Sie ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für bürgerschaftliches Engagement in Prenzlau: die Begegnungsstätte „Diester“. Das Gemeinschaftsprojekt von Freiwilligen und verschiedenen Organisationen in Zusammenarbeit mit der Stadt setzt sich für interkulturelles Miteinander und die Unterstützung von Geflüchteten ein. Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, besuchte das Projekt heute im Anschluss an die Sitzung „Kabinett vor Ort“ und überreichte an fünf Ehrenamtliche, die sich im „Diester“ engagieren, für ihren herausragenden Einsatz die Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg.

Schneider betonte: „Im `Diester` arbeiten Stadt und Zivilgesellschaft Hand in Hand. Das zeigt sich aktuell besonders eindrücklich bei der ehrenamtlichen Ukraine-Hilfe. Das `Diester` war von Anfang an zentraler Anlaufpunkt für Engagierte und hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt unterstützt dies, indem sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Hilfe in der Begegnungsstätte freistellt. Es freut mich zu sehen, wie sich hier ein Ort des Engagements in der Stadtgesellschaft etabliert.“

Im „Diester“ können Geflüchtete aus der Ukraine zweimal wöchentlich zum Austausch zusammenkommen. Sie werden bei der Joborientierung unterstützt und von ehrenamtlichen Dolmetschern begleitet. Zudem werden Sachspenden gesammelt und Gastfamilien sowie Paten für Geflüchtete gesucht, begleitet und beraten. Die Stadt hat mit Spendenmitteln mehrere Wohnungen in Prenzlau möbliert und hergerichtet. Ministerin Schneider: „Ohne das bürgerschaftliche Engagement vor Ort wären die Aufgaben für unser Land nicht zu stemmen. Mein Dank gilt allen Freiwilligen und Engagierten, die jeden Tag über sich hinauswachsen und die geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit offenen Armen empfangen, mit Tatkraft ans Werk gehen und den Menschen so ein Stück Geborgenheit schenken.“

Alexandra Martinot, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Leiterin im „Diester“: „Wir verstehen das ‚Diester‘ als einen wichtigen Knotenpunkt, an dem sich Verwaltung, Ehrenamt und Zivilgesellschaft treffen. Hier gilt als Devise: ‚Machen!‘. Jetzt ist es wichtig, die Strukturen weiter zu festigen, Hilfsangebote auszubauen und noch mehr Menschen zum Mitmachen für ein Miteinander zu bewegen. Denn mit Spendensammlungen ist es längst nicht getan.“

Michaela Werner-Meißner, Integrationsbeauftragte Stadt Prenzlau und ebenfalls Leiterin im „Diester“: „Unsere Begegnungsstätte lebt durch das Ehrenamt. Ohne die Unterstützung, das Engagement und die Herzlichkeit derer, die hier anpacken, Aufgaben und damit Verantwortung übernehmen, ginge nichts. Gerade vor dem Hintergrund der Ukraine-Hilfe ist dies noch mal deutlich geworden. In beeindruckender Geschwindigkeit konnten wir, gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Prenzlau+Umland der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, Aktive gewinnen, die mitmachten und vor allem noch immer dabei sind.“

Das „Diester“ entstand 2016 aus einer Kleiderkammer, die von der Stadt Prenzlau durch zusätzliche Räumlichkeiten zu einem offenen Treff erweitert wurde. Zu den Akteuren gehören neben der Integrationsbeauftragten der Stadt u.a. auch die Bürgerstiftung Barnim-Uckermark, die im gleichen Gebäude ihre Freiwilligenagentur betreibt und das „Diester“ für verschiedene Projekte nutzt. Das „Diester“ beherbergt ein Erzählkaffee, bietet ein Frauenfrühstück und unterhält eine Kleiderkammer. Es steht darüber hinaus für verschiedene Kreativangebote und Workshops zur Verfügung. Das „Diester“ trägt mit seinem Schwerpunkt Engagement für ein interkulturelles Miteinander zur Demokratiestärkung in der Region bei.

Ministerin Schneider brachte als Gastgeschenk eine Treppenkarre für die Begegnungsstätte mit. Damit können verschiedene Dinge wie Sachspenden besser transportiert werden.