Solidarität. Grenzenlos – Engagement für Menschenrechte
Hass und Rassismus gefährden unser offenes, vielfältiges und demokratisches Miteinander. Egal wo, egal wann – wir alle sind gefordert, immer wieder dagegen einzuschreiten. Vielerorts in Brandenburg engagieren sich deshalb Menschen in zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus. Sie bieten Menschenverachtung die Stirn und schützen Menschenrechte. Sie überwinden Ausgrenzung und führen Menschen zusammen. Sie bauen Vorurteile ab und fördern Verständnis. Ihr Engagement ist kreativ und lebensnah. Es reicht von Angeboten der Begegnung, wie dem gemeinsamen Kochen, über Diskussionsveranstaltungen, bis hin zu Schulungen für den Umgang mit Stammtischparolen. Ein Leitmotiv verbindet alle Engagierten, der Einsatz für die unantastbare Menschenwürde des Einzelnen.
Viele Vereine, Initiativen und Bildungsträger haben auch in der Pandemie Wege gefunden, um rassistischen, antisemitischen und antiziganistischen Positionen, Haltungen und Handlungen entgegen zu treten. Sie haben ehrenamtlich und in ihrer Freizeit klargemacht: Miteinander sind wir stark. Vielfalt bereichert uns. Rassismus hat keinen Platz in Brandenburg.
Die internationalen Wochen gegen Rassismus lenken den Blick auf solche Akteure, vernetzen sie und zeigen allen Menschen, was möglich und nötig ist im Kampf gegen Rassismus. Auch das Tolerante Brandenburg und das Bündnis für Brandenburg beteiligen sich online auf ihrem Facebook-Kanal an den Aktionswochen, um auf Rassismus aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Und nicht zuletzt zeichnet das Bündnis für Mut und Verständigung auch in diesem Jahr wieder Menschen und Initiativen aus, die sich in besonderer Weise gegen Rassismus engagieren und Zivilcourage beweisen. Bis zum 30.04.2021 können Sie noch Ihre Vorschläge einreichen.
Zwei besonders tolle Beispiele für Engagement gegen Rassismus und für Menschenrechte stellen wir Ihnen hier vor.
We here present you two particularly great examples of engagement against racism and for human rights.
Fatuma Musa Afrah, United Action e.V.
Fatuma Musa Afrah ist seit 2015 in Brandenburg. Seitdem engagiert sie sich für die Stärkung von Frauen und Mädchen. Sie ist Gründerin der selbstorganisierten Migrantenorganisation United Action Women and Girls e.V. Fatuma Musa Afrah sagt, sie kenne aus eigener Erfahrung den Schmerz, den der mangelnde Kontakt zu Frauen vor Ort bei Minderheiten, Neuankömmlingen, Migrantinnen hervorruft. Aus diesem Grund engagiert sie sich mit ihrem Verein für die Begegnung von Frauen. In Brandenburg arbeitet sie mit geflüchteten Frauen in Rathenow. Es geht ihr um das Empowerment der Frauen. Dabei stützt sich Fatuma Musa Afrah auf einen Gedanken: “Frauen sind Frauen. Wir müssen zusammenbleiben und solidarisch sein. Ich möchte, dass beide Seiten Kontakt haben und sich gegenseitig stärken im Namen der Frauen und so Rassismus und Diskriminierung beenden. Wir brauchen mehr Toleranz und Solidarität von Frauen vor Ort, dafür ist es wichtig, dass diese die Situation ihrer Mitfrauen verstehen. Nur mit gegenseitiger Unterstützung können wir als Verein etwas erreichen.“ Fatuma Musa Afrah hat für Ihr Engagement ein Motto: “Solidarity and Love Wins”
Obiri Mokini, „Refugee Information Radio brandenburg“
Obiri Mokini ist seit 2004 ehrenamtlich beim Verein „Cagintua e.V.“ tätig. Nach 15 Jahren als Geflüchteter im Übergangswohnheim Bad Belzig gibt er mit seinen Freunden und „Refugee Information Radio Brandenburg“ Geflüchteten und Geflüchteteninitiativen eine Stimme. „Refugee Information Radio Brandenburg“ ist ein von Menschen mit Fluchterfahrung produziertes Radioprogramm. Frauen und Männer mit Fluchterfahrung sind als Lokal-Reporterinnen und -Reporter ausgebildet und in Gemeinschaftsunterkünften unterwegs. Unter dem Dach des Vereins „Cagintua e.V.“ sendet „Refugee Information Radio Brandenburg“ jeden dritten Montag im Monat zu Themen in den Bereichen Flucht (-Ursachen), Migration und gesellschaftliche Teilhabe. An den Sendungen nehmen auch Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen und Initiativen teil, die verschiedene Integrationsangebote für Geflüchtete haben. Empfangen wird das „Refugee Information Radio Brandenburg“ auf UKW 88,4 MHz in Berlin, 90,7 MHz in Potsdam oder im Stream unter frrapo.de.
Sie finden, hier sollten noch andere Engagierte gegen Rassismus und für ein weltoffenes und tolerantes Brandenburg stehen? Dann schreiben Sie uns unter ehrenamt@stk.brandenburg.de
Weitere Informationen:
Ministerpräsident Woidke ruft zu Engagement gegen Rassismus auf