Zehn Jahre nach der ersten Auszeichnung eines „Ehrenamtlers des Monats“ durch die Brandenburger Staatskanzlei will Ministerpräsident Dietmar Woidke an dieser Anerkennung festhalten und bittet weiterhin um Vorschläge für langjährig und besonders Engagierte. Woidke sagte heute anlässlich des Jubiläums auf einer Pressekonferenz in Potsdam: „Das Ehrenamt ist es wert, geehrt zu werden! Denn es ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.“ Zugleich wurden eine Ehrenamtlerin und zwei Ehrenamtler vorgestellt, die sich seit vielen Jahren engagieren und in der Vergangenheit ausgezeichnet wurden.
Die im September 2007 begründete Tradition folgt dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“. Seither hat die Staatskanzlei insgesamt 114 Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs aus allen Bereichen des Ehrenamts geehrt, 49 Frauen und 65 Männer. Das Engagement reicht von Freiwilligen Feuerwehren über Selbsthilfegruppen, die Senioren– und Jugendarbeit, Sport-, Heimat- und Natur-schutzvereine bis zum Opferschutz, die internationale Zusammenarbeit und zur Flüchtlingsintegration.
Charakteristisch für diese Auszeichnung ist, dass sie dort überbracht wird, wo die Ehrenamtler zu Hause sind und sich engagieren. Woidke: „Ich freue mich über jeden Bericht in der Lokalpresse über die Auszeichnung. Denn damit wird der Geehrte zum Tagesgespräch in seinem Heimatort, was vielleicht auch andere zum Mit- und Nachmachen anregt.“
Woidke machte deutlich, dass die Staatskanzlei wegen der großen Resonanz im ganzen Land an der Ehrung festhalten wird. Er appellierte an die Verantwortlichen in den Kommunen und Vereinen sowie im Ehrenamt, „auch weiterhin tolle Menschen aus dem Verein, dem Dorf oder dem Kiez vorzuschlagen. Wir prüfen Anregungen aus Ministerien und dem Landtag, aus Kreisen und Kommunen, von Trägern, Verbänden, einzelnen Vereinen und Projekten sowie auch von Privatper-sonen.“ In einer heute freigeschalteten Videobotschaft hat Woidke diesen Appell bekräftigt.
Um das Ehrenamt zu unterstützen, wird die Ehrenamtskarte weiter entwickelt. Seit es die gemeinsame Karte mit Berlin gibt, haben sich die Ausgabezahlen mehr als verdoppelt.
Vor der Presse schilderten drei in den vergangenen zehn Jahren ausgezeichnete Ehrenamtler ihre Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit. Dabei war Robin Miska, der im Mai 2011 für sein Engagement als Schülersprecher der Regine-Hildebrandt-Schule in Birkenwerder ausgezeichnet worden war. Heute engagiert er sich als Vizepräsident des deutsch-französischen Jugendausschusses, in dem sich deutsche und französische Jugendliche vernetzen, die EU-Politik beraten und begleiten, Städtepartnerschaften unterstützen und Projekte initiieren.
Henriette Hentschel wurde im März 2016 ausgezeichnet, weil sie sich seit vielen Jahren bei den „Seniorpartners in school“ (SiS), deren Brandenburger Landesver-band sie 2006 mitbegründete, engagiert. Der Verein SiS hat es sich zur Aufgabe gestellt, in Schulen zur Stärkung eines friedfertigen und toleranten Umgangs jun-ger Menschen untereinander beizutragen, vor allem durch den Einsatz von ehren-amtlichen Mediatoren.
Dennie Rufflett, der im Juni 2015 ausgezeichnet wurde, engagiert sich im Ver-einsfußball, als Präsident des FC Deetz. Schon als Achtjähriger gründete er mit Freunden seinen ersten eigenen Fußballverein – den 1. FC Trauerberg. 11 Jahre später gründete er mit Freunden den FC Borussia Brandenburg. In 2005 rief Rufflett den fussballKIDSClub ins Leben gerufen, in dem 300 Kinder aus der wei-teren Umgebung betreut werden. Zu den weiteren Höhepunkten des Engagements zählen die inzwischen zur Tradition gewordenen Benefizturniere unter dem Motto „spielend helfen“, bei denen prominente Gastmannschaften zu Gunsten diverser sozialer Einrichtungen gegeneinander antreten.