Probleme gemeinsam bewältigen und das Selbstwertgefühl stärken: Seit 26 Jahren erfahren Parkinson-Betroffene und ihre Angehörigen bei der Selbsthilfegruppe Parkinson in Brandenburg an der Havel wichtige Unterstützung. Seit fünf Jahren leitet Uta Stein ehrenamtlich und mit großem Engagement die Gruppe. Dafür wurde die spezialisierte Krankenschwester für Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson am Donnerstag von der Chefin der Staatskanzlei, Kathrin Schneider, im Format „Ehrenamt des Monats“ ausgezeichnet.
Ministerin Schneider betonte bei der Auszeichnungsveranstaltung in Brandenburg an der Havel: „Mit Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen hat Uta Stein schon vielen Betroffenen geholfen. Sie motiviert und hilft dabei, den Gedanken `Hilfe zur Selbsthilfe` zu verinnerlichen.“ Die Ministerin überbrachte die Urkunde des Ministerpräsidenten, eine Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg und einen Büchergutschein.
Schneider weiter: „Hier in der Selbsthilfegruppe können Betroffene und Angehörige offen über Unsicherheiten und Zweifel sprechen. Hier werden sie verstanden, können sich Rat holen und Kraft tanken. Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft dabei, das Leben mit der Krankheit einfacher zu machen. Danke für diesen Einsatz.“ Die Selbsthilfegruppe stand vor dem Aus, als Uta Stein sie vor fünf Jahren übernahm. Engagiert und ideenreich brachte sie die Arbeit der Gruppe wieder in Schwung. Einmal monatlich kommen die Mitglieder zum Erfahrungsaustausch zusammen. Regelmäßig initiiert Uta Stein Fachvorträge oder Exkursionen z. B. in die Parkinson-Klinik Beelitz, damit die Mitglieder der Gruppe neueste Erkenntnisse zur Krankheit bekommen und sich mit Ärztinnen und Ärzten auszutauschen können. Einmal wöchentlich gibt es Drums Alive (Trommeln) für die Gruppenmitglieder und deren Angehörige sowie zweimal wöchentlich ein auf das Krankheitsbild angepasstes Sportangebot (Karate) unter fachlicher Anleitung. Gemeinsam mit den weiteren Selbsthilfegruppen des Landes Brandenburg bereitet Uta Stein zurzeit die Gründung eines Parkinson-Selbsthilfeverbandes für Brandenburg vor.
Die Landesregierung unterstützt den Bereich der Selbsthilfe auf vielfältige Weise. So erhält die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Brandenburg e.V. für die Landeskoordinierung der Patientenvertretung (alle Erkrankungen) eine einjährige Projektförderung in Höhe von 30.000 Euro.
Darüber hinaus wird die Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen Brandenburg e.V. bei ihrer Aufgabe der Vernetzung von Selbsthilfe (alle Erkrankungen) mit jährlich knapp 20.500 Euro gefördert.