Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute sieben Persönlichkeiten mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Bei der feierlichen Zeremonie im St. Pauli Kloster in Brandenburg an der Havel dankte er den engagierten Frauen und Männern im Namen der gesamten Landesregierung für ihre herausragende Arbeit in oder für Brandenburg. An dem Festakt nahmen zahlreiche Mitglieder der Landesregierung teil.

Woidke: „Als aktive Bürgerinnen und Bürger engagieren Sie sich für das Wohl des Landes Brandenburg. Es ist immer wieder eine außerordentliche Ehre für mich, dieses herausragende Engagement zu würdigen. Beim traditionellen Gruppenfoto inmitten von Menschen stehen zu dürfen, die Vorbilder sind und auf ganz unterschiedliche Weise Gutes tun, ist für mich ein ganz besonderer Moment. Ich danke Ihnen im Namen der gesamten Landesregierung für Ihren individuellen Beitrag für unser Gemeinwesen.“

Woidke äußerte die Hoffnung, dass das Engagement der ausgezeichneten Persönlichkeiten ausstrahlt und ihr Beispiel andere Menschen anspornt: „Es ist wichtig, dass der Funken überspringt und noch mehr Menschen motiviert, sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Freiwilliges Engagement und ehrenamtliches Wirken sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und unterstützen die Stabilität demokratischer Strukturen.“

Geehrt wurden in diesem Jahr (alphabetische Reihenfolge):

Lydia Budischin aus Burg/Spreewald (Landkreis Spree-Neiße) ist seit mehr als 30 Jahren Kantorin in der Kirchengemeinde Burg. Neben der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste leitet sie verschiedene Chöre und Instrumentalgruppen, unterrichtet Kinder und Jugendliche an der Orgel und organisiert Benefizkonzerte. Da seit dem Jahr 2021 in Burg kein Pfarrer ordiniert ist, übernimmt Lydia Budischin auch Gottesdienste und hält die Kirchengemeinde am Laufen. Außerdem besucht sie ältere oder kranke Gemeindemitglieder und gibt ihnen seelischen Beistand. Kurzum: Für Lydia Budischin ist der Beruf ihre Berufung.

Gottfried Walter Kroker aus Elsterwerda (Landkreis Elbe-Elster) war für den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft im wahrsten Sinne „Aufbauhelfer“ – und das teilweise gegen Widerstände. Der ehemalige Landrat von Elbe-Elster war von 1991 bis 2005 Vorsitzender des Fördervereins für den Naturpark. Er wirkte auch mit beim Aufbau einer Biologischen Station in der Elstermühle Plessa als wesentlichem Ausgangspunkt der Naturparkentwicklung. Zudem organisierte er die Einrichtung von elf Landschaftspflegehöfen im Gebiet des Naturparks. Dabei waren in der Umbruchzeit zu Beginn der 1990er Jahre bis zu 300 Menschen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Einsatz.

Professorin Susan Neiman aus Berlin setzt sich als Direktorin des Einstein Forums Potsdam weit über ihr berufliches Engagement hinaus für einen öffentlichen und internationalen Dialog zwischen Spitzenforschung und Gesellschaft ein. Als Stiftung des Landes Brandenburg steht das Einstein Forum mit einem innovativen wissenschaftlichen Programm für eine offene Kommunikation und gilt als „Laboratorium des Geistes“. Unter Leitung der Professorin hat sich das Einstein Forum in sämtlichen Bereichen profiliert und internationales Prestige erlangt. Susan Neiman und das Einstein Forum beteiligen sich rege am politischen Diskurs und stärken die Demokratie.

Wulf Spitzley aus Panketal (Landkreis Barnim) war von 2016 bis 2021 Geschäftsführer der PCK Raffinerie Schwedt/Oder. Er engagierte sich weit über seine Position hinaus für die Region und ihre Menschen. Die Sicherung von Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven insbesondere auch für junge Menschen lagen ihm am Herzen. So setzte er sich auch für die schulische und berufliche Aus- und Fortbildung ein. Motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seiner Überzeugung nach der wichtigste Erfolgsfaktor. Zugleich legte Wulf Spitzley Wert auf die Entwicklung eines leistungsfähigen und breit aufgestellten Industrieparks rund um die Raffinerie.

Angelika Thiel-Vigh aus Potsdam war von 2004 bis 2022 Leiterin der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg/Bündnis für Brandenburg“ in der Staatskanzlei Brandenburg. Unter ihrer Ägide sind die Strukturen zur Rechtsextremismus-Prävention nachhaltig weiterentwickelt worden. Sie schuf unter anderem ein bundesweit einmaliges Kooperationsnetzwerk mit inzwischen 46 Partnern aus Vereinen, Verbänden, Kirchen und Gewerkschaften. Ab dem Jahr 2015 baute sie auch das „Bündnis für Brandenburg“ mit auf. Wichtig war ihr stets, die Präventionsarbeit aktuellen Entwicklungen anzupassen. So gehen die Handlungskonzepte gegen islamischen Extremismus und gegen Rassismus auf ihre Initiative zurück.

Zu den Menschen, die ihr eigenes Leben riskieren, um andere zu schützen, gehören die Kolleginnen und Kollegen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD). Einer von ihnen ist André Vogel aus Bad Freienwalde (Landkreis Märkisch-Oderland). Er ist Technischer Einsatzleiter des KMBD und bringt sich als Ingenieur für Elektrotechnik bei der technischen Weiterentwicklung und der Schulung der Nachwuchskräfte ein. Regelmäßig wird er aufgrund seiner exzellenten Fähigkeiten zur Beseitigung von Großbomben mit chemischem Langzeitzünder herangezogen, die aufgrund ihres Zündmechanismus besonders gefährlich sind.

Henryk Wieruszewski aus Zielona Góra (Polen) war Polizeiinspekteur und stellvertretender Kommandant in der Woiwodschaft Lebuser Land. Er war maßgeblich am Aufbau der gemeinsamen Strukturen von deutschen und polnischen Strafverfolgungsbehörden beteiligt. So wurde er 2012 Ansprechpartner für das Landeskriminalamt Brandenburg und die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) und ebnete auf polnischer Seite den Weg zur Gründung der ersten deutsch-polnischen Ermittlungsgruppe, dem Joint Investigation Team (JIT). Henryk Wieruszewski organisierte darüber hinaus Events zum Kennenlernen und zur Völkerverständigung.

Fotos von der Feierstunde stehen spätestens ab 16.00 Uhr unter der Quellenangabe „Staatskanzlei Brandenburg“ kostenlos auf https://www.brandenburg.de.

Herausragende Verdienste um das Land Brandenburg: Woidke verleiht Landesorden an sieben Persönlichkeiten