Sie sind Vorbilder, die Schule machen: Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des 3. Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt“ tun Gutes und regen mit ihrem Engagement zum Nachahmen an. Für diese Impulse wurden acht Vorhaben im Wettbewerb der Staatskanzlei prämiert und heute von Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Potsdamer Staatskanzlei empfangen. Woidke bezeichnete die Gewinnerprojekte als „Mutmacher für alle Brandenburgerinnen und Brandenburger, sich ehrenamtlich zu engagieren“.
Woidke betonte: „Dieser Wettbewerb ist so wichtig, weil wir damit ein Zeichen der Wertschätzung für herausragendes bürgerschaftliches Wirken setzen und zum anderen vor allem auch junge Menschen zum Mitmachen ermuntern und ermutigen wollen. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger haben diesem Ziel auf besonders kreative Weise Rechnung getragen. Mein herzlichster Dank an die Verantwortlichen, an die kreativen Köpfe hinter den Projekten und auch an alle Unterstützerinnen und Unterstützern im Hintergrund. Rund um die Projekte sind hervorragende Netzwerke des Gemeinwohls entstanden.“
50 Projektvorschläge waren in diesem Jahr eingegangen. Es wurde ein Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro vergeben. Mit Unterstützung durch die Bewertung einer Fachjury wurden die Gewinnerprojekte ausgewählt.
Der 1. Platz mit einem Preisgeld von 5.000 Euro geht an das „Zeuthen Open Streets Projekt“. Ziel des Projektes, das vom „Kinder- und Jugendsozialarbeit-Verein“ eingereicht wurde, ist es ehrenamtlich tätige Gruppen und Vereine enger zu vernetzen, um dadurch Veranstaltungen oder Kursangebote besser koordinieren zu können. Um den Zusammenhalt der Zeuthener Stadtgesellschaft zusätzlich zu stärken, wurde in einem zweiten Schritt in Absprache mit der Stadtverwaltung regelmäßig eine autofreie Zone in der Innenstadt eingerichtet. Dort können Kreative ihre Kunst-, Kultur- oder Musikprojekte präsentieren. Woidke: „In Zeuthen ist ein tolles Netzwerk entstanden. Mit diesem Projekt wird das Miteinander im Ort gestärkt, Einsamkeit bekämpft und Integration gefördert. Die Idee ist sogar so gut, dass sie inzwischen von anderen Städten übernommen wurde. Danke für dieses wunderbare Engagement.“
Die zwei 2. Plätze mit einem Preisgeld von je 2.500 Euro gehen an den Verein „VorOrtung“ aus Ludwigsfelde für die bessere Sichtbarmachung seiner biografisch-dokumentarischen Theaterprojekte und den Cottbuser Stadtverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft für das Projekt „Cottbus braucht Dich“.
Die viel gelobten Arbeiten von „VorOrtung“ leben davon, Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Herkunft zusammenzuführen. Gemeinsam werden biografisch-dokumentarische Theaterstücke erarbeitet und Workshops veranstaltet. Woidke: „Landauf landab werden die Stücke des Vereins mit großem Erfolg aufgeführt. Die bereits preisgekrönte Theaterarbeit von „VorOrtung“ ist ein herausragendes Beispiel für gelungene Bildungs- und Kulturarbeit. Eine benutzerfreundliche Website ist unabdingbar, um das Publikum, aber auch ehrenamtliche Unterstützer und vor allem die Laienschauspielerinnen und -schauspieler zu erreichen.“
Bei der Ehrenamtsinitiative „Cottbus braucht Dich“ verbinden sich Hilfsorganisationen. Das gemeinsame Anliegen ist es, die Bevölkerung durch Werbekampagnen zur ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Katastrophenhilfe zu ermuntern und zu ermutigen. Alle Altersgruppen sollen angesprochen werden. Die Kampagne umfasst deshalb sowohl Bannerwerbung als auch Maßnahmen auf Social Media oder Veranstaltungen. Woidke: „Hier werben Ehrenamtliche für die gute Sache. Möge die Kampagne bei vielen Menschen Interesse wecken für die wichtige Arbeit unserer Hilfsorganisationen!“
Die fünf 3. Plätze mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro gehen an die Bürgerstiftung Potsdam für das Projekt „BarriereBusters – inklusiv engagiert“, den Verein Mroscina für das Projekt „TEA Märkische Heide“, an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Perleberg für „Früh übt sich – helfen erleben!“, den Humanistischen Regionalverband Brandenburg/Belzig für das Projekt „Jugend aktiv: Stärkung des Ehrenamts“ sowie den Verein Hallo Nachbar – Kunstverein Zehdenick“ für die „Zehdenicker Selbermacher“.
Die Bürgerstiftung Potsdam will mit ihrem Projekt „Barriere Busters“ die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen durch den Abbau von Barrieren verbessern. Mit der Entwicklung der sogenannten „Potsdam für alle“-App wird der Teilhabe-Gedanke noch inklusiver. Menschen mit und ohne Behinderung tragen auf der künftigen Online-Plattform Orte mit Barrieren ein. Die ehrenamtlichen „Barrierechecker“ entwickeln dadurch die App weiter und sind eingeladen, an Lösungsvorschlägen mitzuwirken. Wie bei anderen Projekten der Bürgerstiftung sollen mehr Menschen mit Behinderung zu ehrenamtlichem Engagement ermutigt werden. Zugleich wird die Begegnung von Behinderten und Nicht-Behinderten gefördert und damit der Zusammenhalt der Gesellschaft insgesamt verbessert. Woidke: „Ich danke der Bürgerstiftung Potsdam herzlich für ihre Kreativität bei der Förderung von Inklusion, Teilhabe und Selbstbestimmung!“
Das Projekt „TEA Märkische Heide“ vom Verein Mroscina ist ein mobiler Theater-, Erforscher- und Ausbildungscontainer in und mit dem in Märkische Heide und über die Ortsgrenzen hinaus theaterpädagogische und naturkundliche Projekte, aber auch Brandschutz- und Feuerwehr-Schulungen ermöglicht werden. Erarbeitet wurde es in Kooperation mit Kitas, Schulen, Feuerwehrvereinen und Ortsansässigen aller Altersklassen. Woidke: Hier ist ein attraktives zusätzliches Bildungs- und Freizeitangebot geschaffen worden, das das Miteinander im ländlichen Raum stärkt. Das Projekt `TEA Märkische Heide` ist eine echte Bereicherung der Niederlausitzer Kulturlandschaft! Gerade auch die Feuerwehren einzubeziehen, um den Brandschutz zu fördern, ist vorbildlich.“
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Perleberg will mit dem Projekt „Früh übt sich – helfen erleben!“ Feuerwehrnachwuchs für die gute Sache gewinnen. Für die Vorschulkinder in den sieben Kindergärten der Stadt soll es künftig eintägige Veranstaltungen zum Thema Brandschutz geben. Die Kameradinnen und Kameraden wollen spielerisch die Neugier wecken für das lobenswerte Hobby der Feuerwehrarbeit. Genauso wichtig ist es ihnen, den Kindern erste Informationen für Notfallsituationen zu vermitteln. Woidke: „Wir brauchen dringend Nachwuchs bei den Wehren und es ist wichtig, Basiswissen für Notfälle zu haben. Deshalb danke ich den Kameradinnen und Kameraden sehr für ihre Arbeit und die Bereitschaft, sich für den Nachwuchs einzusetzen.“
Der Humanistische Regionalverband Brandenburg/Belzig will einen Jugendverband gründen, um mehr Menschen im Alter zwischen 12 und 26 Jahren für ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen. Geplant sind Workshops, Schulungen und Info-Veranstaltungen von jungen Leuten für die junge Zielgruppe. Woidke: „Die Jury war von dem starken Impuls der jungen Mitglieder des Humanistischen Regionalverbands beeindruckt. Gleichaltrige wollen Gleichaltrige für ehrenamtliche Arbeit gewinnen, eine wirklich vorbildliche Initiative und ein überzeugendes Konzept. Dieses Projekt gehört unterstützt!“
Die Mitglieder von „Hallo Nachbar Kunstverein Zehdenick“ wollen mit ihrer Projektidee „Die Zehdenicker Selbermacher“ traditionelle Selbermachaktivitäten wiederbeleben. Ob Alteingesessene, Zugezogene oder Geflüchtete – jede und jeder kann seine Fertigkeiten und Kenntnisse einbringen, die in Workshops geteilt und angewendet werden. Auf diesem Wege wird Wissen über traditionelle Techniken geteilt, es werden regionale Traditionen gepflegt und nicht zuletzt ermöglicht das Projekt das Zusammenwachsen unterschiedlicher Lebenswelten. Woidke: „Hier ist der Name Programm. Es wird gemeinsam gewerkelt, über Rezepte ausgetauscht und sich mit Mitmenschen getroffen, die das gleiche Hobby teilen. Eine rundum gelungene Idee, die hoffentlich viele Nachbarinnen und Nachbarn zum Mitmachen anregt.“