Das Freiwilligenprogramm der Naturwacht Brandenburg mobilisiert seit 20 Jahren bürgerschaftliches Engagement. Derzeit unterstützen rund 360 ehrenamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer die Naturwacht Brandenburg. Für mehr als 10.000 geleistete Arbeitsstunden pro Jahr bedankte sich Umweltminister Axel Vogel am heutigen Samstag in Dreetz bei rund 100 Ehrenamtlichen, die zum Jubiläum aus dem ganzen Land in den Natur- und Sternenpark Westhavelland anreisten.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel: „Ohne Ihren ehrenamtlichen Einsatz wäre der Naturschutz in Brandenburgs Nationalen Naturlandschaften im aktuellen Umfang nicht umsetzbar“, so Minister Vogel bei der Eröffnung der Dankveranstaltung in Dreetz. Mit jährlich mehr als 10.000 Arbeitsstunden unterstützen die Freiwilligen die 89 hauptamtlichen Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg in 15 Großschutzgebieten des Landes. „Einige von Ihnen packen tatsächlich schon seit 20 Jahren mit an. Das finde ich wirklich beeindruckend und es zeigt auch, wie wichtig vielen Menschen der Naturschutz ist“, so Vogel.
Seit die Naturwacht 2003 ihr Freiwilligenprogramm ins Leben gerufen hat, wuchs die Gruppe der ehrenamtlichen Naturfreundinnen und -freunde stetig von zunächst wenigen Dutzend auf über 360 Personen. Mittlerweile setzen auch Nationale Naturlandschaften in anderen Bundesländern das Programm erfolgreich um. Unter dem Titel „Ehrensache Natur“ engagieren sich deutschlandweit derzeit etwa 3.000 Freiwillige in rund 150 Projekten.
„Sehr viele Stunden werden vor allem im praktischen Arten- und Biotopschutz geleistet. Mir fallen sofort die rund 50 Amphibienschutzzäune ein, die wir im Land jedes Jahr aufbauen und betreuen. Hier sind es vor allem Freiwillige, die die Kontrolle auf insgesamt 12 Kilometern Zaunlänge übernehmen. Sie erfassen bei Wind und Wetter mehrere tausend Tiere und tragen sie sicher über die Straße“, lobt Naturwacht-Leiterin Britta Schmidt das ehrenamtliche Engagement.
Auch bei RangerTouren, der Betreuung von Kinder- und Jugendgruppen oder dem Monitoring von Tier- und Pflanzenarten helfen die Ehrenamtlichen mit. „Bei uns können Menschen in der Gruppe aktiv werden, wie bei der Mahd von Orchideenwiesen, oder auch selbständig ihre Artenkenntnisse einbringen, indem sie beispielsweise das Monitoring von Tagfaltern in bestimmten Gebieten übernehmen“, erklärt Britta Schmidt. Angeleitet werden sie dabei von hauptamtlichen Rangerinnen und Rangern der Naturwacht.
Der Naturwacht ist die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements sehr wichtig. Traditionell werden die Freiwilligen daher einmal im Jahr zu einer Dankveranstaltung samt Exkursion eingeladen. Diese führten am Samstag durch das Dreetzer Arboretum, an den Gülper See und zum Trockenrasen auf dem Gollenberg bei Stölln. Rund 100 Freiwillige folgten der Einladung nach Dreetz.
Hintergrund Naturwacht Brandenburg
Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto „Mittler*innen zwischen Mensch und Natur“ mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.
Gleichzeitig sind die 89 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger*innen Interesse an Natur- und Umweltschutz.
Mehr als 360 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Mehr Informationen unter: www.naturwacht.de
Nähere Details zum Freiwilligenprogramm der Naturwacht unter: https://www.naturschutzfonds.de/natur-schuetzen/naturwacht-brandenburg/freiwillige