Er hat die noch junge Tradition der Bürgerbusse in Ostdeutschland mitbegründet: Rüdiger Ungewiß aus Gransee (Kreis Oberhavel) ist Brandenburgs „Ehrenamtler des Monats“ August. Er erhielt die Auszeichnung vom Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski. Ungewiß sei aufgrund seines Engagements für den Bürgerbus sowie seiner weiteren vielfältigen Aktivitäten in „herausragender Weise“ für die Auszeichnung geeignet.
Kralinski: „Sie sind das Urgestein unter den Bürgerbusfahrern. Inzwischen hat Ihr Modell des Bürgerbusvereins in ganz Ostdeutschland Schule gemacht. In zahlreichen Regionen sind heute Bürgerbusse unterwegs und fahren entlegene Dörfer an, die von den kommunalen Verkehrsgesellschaften aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr bedient werden. Es sind ehrenamtlich engagierte Menschen wie Sie, die dafür sorgen, dass die Menschen trotzdem zur Behörde oder zum Wochenmarkt in die nächstgrößere Stadt gelangen. Die meist älteren Menschen sind dankbar dafür. Und wir in der Landesregierung sind es auch. Nicht ohne Grund haben wir Ihren ersten Bürgerbus aus Lottomitteln finanziert.“
Der heute 68-Jährige Rüdiger Ungewiß gründete im Jahr 2004 gemeinsam mit Mitstreitern den „Bürgerbusverein Gransee e.V.“ und war ein Jahrzehnt lang dessen Vorsitzender. Außerdem engagiert er sich in der Ortsgruppe der Volkssolidarität, im Märkischen Sozialverein sowie im Verein Umweltbahnhof Dannenwalde. In dem Ortsteil von Gransee organisiert Ungewiß als Ortsvorsteher auch einen Großteil des Gemeindelebens bis hin zu Dorffest und Weihnachtsmarkt.
Der Bürgerbusverein befördert etwa 4.000 Fahrgäste im Jahr und legt 50.000 Kilometer zurück. Die ehrenamtlichen Fahrer bringen Menschen ohne eigenes Auto zum Arzt oder zum Einkauf und sichern damit Mobilität auf dem Land.
Mit dem Titel „Ehrenamtler des Monats“ ehrt die Staatskanzlei seit September 2007 besonders verdienstvolle freiwillig Engagierte.