Sie bieten niedrigschwellige, wohnortnahe Beratung sowie Unterstützung und sind damit schlicht die Anlaufpunkte für Familien im Land: Brandenburgs mittlerweile 51 Familienzentren sind eine Erfolgsgeschichte. Sie begann im September 2019 mit dem Start des Landesförderprogramms für Familienzentren. Seitdem wurden und werden überall im Land familienfreundliche Strukturen auf- und ausgebaut, häufig an Mehrgenerationenhäusern (MGH), was gleichzeitig die Teilhabe von Seniorinnen und Senioren am gesellschaftlichen Leben stärkt. Das fünfjährige Bestehen des Förderprogramms wurde am Dienstag (5.11.2024) in Potsdam vom Familienministerium gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser Brandenburg (LAG MGH) auf einem Fachtag gefeiert. Familienministerin Ursula Nonnemacher zog auf der Veranstaltung eine positive Bilanz.

Familienministerin Ursula Nonnemacher: „Wie wertvoll und wie wirksam die in den Familienzentren geleistete Arbeit ist, illustriert ein Beispiel aus der Prignitz. Im Mehrgenerationenhaus ,Perle-Treff‘ hilft dort Marah Ajami Familien bei der Bewältigung alltäglicher Probleme. Die studierte Psychologin kam 2016 als Geflüchtete aus Syrien nach Deutschland, lernte die deutsche Sprache und arbeitet heute als Familienhelferin. Dabei unterstützt die vierfache Mutter nicht nur mit sozialpädagogischer Beratung, sondern ist auch Sprachmittlerin für arabischstämmige Familien. Ihre Geschichte, ihr Durchhaltewille und ihre Herzlichkeit stehen symbolisch für die Ziele, die wir als Landesregierung mit der Förderung der Familienzentren erreichen wollen, nämlich die Stärkung des sozialen Zusammenhalts durch die Unterstützung der Familien als Rückgrat unserer Gesellschaft! Ich bin als Familienministerin sehr stolz darauf, dass uns dies in den vergangenen fünf Jahren so gut gelungen ist. Ich richte daher den dringenden Appell an die neue Landesregierung, diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen und die Förderung mindestens in der bisherigen Höhe aufrechtzuerhalten.“

Mit dem weiteren Ausbau der Familienzentren setzte die Landesregierung seit 2019 ein wichtiges Anliegen ihres Koalitionsvertrags um. Ziel war es, insbesondere Mehrgenerationenhäuser und weitere familienbezogene Einrichtungen wie Erziehungs- und Beratungsstellen zu Familienzentren auszubauen, die niedrigschwellige, unabhängige und auch digital erreichbare Beratungsangebote vorhalten sollen – nicht zuletzt im ländlichen Brandenburg. Damit sollen sie zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen beitragen, armutsgefährdete und einkommensschwache Familien, Seniorinnen und Senioren sowie alle hilfebedürftigen Menschen unterschiedlichster Herkunft beraten und unterstützen.

Für den Auf- und Ausbau der Familienzentren wurde die jährliche Fördersumme ab dem Jahr 2023 von 600.000 Euro auf 2,6 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Als direkte Folge stieg die Zahl der vom Land finanziell unterstützten Familienzentren von 34 auf 51. In neun weiteren Modellprojekten wird zudem erprobt – beispielsweise über mobile, aufsuchende Dienste –, wie Familien vor allem in ländlichen Regionen noch besser erreicht werden können.

Das Familienministerium unterstützt über die Förderung der Familienzentren und Modellprojekte hinaus deren Vernetzung untereinander, Maßnahmen der Qualitätssicherung, zum Beispiel durch Schulungen und Fachveranstaltungen, sowie Öffentlichkeitsarbeit. Dafür wurde im vergangenen Jahr neben der Servicestelle für Familienzentren an Mehrgenerationenhäusern eine zweite Servicestelle eingerichtet, die sich in Trägerschaft des Vereins Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. befindet und die Arbeit der weiteren landesgeförderten Familienzentren koordiniert.

(Pressemitteilung MSGIV)