Bundespräsident Joachim Gauck wird morgen in Berlin verdiente Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik auszeichnen. Die zehn Frauen und 15 Männer aus allen Teilen des Landes haben sich in herausragender Weise um die Integration von Zugewanderten und ein gutes Miteinander in der Gesellschaft verdient gemacht. Unter den mit dem Verdienstkreuz am Bande Geehrten ist aus dem Land Brandenburg Hai Bluhm aus Potsdam.
Der Bundespräsident würdigt damit das jahrelange ehrenamtliche Engagement von Frau Bluhm für Migrantinnen und Migranten im Land Brandenburg. So arbeitet die Dolmetscherin, die 1975 selbst als Studentin aus Vietnam in die DDR kam, in verschiedenen Integrationsprojekten mit, die Zuwanderern einen besseren Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ermöglichen sollen. In den 1990er Jahren kümmerte sich Hai Bluhm zunächst um die Integration von vietnamesischen Bürgerinnen und Bürgern im Raum Chemnitz, bevor sie ab 2002 Integrationsprojekte in Potsdam anbot.
Ministerpräsident Dietmar Woidke: „Ich freue mich für Hai Bluhm über die Ehrung durch den Bundespräsidenten. Die Arbeit dieser engagierten und couragierten Frau ist wichtig für unsere Gesellschaft und verdient höchste Wertschätzung.“ Sozialminister Günter Baaske: „Hai Bluhm setzt sich seit Jahrzehnten vorbildlich für die Integration von zugewanderten Vietnamesinnen und Vietnamesen ein und engagiert sich zudem unermüdlich für die Opfer des Vietnamkrieges. Neben zahlreichen Vereinen und Projekten hat sie auch den Migrations- und Integrationsrat des Landes Brandenburg mitbegründet und so die Integrationspolitik entscheidend mitgestaltet.“
Hai Bluhm war an der Gründung des Vereins „Song Hong“ beteiligt und ist seit 2004 dessen Vorsitzende. Der Verein betreut Vietnamesinnen und Vietnamesen sowie deren Familien in Potsdam und im ganzen Land Brandenburg. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit steht neben der beruflichen Integration auch die Bewahrung von Identität und Traditionen. Darüber hinaus organisieren die Mitglieder Spendenaktionen zur Linderung von Spätfolgen des Vietnamkriegs. Bluhm ist zudem Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Netzwerkes „Migrations- und Integrationsrat Land Brandenburg (MIR)“ und engagierte sich als ehrenamtliches Mitglied des Ausländerbeirates Potsdam. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg konzipierte sie eine thematische Ausstellung zur Rolle der Vertragsarbeiter in der DDR.
Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Doris Lemmermeier, hatte Hai Bluhm für die Auszeichnung vorgeschlagen. Die Verleihung findet am morgigen Donnerstag (10. Juli), um 11 Uhr, im Schloss Bellevue statt.
(Pressemitteilung Staatskanzlei vom 9. Juli 2014)