Herausragendes Engagement für Bildung, Kultur, Demokratie, Sport oder Gesundheitsvorsorge: Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute an sieben Bürgerinnen und Bürger den Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen. Die Frauen und Männer wurden in der Potsdamer Staatskanzlei für außerordentliche Verdienste um das Land Brandenburg und seine Bevölkerung geehrt. Woidke betonte: „Ihr Herz schlägt auch für Ihre Mitmenschen. Sie verschließen nicht die Augen vor Problemen oder geben auf, wenn es kompliziert wird oder lange dauert. Unbeirrt bringen Sie alle seit vielen Jahren Ihre Anliegen voran und machen Brandenburg Stück für Stück fitter, musikalischer, fürsorglicher, stärker – kurzum: besser. Dafür danke ich Ihnen sehr.“
Woidke weiter: Sie waren und sind besonders lange engagiert. Haben nach Feierabend, neben Familie, Hobbys und Verpflichtungen für Ihre Mitmenschen viel Zeit aufgebracht. Haben bürokratische und finanzielle Hürden überwunden. Mein Dank geht dabei auch an Familien, Freundinnen und Freunde und all diejenigen, die den ehrenamtlich Engagierten den Rücken freihalten.“
Geehrt wurden:
Sie motiviert, unterstützt und entlastet: Die Rentnerin Ursula Dorsch ist seit 19 Jahren für den Förderverein Akademie 2. Lebenshälfte als Schulhelferin sowie Lern- und Lesepatin „Ernst-von-Stubenrauch-Grundschule“ in Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) im Einsatz. Sie begleitet Schulklassen im Unterricht und unterstützt die Lehrkräfte. Sie ist eine unentbehrliche schulische Wegbegleiterin für die Kleinsten. Mit Leidenschaft assistiert sie im Kunstunterricht. Sie stärkt mit ihrem Engagement die Lese- und Lernkompetenzen von Kindern und sorgt mit ihrer Arbeit für ein angenehmes Klassenklima. Darüber hinaus entlastet sie den Hort bei der Betreuung.
Er war verantwortlich für vier Bundestagswahlen, drei Europawahlen, drei Landtagswahlen und zwei landesweite Kommunalwahlen: Bruno Küpper aus der Gemeinde Schwielowsee (Landkreis Potsdam-Mittelmark) sorgte als Brandenburgs Landeswahlleiter dafür, dass Abstimmungen und Wahlen in seiner 13-jährigen Amtszeit erfolgreich verliefen. Als Mann der Zahlen machte er sich persönlich für die Einführung einer landeseinheitlichen Wahlsoftware bei den Kommunen stark. Die Nutzung dieser Software mit der Erfassung der Ergebnisse vom Wahlbezirk bis zur Meldung beim Bundeswahlleiter ist in Deutschland bisher einmalig. Zudem wurde er im Januar 2011 als Oderbruch-Beauftragter der Landesregierung zur Bewältigung des Binnenhochwassers im Oderbruch bestellt. 2015 war er Leiter des Koordinierungsstabes für die Erstunterbringung von Geflüchteten im Land. Darüber hinaus begleitete er als Leiter einer Koordinierungsstelle der Landesregierung den Untersuchungsausschuss des Landtages zur NSU.
Petra Müller aus Reckahn (Landkreis Potsdam-Mittelmark) ist Landfrau mit Herz und Seele. Unter ihrer Leitung hat sich der Kreislandfrauenverband Potsdam-Mittelmark zu einem der aktivsten und mitgliederstärksten in Brandenburg entwickelt. Die Landfrauen setzen sich für einen zukunftsfähigen ländlichen Raum ein und vermitteln Brauchtum an jüngere Generationen. Petra Christel Müller ist im ständigen Austausch mit der Kreis- und Kommunalpolitik. Als Netzwerkerin arbeitet sie auch mit anderen Akteuren des ländlichen Raumes eng zusammen. Ihr Wissen brachte sie ebenso im Landesvorstand und während ihrer hauptamtlichen Tätigkeit in den Landesverband ein. Den Landesverband unterstützt sie besonders bei den Aktivitäten gegen Fremden- und Demokratiefeindlichkeit.
Dirk Seifert aus Eberswalde (Landkreis Barnim) ist Sachverständiger mit breiter Expertise für Mukoviszidose-Betroffene. Er ist Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige im Land Brandenburg. 22 Jahre lang war er Vorsitzender des Mukoviszidose-Landesverbands Berlin-Brandenburg und hat diesen zu einer wichtigen Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige und auch für Behandelnde gemacht. Dirk Arthur Seifert ist selbst Vater eines an Mukoviszidose erkrankten Kindes. Um die Krankheit sichtbarer zu machen und ein breiteres Engagement zu fördern, initiierte er zahlreiche Spendenkampagnen und -veranstaltungen. Ihm ist es durch sein jahrzehntelanges Engagement gelungen, wichtige Strukturen zum Austausch und zur Unterstützung von Mukoviszidose-Betroffene zu etablieren – und das neben Beruf und Vaterrolle.
Die Potsdamer Wasserball-Legende Harry Volbert lebt für den Sport, hat den Wassersport unter dem Dach des OSC Potsdam aufgebaut und auf Erfolgskurs gebracht. Bereits in seiner Jugend war der heute 90-Jährige als Übungsleiter tätig, war Schwimmtrainer an der Kinder- und Jugendsportschule in Brandenburg an der Havel und wechselte 1977 nach Potsdam. 1990 war er kurzzeitig Sportdirektor Wasserball des DDR-Schwimmverbandes. Seine Nachwuchsarbeit im Potsdamer Wasserball gilt als legendär. Sein Engagement führte die Potsdamer Wasserballsportlerinnen und -sportler zu insgesamt 16 deutschen Meistertiteln und Pokalsiegen. Darüber hinaus etablierte er mit den Potsdamer Orcas eine Herrenmannschaft an der nationalen Spitze. Sie gewann mehrfach Medaillen bei Deutschen Meisterschaften.
Helmut Zapf ist Komponist, lebt in Panketal (Landkreis Barnim) und ist seit 1994 künstlerischer Leiter des Wettbewerbs „Jugend komponiert Brandenburg“. Er ist Förderer junger Nachwuchstalente aus Brandenburg und Polen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren. In einer mehrtägigen Kompositionswerkstatt entwickeln die jungen Musikerinnern und Musiker eigene Stücke. Höhepunkt ist ein Abschlusskonzert, bei dem die Kompositionen von Profimusikern uraufgeführt werden. Das Projekt ist auf Landesebene einzigartig. In den vergangenen Jahren vertiefte Helmut Zapf die Zusammenarbeit mit polnischen Institutionen – „Jugend komponiert Brandenburg“ ist also auch ein deutsch-polnisches Nachbarschaftsprojekt. Darüber hinaus ist er Mitbegründer des Festivals „Randfestspiele“, das in diesem Jahr sein 30. Jubiläum feiert und somit das älteste Festival für zeitgenössische Musik in Brandenburg ist. Namenhafte Komponisten wie Peter Ablinger, Friedrich Goldmann, Georg Katzer und Hermann Keller haben eigens für die „Randfestspiele“ komponiert.
Die Diplom-Psychologin Susanne Deimling aus Neuzelle (Landkreis Oder-Spree) erhält ebenso den Landesverdienstorden. Sie hat sich um die Betreuung von Kameradinnen und Kameraden, die durch Feuerwehreinsätze psychisch belastet waren, verdient gemacht. Aus Termingründen wird ihr der Orden zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt.