Seit dem 1. März 1993 bieten die ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge Cottbus Hilfesuchenden kostenfreie und anonyme Beratung in akuten Lebenskrisen und bei seelischer Not. Die Telefonseelsorge Cottbus war damit das erste Angebot einer Telefonseelsorge im Land Brandenburg und führt inzwischen rund 10.000 Hilfegespräche im Jahr durch. Das 30-jährige Jubiläum wurde am Sonntag mit einer Festandacht in der Kirche St. Maria Friedenskönigin und einem Empfang in der Dienststelle der Kirchlichen Telefonseelsorge Berlin Brandenburg in Cottbus begangen.
In einem Grußwort dankte Sozialstaatssekretär Michael Ranft den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit und würdigte die Telefonseelsorge als nicht wegzudenkendes Angebot innerhalb der Beratungsstrukturen im Land Brandenburg.
Sozialstaatssekretär Ranft: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören zu, fühlen sich ein und leisten Rat und Hilfe. Tag für Tag, zu nachtschlafender Zeit, an den Wochenenden und an Feiertagen haben sie ein offenes Ohr. Sie finden tröstende Worte, geben Halt, helfen Entscheidungen zu treffen, spenden Mut und geben Hinweise für weiterführende Hilfen. Für diesen selbstlosen Einsatz danke ich sehr! Gerade in Krisenzeiten wie wir sie aktuell erleben sind niedrigschwellige und kostenlose Beratungsangebote von unschätzbarem Wert. Ich bin froh, die Telefonseelsorge an der Seite der Menschen zu wissen, die das anonyme seelsorgerische Gespräch suchen.“
Die Telefonseelsorge Cottbus ist Teil der Telefonseelsorge in Berlin-Brandenburg in Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, des Erzbistums Berlin, des Bundes Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. und des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V.
Die Telefonseelsorge wird aus Mitteln der Trägerverbände, Kollekten, Spenden, Sponsorengeldern, finanziellen Beiträgen von Fördermitgliedern und einem jährlichen Zuschuss des Sozialministeriums finanziert. Im laufenden Haushaltsjahr wurden Mittel in Höhe von 60.900 Euro für die Standorte in Cottbus und Frankfurt (Oder) zur anteiligen Finanzierung der Personalkosten sowie zur Durchführung von Fortbildungen und Supervisionen bewilligt. Für besondere Anforderungen bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie erhielten die beiden Standorte Cottbus und Frankfurt (Oder) über 90.000 Euro zusätzlich in den Jahren 2020 und 2021 aus Lottomitteln.
Die Beratungen werden von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Diese werden nach einem entsprechenden Auswahlverfahren in einer 200 Stunden umfassenden Ausbildung auf ihren Dienst vorbereitet. Die Ausbildung beinhaltet neben der Vermittlung von Fachkenntnissen und Gesprächsführungstechniken auch Hospitationen am Telefon. Darüber hinaus finden kontinuierlich fachliche und seelsorgerliche Fortbildungen sowie monatliche Supervisionen statt. Derzeit sind 40 Ehrenamtliche bei der Telefonseelsorge Cottbus aktiv. Sie bieten 24-stündige Erreichbarkeit an 365 Tagen im Jahr über die kostenlosen Servicetelefonnummern 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222.
Zur Telefonseelsorge in Berlin und Brandenburg gehören neben Cottbus die Telefonseelsorgestellen Potsdam und Frankfurt (Oder), die kirchliche Telefonseelsorge Berlin, das Kinder- und Jugendtelefon Berlin und Potsdam, das Telefon Doweria (russisch sprachiges Angebot) und das Elterntelefon Berlin.