Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete am Dienstag (4. Oktober) in Berlin Eckhard Fichtmüller aus Fürstenwalde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. Er gehört zu den 13 Frauen und 16 Männern aus ganz Deutschland, die anlässlich des Tages der deutschen Einheit mit dem Verdienstkreuz gewürdigt werden. Sie haben sich in herausragender Weise im sozialen Bereich sowie in Wissenschaft und Kultur verdient gemacht oder sich für die Einhaltung von Menschenrechten, in humanitären Organisationen und in der Flüchtlingshilfe engagiert.
Gauck würdigt damit die kirchliche Friedensarbeit des Superintendenten im Ruhestand, die stets ein wichtiger Bestandteil seines Wirkens war. Fichtmüller organisierte 1989 die erste große Demonstration für Demokratie und Freiheit in Fürstenwalde mit, hatte zur Wendezeit eine herausgehobene Rolle am Runden Tisch und zog in die Stadtverordnetenversammlung ein. Außerdem machte er sich um die Erinnerung an das Internierungslager Ketschendorf verdient.
In der Begründung heißt es: „Er förderte die Gründung der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf und arbeitet seit 1990 intensiv mit ihr zusammen. Dank der Arbeit der Gruppe und des Engagements von Eckhard Fichtmüller konnte das Schicksal vieler Vermisster aus dem In- und Ausland aufgeklärt und die Aufarbeitung der Geschichte der sowjetischen Speziallager entscheidend vorangetrieben werden.“
Ministerpräsident Dietmar Woidke zur Auszeichnung: „Ich freue mich für Eckhard Fichtmüller über die hohe Ehrung durch den Bundespräsidenten. Die Arbeit dieses couragierten Brandenburger Kirchenmannes ist damals wie heute ungemein wertvoll. Er hat mit seinem Engagement dafür gesorgt, dass die Erinnerungskultur an dieses Kapitel deutscher Geschichte dauerhaft etabliert wurde.“