„Kinder stärken – Armut bekämpfen“, unter diesem Motto steht heute ein Workshop in Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Dazu eingeladen hat Bürgermeister Bernhard Knuth. Beelitz ist nach Kyritz und Schwedt die dritte Stadt, die damit ein Anliegen des vom Sozialministerium initiierten Runden Tisches gegen Kinderarmut „Starke Familien – Starke Kinder“ umsetzt. Dieser war von Sozialministerin Diana Golze im vergangenen Jahr ins Leben gerufen worden. Der Runde Tisch ist als langfristiger Dialog und Impulsgeber eine offene Plattform für alle Vereine, Unternehmen, Kammern, Verbände und Stiftungen, die etwas gegen Kinderarmut unternehmen wollen. Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte heute in Beelitz: „Ich bin sehr froh, dass wir so viele Verbündete gefunden haben, die mit uns gemeinsam daran arbeiten, Kindern und Jugendlichen in sozial schwachen Familien eine sichere Zukunft zu bieten und soziale Ausgrenzung zu verhindern. Ich danke allen, die sich bisher beteiligt haben und hoffe darauf, dass weitere Kommunen nachziehen.“
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind 22 % der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Brandenburg armutsgefährdet. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Viele von ihnen leben in Familien mit nur einem Elternteil. Kinderarmut ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, das nur gemeinsam erfolgreich bekämpft werden kann.
Auf dem Workshop in Beelitz soll die aktuelle Situation vor Ort dargestellt und der Bedarf für die konkrete Bekämpfung von Kinderarmut festgehalten werden. Bürgermeister Bernhard Knuth: „Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, die Kinderarmut mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Ressourcen zu bekämpfen. Es gibt für eine Stadt keine sinnvolleren Aufgaben als eine Investition in unsere Kinder, denn sie sind die Zukunft, aber auch gleichzeitig das schwächste Glied unserer Gesellschaft.“
Durch den Runden Tisch gegen Kinderarmut sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse der Akteure und aller Mitwirkenden aufgenommen, gute Praxis veranschaulicht und im Dialog mit möglichst vielen Beteiligten Maßnahmen gegen Armut und soziale Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Almuth Hartwig-Tiedt: „Es ist ermutigend zu sehen, wie viele Menschen sich in Brandenburg aufgemacht haben, um Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Stiftungen, Vereine, Verbände und Initiativen sind ebenso aktiv wie Einrichtungen in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft und sozial orientierte Unternehmen. Wir wollen Impulse geben, damit sich aus vielen guten einzelnen Aktionen eine dauerhafte Wirkung entfaltet. Mir ist klar, dass sich die Entwicklungschancen des einzelnen Kindes kaum durch punktuelle Initiativen verbessern lassen. Koordination ist das Schlüsselwort. Es bedarf aufeinander abgestimmter Handlungen, einer sinnvollen Arbeitsteilung und der gemeinsamen Übernahme von Verantwortung. Initiativen von Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft müssen sich aufeinander beziehen und wirksam ineinandergreifen. Dabei sind – auf kommunaler Ebene – solche Veranstaltungen wie heute ein Schritt in die richtige Richtung. Wir wünschen uns eine große Beteiligung und laden alle Regionen, Gemeinden sowie Institutionen ein, sich aktiv mit dem Thema Kinderarmut auseinanderzusetzen.“
Der Runde Tisch gegen Kinderarmut ist langfristig über mehrere Jahre angelegt. Am 16.11.2016 findet in Frankfurt (Oder) die diesjährige Jahresabschlussveranstaltung statt. Dort werden die diesjährigen Aktivitäten zum Themenjahr 2016 „Materielle Armut“ vorgestellt und gemeinsam Strategien für das kommende Themenjahr 2017 mit dem Schwerpunkt „Soziale Lage und Bildung“ entwickelt.