Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat heute an der Universität Potsdam im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Annedore Prengel übergeben.
„Schulreformen, pädagogisch-didaktische Diagnostik, Demokratie-Erziehung, Vielfalt in Migrationsgesellschaften, Frauen- und Geschlechterforschung, Kinderrechte, Menschenrechtsbildung – diese beeindruckende Bandbreite an Themen macht deutlich, wie intensiv Annedore Prengel bis heute im Bereich der Erziehungswissenschaft forscht. Was mich besonders beeindruckt: Bei ihrer Forschung hat sie immer auch die Praxis im Blick. Die Schule als Spiegel der Gesellschaft und die Zusammensetzung von Schulklassen aus lauter verschiedenen Persönlichkeiten und Herkunftsgeschichten – damit hat Annedore Prengel bereits vor mehr als 30 Jahren thematisiert, was heute wichtiger denn je für gelingenden Unterricht in unserer heterogenen Gesellschaft ist. Darüber hinaus hat sie Reckahn mit seinem Schulmuseum und dem Rochow-Museum als kulturellen Erinnerungsort über die Grenzen Brandenburgs zum Strahlen gebracht. Unser Dank für Annedore Prengels einzig- wie großartiges Wirken manifestiert sich heute mit der mehr als verdienten Übergabe des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – ich gratuliere sehr herzlich!“
Die 1944 in Beelitz (Potsdam-Mittelmark) geborene Annedore Prengel war von 2002 bis 2010 Professorin an der Universität Potsdam und von 2013 bis 2022 Seniorprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Schwerpunkte sind Theorien zu Heterogenität in der Bildung, Inklusive Pädagogik, Kulturelles Gedächtnis und die Qualität pädagogischer Beziehungen. Ihr Werk „Pädagogik der Vielfalt“ gilt seit der Veröffentlichung im Jahr 1993 als Standardwerk in den Erziehungswissenschaften.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird durch den Bundespräsidenten an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für besondere Verdienste, etwa im sozialen und karitativen Bereich, verliehen. Er ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.