Eine zunehmende Anzahl von Menschen fühlt sich von der Politik weder gehört noch angesprochen und steht der Demokratie gleichgültig oder ambivalent gegenüber. Wenn das Vertrauen der Menschen in Institutionen und Prozesse schwindet, ihre Erwartungen an Beteiligung und Gerechtigkeit nicht erfüllt werden und sie sich in politischen Diskursen nicht ausreichend repräsentiert sehen, kann dies Spaltungstendenzen und populistische Lösungsmodelle verstärken. Das Programm „Allzeitorte. Gemeinsam mehr bewegen“ der Robert Bosch Stiftung und des Bundesverband Soziokultur e.V. möchte diesen Tendenzen etwas Positives entgegensetzen und Menschen die Möglichkeit geben, den Mehrwert von Demokratie und Gemeinschaft wieder selbst zu erfahren. Dabei sollen Projekte und Aktionen dort stattfinden, wo Menschen sich häufig und gerne aufhalten: an Alltags- oder Freizeitorten. Das können Räumlichkeiten zivilgesellschaftlicher Vereine und Verbände wie Feuerwehr, Fußball- und Schützenverein, Schrebergärten, Landfrauen und Elterngruppen sein, aber auch kommerzielle öffentliche Orte wie Eckkneipen, Einkaufszentren, Fitnessstudios, Shisha-Bars und Tankstellen.

People’s hands exchange ideas and holding speech bubble with vote and comment. Team cooperation communicate collaborate. Grafik: Maria Petrish / stock.adobe.com

Beim Zugang über Alltags- und Freizeitorte braucht es glaubwürdige Brückenbauer:innen, die in ihren Kontexten neue Räume für Demokratiearbeit öffnen können. Aus diesem Grund gibt das Programm Ortebetreiber:innen, Akteur:innen der politischen und soziokulturellen Bildung die Möglichkeit, im Tridem innovative Ideen für Demokratiearbeit zu entwickeln und auszuprobieren. Bis einschließlich 10. März 2024 kann ein Antrag zu dem geplanten Vorhaben eingereicht werden. Eine Jury wählt dann zehn Tridems aus. Die ausgewählten Tridems beginnen im April mit einer dreimonatigen Konzeptionsphase, um ihre Kooperationen zu komplettieren und zu vertiefen, eine erste Bedarfserhebung vor Ort zu machen und gemeinsam das Projektkonzept und die Vorgehensweise zu schärfen. Die einjährige Umsetzungsphase beginnt im Juli 2024 und läuft bis Ende Juni 2025.

Ausführliche Informationen zum Projekt: