Gisela Rüß, Brandenburgs frühere Leiterin der Stabsstelle Korruptionsprävention und Antikorruptionsbeauftragte im Innenministerium, wurde heute mit dem Bundesverdienstorden geehrt. Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, überreichte ihr bei einer Zeremonie in Potsdam das von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene „Verdienstkreuz 1. Klasse“. Schneider: „Gisela Rüß hat entscheidend dazu beigetragen, dass Korruption im Land Brandenburg gar nicht erst gelingt und dafür gesorgt, dass der Kampf gegen Bestechlichkeit fester Bestandteil der Verwaltungskultur geworden ist.“
Rüß hat die erste Richtlinie der Landesregierung zur Korruptionsprävention für die Landesverwaltung erarbeitet. Mehr als zehn Jahre lang unterrichtete sie als Dozentin an der Landesakademie in Königs Wusterhausen und sensibilisierte Landesbedienstete für das Thema. Darüber hinaus erarbeitete sie Handreichungen und Hilfestellungen, beispielweise für die kommunale Ebene und für fachspezifische Bereiche, baute Kontakte zu anderen Verwaltungen, zur Wissenschaft und vor allem zu Transparency International Deutschland auf. Dort ist sie seit über einem Jahrzehnt Mitglied mit Führungsaufgaben, als Vorstandsmitglied und Expertin.
Schneider: „Mit ihrem Wirken hat sich Gisela Rüß um Brandenburg auf besondere Weise verdient gemacht und wichtige Pionierarbeit geleistet. Eine bemerkenswerte und sehr wirkungsvolle Geschichte über den Kampf gegen Korruption in der Verwaltung verbindet sich mit ihrem Namen. Bestechung ist ein schleichendes Gift, in seiner Wirkung für die Gesellschaft und uns alle oft unterschätzt. Wir können sie aufdecken, verfolgen und bestrafen. Am wirkungsvollsten ist es jedoch, sie von vornherein zu unterbinden. Genau diesen Weg ist Gisela Rüß mit großem Erfolg gegangen. So hat sie die Verantwortung und Vorbildrolle der öffentlichen Hand unmissverständlich klargestellt und festgeschrieben. Dieses Engagement ist bewundernswert.“