Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (LBE) berät in Workshop und Mitgliederversammlung

Menschen zu finden, die sich einbringen und bei gemeinnützigen Projekten mitmachen wollen, ist das eine. Menschen zu finden, die im Ehrenamt vorangehen und verlässlich wichtige Ämter besetzen, das wird immer schwerer. Vor diesem Hintergrund haben sich die Mitglieder des Landesnetzwerkes am 22. November in einem Workshop der Frage gewidmet: „Wer setzt sich den Hut auf“ – wie kann es in Zeiten wachsender Herausforderungen und wandelnden Engagements möglich sein, Ehrenamtliche zu finden, die in Vereinsvorständen oder anderen anspruchsvollen Ehrenämtern mitwirken wollen. Durchgeführt wurde der Workshop von der Akademie für Ehrenamtlichkeit, deren grundlegende Botschaft lautet: Potential gibt es genug. Mehr als die Hälfte der Menschen, die sich bislang nicht engagieren, wäre bereit, es in Zukunft zu tun. Was oftmals fehlt, ist eine strukturierte und geplante Herangehensweise auf Seiten der Vereine und Organisationen. Dass Engagement Spaß machen soll, wissen mittlerweile alle, wie es aber gelingen kann, Spaß und eigene Gestaltungsfreiheit in bestehende Ehrenamtsstrukturen zu bringen, lässt sich in einem Satz beantworten. Jeder Verein ist anders aufgestellt. Grundlegende Ansprüche, die dennoch für alle Organisationen gelten, sind: Offenheit für Neues, die Fähigkeit zur Selbstreflektion und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Brandenburg kann durch seinen Erfahrungsaustausch Vereine in dieser Haltung unterstützen.

Weiterentwicklung war dann auch das zentrale Motiv in der anschließenden Mitgliederversammlung. Der im Januar gewählte Sprecher:innenrat resümierte in seinem Bericht die zurückliegenden Monate als erfolgreichen Schritt zur Reaktivierung des Landesnetzwerkes. Sechs neue Mitglieder konnten 2023 im Landesnetzwerk begrüßt werden. So wurden am 22.11.2023 mit der Organisation Arbeiterkind und dem Dachverband der Migrantenorganisation in Ostdeutschland zwei zivilgesellschaftliche Akteure offiziell im Netzwerk begrüßt, die auch über Brandenburgs Grenzen hinaus aktiv sind. Ein weiterer Meilenstein war die Vorstellung des neuen Logos. Im Auftrag der Mitglieder und in enger Abstimmung mit dem Sprecher:innerat wurde es vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit einer Agentur erarbeitet. Das farbenfrohe Logo wird künftig das Landesnetzwerk stärker nach außen sichtbar machen und die Mitglieder noch stärker miteinander verbinden. Der Sprecher:innerat wurde neu verstärkt durch Christiane Schröder vom NABU Brandenburg e.V. Sie rückt nach für die scheidende Dr. Christiane Metzner von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Sprecherinnenrat, Foto: Staatskanzlei Brandenburg

 

Neben Organisationsfragen stand in der Mitgliederversammlung auch die inhaltliche Ausrichtung des Landesnetzwerkes für das Jahr 2024 im Mittelpunkt. Zentrales Anliegen des LBE ist die Intensivierung der Lobbyarbeit für das Engagement. Dazu sollen unter anderem Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Landespolitik dienen. Ein entsprechendes Impulspapier zu Fragen der Engagementstärkung wurde durch die Mitgliederversammlung diskutiert. Es soll in den nächsten Wochen weiterentwickelt werden. Darüber hinaus möchte das Landesnetzwerk seinen fachlichen Austausch intensivieren. Dazu sollen die Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung“ sowie wie unterschiedliche Netzwerkformate beitragen. Im Mittelpunkt sollen neben Impulsen für die Engagementpolitik auch die Themen Haftungsrisiken im Ehrenamt und Nachhaltigkeit im Engagement stehen.