülke war von 1992 bis März 2024 Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg Frankfurt (Oder). Er hat mit zahlreichen Initiativen den Aufbau Ost der gewerblichen Wirtschaft unterstützt und gleichzeitig die IHK-Organisation zu ihrer heutigen Größe geführt.
Eveline Vogel hat dazu beigetragen, dass die Arbeits- und Ausbildungsfördergesellschaft – heute „Soziale Arbeit Mittelmark e.V.“ gegründet wurde. Sie ist seit 2002 deren Vorsitzende. Seit 1991 haben etwa 10.000 Menschen durch den Verein mittel- oder langfristig Beschäftigung gefunden. Zudem war sie von 2006 bis 2019 Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Fläming e.V. der LEADER Aktionsgruppe. Mit ihrem Wirken hat sie maßgeblich an der Entwicklung des ländlichen Raums in der Region Fläming-Havelland mitgewirkt.
Bernd Fischer wird für sein ehrenamtliches Engagement als Beauftragter der Brandenburgischen Landesarchäologie für das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und das Archäologische Landesmuseum ebenfalls geehrt, konnte aber nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Er bekommt die Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt.