Kulturministerin Sabine Kunst hat heute in Potsdam der Kirchenmusikerin Johanna Schell die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Damit werden die herausragenden Verdienste der 1927 geborenen Musikerin für das Allgemeinwohl gewürdigt. In ihrer Ansprache würdigte Ministerin Kunst das Wirken der Potsdamerin: „Mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens wird das beeindruckende Lebenswerk einer außergewöhnlichen und überaus verdienstreichen Frau gewürdigt. Kirchenmusik begleitet religiöse Handlungen und gibt vielen Menschen zusätzliche Erbauung. Als ‘Grande Dame der Potsdamer Kirchenmusik‘ hat Johanna Schell jahrzehntelang die kirchliche Musik und das religiös-kulturelle Leben in Potsdam und der Region geprägt. Mit ihrem unermüdlichen musikalischen Engagement auf hohem Niveau hat sie nicht nur Generationen von Gläubigen musikalisch begleitet und geprägt, sondern auch die Peter-und-Paul-Kirche zu einem bedeutenden kirchenmusikalischen Zentrum entwickelt. Für ihr Wirken und ihre Verdienste um die Kirchenmusik in Potsdam, im Land Brandenburg und in Deutschland danke ich ausdrücklich.“

Die am 18. November 1927 in Erfurt geborene Johanna Schell begann nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Studium an der Hochschule für Musik in Berlin-Charlottenburg. Sie war von 1947 bis 1997 für das Erzbistum Berlin tätig, davon 37 Jahre für die katholische Gemeinde St. Peter und Paul in Potsdam. 1961 promoviert sie über „Ästhetische Probleme der Kirchenmusik“. Nach dem Mauerbau im Jahr 1961 wurde sie, neben ihren Aufgaben in der Gemeinde, Orgelsachverständige für den Ostteil des Bistums Berlin. Außerdem bildete sie Generationen von Organisten aus.

Hintergrund: Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird durch den Bundespräsidenten an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

(Pressemitteilung MWFK vom 22.06.2015)