Gauck ehrt Richard Schröder und Werner Schulz
Bundespräsident Joachim Gauck hat heute in Berlin verdiente Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland anlässlich des Tages der deutschen Einheit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Geehrt wurden 15 Frauen und 17 Männer, die sich in herausragender Weise in der humanitären Hilfe, im Gedenken an Krieg und Diktatur, in der Demokratiebewegung in der DDR und um das Zusammenwachsen von Ost und West besonders verdient gemacht haben. Mit Richard Schröder aus Blankenfelde und Werner Schulz aus dem uckermärkischen Boitzenburger Land haben auch zwei Brandenburger die Auszeichnung erhalten.
Richard Schröder wurde vom Bundespräsidenten das Große Verdienstkreuz mit Stern und Werner Schulz das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Gauck würdigt damit das jahrelange Engagement der beiden Männer für die Demokratiebewegung der DDR und die Annäherung von Ost und West nach der Vereinigung.
Ministerpräsident Dietmar Woidke: „Ich freue mich für Richard Schröder und Werner Schulz über die hohe Ehrung durch den Bundespräsidenten. Die Arbeit dieser engagierten und couragierten Brandenburger ist damals wie heute ungemein wertvoll. Beide schärfen mit ihrem klaren politischen und moralischen Kompass und klugen Analysen den Blick für das Erreichte und verweisen zugleich darauf, was auch 25 Jahre nach der deutschen Einheit zu tun bleibt. Schröder und Scholz waren und sind noch heute wichtige Stimmen unseres Landes.“
Richard Schröder gehörte 1990 der einzigen frei gewählten Volkskammer an. Bis heute ist der Theologe und Philosoph über alle Parteigrenzen hinweg ein gefragter Ratgeber und seit 1992 ununterbrochen Mitglied im Beirat beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes. Von 1993 bis 2009 war er Verfassungsrichter im Land Brandenburg. Darüber hinaus wurde Professor Schröder im Jahr 2001 in den Nationalen Ethikrat berufen und engagiert sich für die Evangelischen Akademie zu Berlin, deren Beirat er lange Jahre leitete.
Werner Schulz wirkte in verschiedenen Oppositionsgruppen in der DDR mit und war 1990 ebenfalls Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer. Schulz war zudem von 1990 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. Damit gehört er zu den wenigen deutschen Politikern, die sowohl im Bundestag als auch im Europäischen Parlament ein Mandat inne hatten. In seinem Wohnort im Boitzenburger Land bringt sich Schulz mit all seinen Erfahrungen ein. Er war unter anderen Mitbegründer des Fördervereins der Kirchengemeinde und gehört diesem bis heute an.